Sergei Michailowitsch Solowjow
Sergei Michailowitsch Solowjew (wiss. Transliteration Sergej Michajlovič Solov'ëv; * 5. Mai 1820 in Moskau; † 4. Oktober 1879 in Moskau) war russischer Geschichtschreiber.
Er studierte daselbst und brachte als Hauslehrer beim Grafen Stroganow die Jahre 1842-1844 im Ausland, meist in Paris, zu. Nachdem er mit seiner Schrift: "Über die Beziehungen Nowgorods zu den Großfürsten", die Magisterwürde und mit einer anderen: "Die Geschichte der Beziehungen zwischen den Fürsten des Rurikschen Geschlechts", den Doktorgrad erlangt hatte, hielt er Vorlesungen über Geschichte an der Moskauer Universität, wurde im Jahre 1855 Dekan der philosophischen Fakultät und 1871 Rektor der Universität Moskau. Daneben unterrichtete er die Großfürsten in Petersburg in Geschichte und versah das Amt eines Direktors der Antiquitätensammlung im Kreml. Als der Unterrichtsminister Tolstoi das freisinnige Universitätsstatut abschaffen wollte, geriet Solowjew in Streit mit den Behörden und forderte 1877 seine Entlassung, die er auch erhielt. Er starb am 4. Oktober 1879 in Moskau.
Außer zahlreichen Aufsätzen über Geschichtswissenschaft und russische Geschichte in periodischen Zeitschriften schrieb Solowjew: "Historische Briefe" (1858-59); "Schlözer und die antihistorische Richtung"; "Die Geschichte des Falles von Polen" (1863; deutsch von Spörer, Gotha 1865); "Kaiser Alexander I., Politik und Diplomatie" (1877); "Lehrbuch der russischen Geschichte" (7. Auflage 1879); "Populäre Vorlesungen über russische Geschichte" (1874); "Kursus der neuen Geschichte"; "Politisch-diplomatische Geschichte Alexanders I." (1877) u. a. Sein Hauptwerk ist die "Russische Geschichte von den ältesten Zeiten" (1851-80, Bd. 1-29, bis 1774 reichend).
Vorlage:Meyers
ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890