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Sahnie

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Datei:Sahnie.jpg

Sahnie (eigentlich Hans Runge; * 12. Juni 1964 in Hameln) war bis zum Album „Im Schatten der Ärzte“ (1985) Bassist bei der deutschen Punk-Band Die Ärzte.

Den Spitznamen Sahnie bekam er angeblich, weil er auf Konzerten immer mit Sahnebonbons um sich warf, was eine Anspielung auf Campino von den Toten Hosen war, der selbiges mit Campino-Bonbons tat.

Vor der Gründung der Ärzte spielte er bei Frau Suurbier. Auch mit Campino und Andi von den Toten Hosen war Sahnie aushilfsweise für eine Studioeinspielung in Berlin als Bassist aktiv. Allerdings kamen damals Unstimmigkeiten über die Widmung des späteren Hosen-Schlagers „Bis zum bitteren Ende“ auf, an dessen Produktion Sahnie nach eigenen Angaben maßgeblichen Anteil gehabt hat, was aber nicht erwähnt wurde.

Als Komponist trat Runge bei den Ärzten nur selten in Erscheinung, unter anderem als Co-Autor von „Roter Minirock“, „Kamelralley“, „Wie ein Kind“ und einigen wenigen anderen Songs. „Wie ein Kind“ ist gleichzeitig das einzige Lied der Band, in dem Sahnie als Lead-Sänger auftritt. Nach Aussagen seiner ehemaligen Bandkollegen soll Runge als Musiker sehr unzuverlässig und wenig talentiert gewesen sein, war aber „der mit dem Auto“. Da er gleichzeitig ein Wirtschaftsstudium an der FU Berlin hatte, forderte er die anderen beiden Bandmitglieder auf, sich nach seinem Studienplan zu richten. Als er dann noch erklärte, dass er aufgrund seines guten Aussehens bzw. seines Wiedererkennungswertes für die Band unersetzlich sei („Und ihr könnt mich nicht feuern, denn ihr braucht mein Gesicht!“), zahlten Bela B. und Farin Urlaub ihm die Abfindung von 10.000 DM und entließen ihn aus der Band.

1989 veröffentlichte Sahnie das Album Er(z)ste Sahne, das jedoch kein kommerzieller Erfolg wurde. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung waren Die Ärzte kommerziell erfolgreicher als je zuvor, der Albumtitel sollte wohl an die Popularität seiner früheren Band anknüpfen.

Obwohl seit dem Streit, der zu seinem Rauswurf führte, schon mehr als zwanzig Jahre vergangen sind, wird noch immer mit Liedern darauf angespielt. Beispielsweise auf dem Album „Geräusch“ im Hidden Track „Hände innen“: „Und du denkst sicher nicht, wir brauchen Sahnies Gesicht...“. Auch im ironischem Lied „Bravopunks“ vom Album „5, 6, 7, 8 – Bullenstaat!“ wird am Ende direkt auf Sahnie hingewiesen: „Farin, Bela, ihr seid Schwule, Sahnie ist der einzig Coole!“ Bei der Vorstellung des 2001 erschienen Buches „Die Ärzte - Ein überdimensionales Meerschwein frißt die Erde auf“ (ISBN 3-89602-369-1) im Rahmen einer Lesetour stellten die Bandmitglieder mehrfach klar, dass das Verhältnis zwischen ihnen und Sahnie noch immer gespalten ist und sie auch kein Interesse an einer Verbesserung haben.

Heute arbeitet Runge bei einer Softwareentwicklungsfirma in Malaysia und ist Chef von über 45 Angestellten.