Christianskirkjan

Christianskirkjan (die Christianskirche) ist ein moderner Kirchenbau in Klaksvík, der zweitgrößten Stadt der Färöer. Sie wurde 1963 geweiht.
Architekt war der Däne Peter Koch. Sein Bau gilt als eines der schönsten modernen Gebäude des Landes.
Zu der Zeit, als die Kirche in Klaksvík gebaut wurde, erwachte das Interesse, eine kulturhistorische Grundlage für eine neue färöische Bausitte zu schaffen und u.a. Material zu benutzen wie den heimischen Basalt, Bauholz und die Renaissance der Grasdächer, als Alternative zu dem hemmungslosen Gebrauch von Beton, der die Nachkriegsjahre kennzeichnete.
Vom Stil her erinnert die turmlose Christianskirche zu Klaksvík an die färöischen Holzkirchen, alte Wikingerhäuser oder färöische Bauernhöfe. Die Außenmauern sind aus Basaltquadern, und die Längsseiten des Dachs von je fünf Giebeln unterbrochen, die große Fensterfronten einrahmen. Der Glockenturm steht etwas abseits der Kirche.
Das große Kirchenschiff erhält sein besonderes Gepräge durch das über alles dominierende Altarbild von 7 Metern Höhe. Das Gemälde existierte lange Zeit vor der Kirche und man sagt, dass Peter Koch dieses als Mittelpunkt wählte, als er die Kirche entwarf. Es war der berühmte dänische Kirchenmaler Joakim Skovgaard, der 1901 dieses schöne Freskogemälde Das heilige Abendmahl, für die Domkirche in Viborg in Dänemark, ausführte. Aber aufgrund der Feuchtigkeitsprobleme von den Mauern der Domkirche und der Gefahr, dass das Kunstwerk zerstört werden könnte, wurde es 1910 auf Leinwand übertragen und ins Dänischen Nationalmuseum gebracht, das es Koch dann für die Christianskirche zur Verfügung gestellt hat.
Die Glasmalerei im Rosettenfenster wurde von der dänischen Künstlerin Ulrikke Marseen ausgeführt. Das Motiv ist Christus als die tragende Kraft der Welt. Dieses gotische Zitat erinnert an die Ruine des Magnusdoms in Kirkjubøur.
Das Taufbecken besteht aus Granit und ist ebenfalls dänisch. Es ist etwa 4.000 Jahre alt, war ursprünglich eine heidnische Opferschale, stammt aus einer Kirchenruine in Nordseelland und wurde der Kirche vom Nationalmuseum in Kopenhagen geschenkt.
Die Orgel hat 29 Stimmen, die von Peter Koch entworfen und 1974 bei Jensen & Thomsen in Hillerød, Dänemark gebaut wurde.
Oben unter den Dachbalken hängt ein Färöboot, ein áttamannafar (8er). Dies ist das letzte Boot, welches für den Pfarrhof in Viðareiði gebaut wurde. 1912 wurde das Boot nach Fugloy verkauft, und es war eines von den Booten, die am Tag vor Weihnachten 1913 zum Fischen auf See waren - dem unheilvollen Tag, da mehrere Boote verloren gingen, u.a. Boote von Skarð. Alle erwachsenen Männer aus dem Dorf kamen in dieser Nacht auf See ums Leben.
In der Kirche hängen zwei Gedenktafeln, die eine berichtet, dass die Kirche dem Andenken der färöischen Fischer und Seeleute geweiht ist, die während der zivilen Seefahrt der Färöer im Zweiten Weltkrieg ihr Leben auf hoher See verloren. Die andere Tafel berichtet, dass die Kirche zum Andenken an den dänischen König Christian X. gebaut worden ist. Daher der Name Christianskirche.
Weblinks
- Stamps.fo - Die Christianskirche (Public Domain, Grundlage für diesen Artikel)