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Meerenge

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Eine Meerenge (auf englisch: sound, straits) (in den skandinavischen Sprachen: Sund) ist eine Stelle eines Meeres, an der sich zwei Landmassen nahe kommen und so einen Engpass des Meeres bilden. Meerengen sind (oder waren vor allem) von großer strategischer Bedeutung für die Schifffahrt.

Meerengen waren schon im Altertum aufgrund ihrer strategischen Bedeutung begehrte Gebiete. Ihre Kontrolle konnte erhebliche Macht verleihen, daher waren sie oft Objekt politischer Einflussnahme.

Der Bosporus und die Dardanellen waren in der Geschichte besonders begehrt. Es wird vermutet, dass der Trojanische Krieg nicht zuletzt geführt wurde, um die Kontrolle Trojas über die Dardanellen zu beenden. Im Candia-Krieg (um Kreta) blockierten die Venezianer im 17. Jahrhundert gezielt die Dardanellen, um die Versorgungslage im Osmanischen Reich, vor allem in Istanbul zu verschlechtern. Ein Angriff der englischen und französischen Flotte auf die türkischen Befestigungen an den Dardanellen führte 1914 zum Eintritt der Türkei in den Ersten Weltkrieg.

Um die Straße von Gibraltar und damit den Seeweg von Britannien in das Mittelmeer unter Kontrolle zu bringen, eroberte Großbritannien 1704 gemeinsam mit den Niederländern Gibraltar und machte Felsen und Stadt 1830 zur britischen Kronkolonie. Sie wurde insbesondere mit der Eröffnung des Suez-Kanals noch wichtiger, da sie damit auch den Seeweg zur britischen Kolonie Indien sicherte.

Durch das Seerechtsübereinkommen ist international sichergestellt, dass Schiffe und Luftfahrzeuge das Recht der unbehinderten Transitdurchfahrt durch Meerengen haben. Allerdings gilt in einer Meerenge, die durch eine Insel eines Meerengenanliegerstaats und sein Festland gebildet wird, dieses Recht nicht, wenn seewärts der Insel ein in navigatorischer und hydrographischer Hinsicht gleichermaßen geeigneter Seeweg durch die Hohe See oder eine ausschließliche Wirtschaftszone vorhanden ist.

Weitere Meerengen:


siehe auch Isthmus