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Pörtschach am Wörther See

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Vorlage:Infobox Ort in Österreich Pörtschach am Wörthersee ist eine Gemeinde im Bezirk Klagenfurt-Land und ist insbesondere als Sommerurlaubsort bekannt.

Geografie

Geografische Lage

Pörtschach liegt in 446 bis 702 Metern Seehöhe am nördlichen Ufer des Wörthersees, etwa 14 km westlich von Klagenfurt.

Salonschiff Thalia vor dem Pörtschacher Strandbad, im Hintergrund Maria Wörth
Seepromenade in Pörtschach
Lusthäuschen an der Parkpromenade am Pörtschacher Landspitz
Burgruine Leonstain
Blick von der Niederen Gloriette auf den Wörthersee
Brahms-Haus „Weißes Rössl“
Volks-/Musikschule Pörtschach
Mariä Lichtmess in Pörtschach
Grillparty-Rotunde am Waldweg zur Burgruine Leonstain
Parkhotel Pörtschach

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind Techelsberg im Westen, Moosburg im Norden, Krumpendorf im Osten und Maria Wörth im Süden.

Moosburg
Techelsberg Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Krumpendorf
Maria Wörth

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet ist in die zwei Katastralgemeinden Pörtschach am See (Poreče ob jezeru) und Sallach gegliedert. Einzige Ortschaft der Gemeinde ist Pörtschach am Wörthersee.

Geschichte

Vorkeltische und Keltische Zeit

Schalenstein an der Kreuzung der Sankt-Oswalder-Straße mit dem Goritschacher Weg

Vermutlich aus der Steinzeit rühren die sogenannten Schalensteine her, die man noch an vielen Stellen des Landes vorfindet. Auch im Pörtschacher Gemeindegebiet befindet sich ein solcher. Und zwar im Osten direkt an der Sankt-Oswalder-Straße, im Kreuzungsbereich mit dem Goritschacher Weg, gleich neben einer Linde mit einer Parkbank und unweit eines hölzernen Wegkreuzes. Während der Kult-Zeremonien wurde die Opfergabe, wahrscheinlich Blut, in die kleine schalenförmige Ausnehmung des Felsen gefüllt.

Altertum und Mittelalter

Funden zufolge führte über das Gemeindegebiet bereits zu Römerzeiten die Norische Hauptstraße von Velden nach Krumpendorf. Um 600 wurde von Slawen eine Siedlung gegründet, woher auch die Namensgebung stammen dürfte („porecah“ = „bei den Leuten, die am Bach wohnen“). Im Jahr 1150 wurde Pörtschach erstmals urkundlich erwähnt. Die in dieser Zeit errichtete Seeburg existiert bis auf kärgliche Mauerreste nicht mehr.

Die in der Nähe errichtete Burg Leonstain ist stark verfallen, wird seit einigen Jahren jedoch wieder restauriert. Um 1490 wurde das Schloss Leonstain in unmittelbarer Nähe des heutigen Ortskerns erbaut. Heute befindet sich darin ein Hotel. Besitzer des Schlosses ist die Familie Neuscheller.

Neuzeit

Der touristische Aufschwung kam mit den ersten Sommerfrischlern im 19. Jahrhundert, insbesondere ab der Eröffnung der Wörtherseeschifffahrt 1853. Kurz darauf - 1864 - wurde Pörtschach zur Station auf der neuen Südbahn von Wien nach Italien, was den Ort zu einem beliebten Feriendomizil machte. Bekannte Gäste waren z. B. Kaiser Franz Joseph, Gustav Mahler und Johannes Brahms. Nach den Boomjahren des Tourismus in Kärnten in den 1960ern und 1970er Jahren erlebt Pörtschach nun wieder ein Revival als Szeneort am Wörthersee. Angepeiltes Ziel ist allerdings ein Sanfter Tourismus, der die beste Perspektive für die Zukunft darstellt, bietet Pörtschach doch entsprechende Voraussetzungen dafür: Kultur (Internationaler Johannes Brahms Wettbewerb), Natur und Geschichte.

