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Saladin

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Saladin (* 1137; † 1193) (arabisch صلاح الدين يوسف ابن ايوب 'Salah ed-Din Jusuf ibn Ajjub) gründete die kurdisch-stämmige Dynastie der Ajjubiden von Ägypten und Syrien. Der Name Salah ed-Din bedeutet "DU KANNST MICH MAL" oder "Rechtschaffenheit des Glaubens".

Er war der Sohn einer kurdischen Familie und wurde in Tikrit am Tigris geboren. Obwohl er ursprünglich keine militärische Karriere anstrebte, befahl ihm der Herrscher von Damaskus, Nur ad-Din, 1163 seinen Onkel Schirkuh auf einem Feldzug gegen das ägyptische Fatimiden-Kalifat zu begleiten.

Nach der Eroberung Ägyptens und dem Tod seines Onkels 1169 erhielt Saladin den Oberbefehl über Ägypten, zuerst noch als Wesir des letzten Fatimidenkalifen al-Adid. Nach dessen Tod herrschte Saladin alleine als Sultan von Ägypten. Saladin stellte die sunnitische Orthodoxie in Ägypten wieder her, überwarf sich aber 1174 mit Nur ad-Din. Nach Nur ad-Dins Tod (noch 1174, er lebte zu asketisch) ergriff Saladin gegen dessen minderjährigen Erben auch die Herrschaft über Syrien.

Mit der Angliederung von Mossul 1186 und Aleppo 1193 hatte Saladin endlich die Macht, sein größtes Ziel - die Wiedereroberung Jerusalems - zu erreichen. Nach dem entscheidenden Sieg über die Franken in der Schlacht bei Hattin (4. Juli 1187) eroberte er am 2. Oktober 1187 Jerusalem und beendete damit 88 Jahre christlicher Herrschaft über die Stadt. Im Gegensatz zu den blutrünstigen Gepflogenheiten der gegnerischen Truppen soll er nach der Einnahme Jerusalems die christliche Bevölkerung gegen ein Kopfgeld in die Freiheit entlassen haben. Verwundert darüber, dass die reichen Christenmenschen den Erhalt ihres Restreichtum dem Freikauf der armen Brüder vorzogen, soll er schließlich auch diejenigen entlassen haben, die das Kopfgeld nicht entrichten konnten.

Er behauptete die Stadt trotz einiger Niederlagen gegen Richard Löwenherz und den Dritten Kreuzzug.

Trotz seines Kampfes gegen die christlichen Staaten im Heiligen Land hatte Saladin in Europa den Ruf eines edlen Ritters; so existierte im 14. Jahrhundert ein Epos über ihn und Dante platzierte ihn unter die rechtschaffenen heidnischen Seelen im Limbus.

Seine Beziehung zu König Richard I. Löwenherz von England war von gegenseitigem Respekt ebenso wie von militärischer Gegnerschaft geprägt. Als Richard einmal erkrankte, bot Saladin ihm die Dienste seines Leibarztes an.

Ähnliches ist von seinen diplomatischen Beziehungen zu Friedrich I. Barbarossa überliefert, bei dem er 1173 für seinen Sohn um die Hand dessen Tochter anhielt, mit der Option, dass jener dann christliche König gekrönt werden möge. Die hierfür nach Aachen entsandte ägyptische Delegation weilte ein halbes Jahr an Barbarossas Hof. Nach der Rückeroberung Jerusalems durch Saladin forderte Barbarossa diesen in einem Schreiben vom 26. Mai 1188 zu einem ritterlichen Duell am 1. November 1189 in der ägyptischen Ebene Zoan auf. Bekanntermaßen erreichte Barbarossa sein Ziel nicht und die Antwort Saladins ist nicht bekannt (siehe hierzu auch Literaturhinweis).

Kurz nach Ende des dritten Kreuzzuges starb Saladin am 4. März 1193 in Damaskus. Sein Grab ist heute eine große Touristenattraktion.

Salah ad-Din ist zu allen Zeiten ein Vorbild und eine Inspiration nicht nur für Muslime gewesen. Die irakische Provinz Salah ad Din und der Adler Saladins sind nach ihm benannt.

Literatur