Eugénie de Beauharnais
Eugènie de Beauharnais, Prinzessin von Leuchtenberg, Fürstin von Hohenzollern-Hechingen, geb. 22. Dez. 1808, Gemahlin des Fürsten Konstantin von Hohenzollern-Hechingen, gest. 1847.
Familiäre Herkunft
Eugenie Hortense Auguste Napoleone Prinzessin von Leuchtenberg war die Tochter von Eugène de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg und Fürst von Eichstätt (geb. 3. September 1781), sowie der Prinzessin Auguste Amalie von Bayern (geb. 21. Juni 1788). Eugenies Vater war der Stief- und Adoptivsohn von Napoleon I.. Nachdem Kaiser Napoleon I. seinen Adoptivsohn zum französischen Prinzen und 1805 zum Vizekönig von Italien erhoben hatte, vermählte er ihn 1806 mit der Prinzessin Auguste Amalie. Diese war die Tochter des bayerischen Königs Maximilian I.
Eugenie hatte vier Schwetern: Josephine, geb. 14. März 1807, seit 1823 Gemahlin des 8. Juli 1859 verstorbenen Königs Oskar von Schweden, gest. 7. Juni 1876; ; Amalie, geb. 31. Juli 1812, die Witwe des Kaisers Dom Pedro von Brasilien, gest. 26. Jan. 1873 in Lissabon; Theodolinde, geb. 13. April 1814, seit 1841 Gemahlin des Grafen Wilhelm von Württemberg, gest. 1. April 1857.
Und sie hatte zwei Brüder: Karl August Eugen Napoleon, Herzog von Leuchtenberg, geb. 9. Dez. 1810 zu Mailand, gestorben am 18. März 1835; Maximilian Eugen Joseph Napoleon, Herzog von Leuchtenberg, geb. 2. Okt. 1817 zu München, vermählt am 14. Juli 1839 mit der Großfürstin Maria von Rußland, wobei er den Titel "Kaiserliche Hoheit" und den Rang eines russischen Generalmajors erhielt, er starb 1. Nov. 1852 in Petersburg.
Leben
Die katholische Eugenie wuchs im Palais Leuchtenberg an der Ludwigstraße in München auf. Am 22. Mai 1826 fand die Hochzeit mit dem ebenfalls katholischen Erbprinzen Konstantin in Eichstätt statt. Bis 1833 wohnte das Erbprinzenpaar auf Schloss Lindich in Hechingen. Hechingen war die Residenz des Fürstentums Hohenzollern-Hechingen.
Eugenie war sehr lebenslustig und erlegte sogar selbst einen Hirsch auf einer Jagd mit ihrem Gemahl im Jahr 1831.
Das Paar unternahm viele Reisen nach München, an den Bodensee, an den Sommersitz des bayerischen Königs in Tegernsee und 1833 sogar eine große Italienreise, welche beinahe eineinhalb Jahre dauerte und bis nach Sizilien führte.

Eugenie verkaufte dann das Erbe ihres Vaters, Schloss Eugensburg im heutigen Salenstein. Von dem Erlös finanzierte man den Umbau der Villa Eugenia, in welche das Erbprinzenpaar 1834 einzog.
Die Fürstin erwarb das am südlichen Rand des Parks gelegene Gasthaus "Zur Silberburg" und lies es 1844 zu einer Villa umbauen, welche zugleich als Gästehaus für die adligen Verwandten genutzt wurde. Die umliegenden Gärten wurden ebenfalls aufgekauft und ein englicher Landschaftsgarten angelegt, der heute sogenannte Fürstengarten in Hechingen.
Berühmte Persönlichkeiten waren Gäste des Hechinger Fürstenpaares: Eugenies Vetter Kaiser Napoleon III., Ludwig Uhland, Hector Berlioz und Franz Liszt. Die Hofkapelle genoß einen guten Ruf.
Eugenie blieb kinderlos und suchte Trost in einer zunehmenden Frömmigkeit. Sie gründete die große Kinderbewahranstalt in Hechingen, das Gebäude mit ihrer Büste ist heute Sitz des Amtsgerichts, sowie ein Altersheim. Liebevoll kümmerte sie sich auch zehn Jahre lang um ihren kranken Schwiegervater, der sich von den Kriegsverletzungen nie erholt hatte und 1838 im Alten Schloss in Hechingen starb.
Gemeinsam mit ihrem Mann nahm Eugenie jeden Gründonnerstag an zwölf alten und bedürftigen Einwohnern eine Fußwaschung vor, um sie danach zu einem "Apostelmahl" ins Billardhäuschen im Fürstengarten einzuladen, wo nach einem Gebet Stockfisch mit Sauerkraut gereicht wurde.
Eugenie erkrankte an Tuberkulose. Wegen der Ansteckungsgefahr durfte sie ihren Mann nur noch selten und auf Distanz sehen. Im Sommer 1847 begab sie sich zur Kur nach Baden-Baden. Auf der Rückreise starb sie im Hotel Post in Freudenstadt am 1. September 1847. Sie wurde in der Gruft vor dem Hochaltar in der Stiftskirche beigesetzt.
Siehe auch
Literatur
- Anton-Heinrich Buckenmaier, Michael Hakenmüller: Constantin, der letzte Fürst. Glückler, Hechingen 2005