Städtepartnerschaften

Bevölkerung

Nach der Volkszählung 2001 hat die Gemeinde Pörtschach 2.670 Einwohner. 90,3 % besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft, unter den Angehörigen ausländischer Nationalitäten haben Einwohner aus Kroatien (3,0 %), Deutschland (2,3 %) und Bosnien-Herzegowina (1,3 %) den größten Anteil.

Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 75% der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 10% und zum Islam 1,6%. Als konfessionslos bezeichnen sich ca. 10%.

Bauwerke

Pörtschacher Bahnhof
Hotel Astoria in Pörtschach

Profanbauten

  • Bahnhof aus Töschlinger Marmor
  • Evangelisches Gemeindezentrum
  • Pfarrhof am Kirchplatz Nr. 11
  • Mesnerhaus in der Moosburger Straße Nr. 22
  • Schloss Leonstain, Hauptstraße Nr. 228
  • Burgruine Leonstain
  • ehemalige Seeburg, südlich zu Füßen der Burg
  • Werzerbad
  • Bootshaus der Pension Schnür
  • Parkhotel (erbaut in den Jahren 1960-63 von einer Wiener Baugesellschaft; die Gesamtplanung und Gestaltung lag in Händen des Wieners Dipl. Ing. Kurt Köfer)
  • besterhaltenes spätgründerzeitliches Seevillenensemble Kärntens
  • Villen-Ensemble nördlich der Hauptstraße in der Ost-Bucht nach Plänen von Franz Baumgartner
  • Hohe Gloriette
  • Angerer Halbinsel mit dem Wörtherseeschlössel
Pfarrkirche hl. Johannes d. T.

Sakralbauten

  • Evangelische Heilandskirche
  • Pfarrkirche Hl. Johannes d. T.
  • Filialkirche Hl. Oswald

PFARRKIRCHE heiliger Johannes der Täufer

Der Vorgängerbau der jetzigen Pfarrkirche wurde urkundlich bereits im Jahre 1328 erwähnt, jedoch wird eine noch ältere Taufkirche als Filialkirche von Maria Wörth angenommen, die vermutlich an der Stelle der 1907 abgerissenen Wannekeusche stand. Seit dem Jahre 1785 ist es eine selbständige Pfarre. 1787 erfolgte der Bau der heutigen Kirche anstelle eines älteren Vorgängerbaues, die Weihe fand 1794 statt, 1891 stürzte der Turm ein, 1904-1906 gab es eine Vergrößerung und Neugestaltung der Fassade nach Plänen von Josef Viktor Fuchs.

Äußeres: Der mittelgroße Bau mit 5/8-Chorschluss präsentiert sich in Neorenaissanceformen, was in Kärnten einzigartig ist, mit Pilastergliederung und von Archivolten eingefasste Fenster und Nischen mit Steinfiguren von Konrad Campidell; der Fassadenturm zeigt sich mit großen, rundbogigen Schallfenstern, Spitzgiebeln und einem Zwiebelhelm. Diese Architektur-Polychromie stammt von 1904/06.

Inneres: Das Langhaus ist dreischiffig, die Wandgliederung ist dem Außenbau angepasst; über dem Kehlgesims befindet sich eine Tonne mit stuckierten Feldern und gemalten biblischen Szenen; die Seitenschiffe sind von durchgehenden Emporen unterteilt. Die gemauerte dreiachsige Orgelempore ruht auf Mauerpfeilern. Figürliche Glasfenster im Chor stammen von 1905.

Einrichtung: Der historische Hochaltar aus dem Jahre 1919 ist ein Werk von Jacob Campidell, barocke Figuren Heilige Maria und Heiliger Johannes, darüber anstelle des Mittelfensters Gemälde Christus am Kreuz (Kopie nach van Dyck) bezeichnet 1909. Zwei Seitenaltäre, 1925 von Jacob Campidell; am linken barocke Figur Sitzende Mater Dolorosa sowie Bilder Heilige Anna und Heilige Theresia; am rechten Figur heiliger Antonius von Padua; Bilder Heilige Josef und Georg 1925 von Adolf Campidell. – Die Kanzel stammt aus gleicher Zeit, bezeichnet renovatum 1956. Orgel von Josef Mauracher aus Sankt Florian, geweiht 1906. Zwei große Bilder in den Seitenschiffen, beide mit Stifterinschriften bezeichnet 1905; links Kopie der Sixtinischen Madonna, rechts heiliger Josef. Neben der Kanzel Krönung Mariä (Kopie nach Velazquez) bezeichnet 1914; Kreuzweg bezeichnet F. Küss pinx. 1876

Events, Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen und Galerien

  • Postkarten-Museum
  • Brahms-Museum
  • Galerie Tichy
  • Galerie Loisel

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Geländewagentreffen im Winter
  • Kongresse, Seminare und Symposien im Congress-Center
  • Sängertreffen, Kurkonzerte, Wasserschi-Shows, Feuerwerke
  • Orientierungslauf-Wettbewerb im Mai
  • GTI - Treffen im Mai
  • Wörtherseetour von Automobilfreunden im Mai
  • ATP-Tennisturnier im Mai
  • Kirchtag Ende Juni
  • Galanacht der Stars im Juli
  • Parties und Nachtveranstaltungen am Monte-Carlo-Platz
  • Sankt Oswald-Kirchtag im August
  • Fete Blanche im August
  • Johannes Brahms-Wettbewerb im August/September
  • Fiat-Puch 500-Oldtimertreffen im Sommer
  • Vespa-Treffen im September

Wirtschaft und Infrastruktur

Tourismus

Der Kurort mit seiner natürlichen Umgebung (Wälder, Wiesen, Bergland, Teiche, Weiher, Tümpel, Heilige Quelle, See) ist prädestiniert für verschiedene Freizeitaktivitäten: Golfen, Inline-Skaten, Laufen, Radfahren, Reiten, Schwimmen, Segeln, Tauchen, Tennis und Wandern gehören ebenso zur Palette der Möglichkeiten wie auch Angeln und Bogenschießen.

Freibäder

Allen jenen, die an heißen Sommertagen Abkühlung im Wörthersee suchen, bietet das Pörtschacher Gemeindegebiet zwei bestens gepflegte Seezugänge mit Badesteg, Liegewiese, Rettungsball und Umkleidehäuschen zum Nulltarif an. Der eine Strand befindet sich unter schattenspendenden Erlen in Sallach-Süd, das andere frei zugängliche Seeufer mit Gratis-Bademöglichkeit findet sich an der Osteinfahrt gleich gegenüber den bekannten Villen Edelweiß, Und-Häuschen und Almrausch.

Wahliss-Büste an der Seepromenade in Pörtschach

Persönlichkeiten

Mit Geburtsort Pörtschach

Mit Wirkungsort Pörtschach

Literatur

  • Österreichische Kunst-Topographie. I. Band: Herzogthum Karnten, Wien 1889, S. 284; in Commission bei Kubasta & Voigt, aus der K. K. Hof- und Staatsdruckerei.
  • DEHIO Kärnten - Topographisches Denkmälerinventar, S. 636-644. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X
  • Kärntner Sagen, eine Auslese von Dr. Georg Graber, 1949; S. 50-52, Kärntner Heimatverlag.
  • Die Kärntner Gemeindewappen von Dr. Wilhelm Deuer, S. 216-217; Klagenfurt 2006, Verlag des Kärntner Landesarchivs, ISBN 3-900531-64-1
Commons: Pörtschach am Wörther See – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien