Fazlollah Nuri
Scheich Fazlollah Nuri (* 1842; † 31. Juli 1909) war ein schiitischer Geistlicher und einer der entschiedensten Gegner des konstitutionellen Revolution im Iran. Nach dem Sieg der Jungperser wurde Fazlollah Nuri in Teheran öffentlich gehängt.
Seine radikalislamischen fundamentalen Thesen haben von ihrer Aktualität nichts verloren, dessen Abstrahlung auf die heutige Islamische Republik Iran, enorme Bedeutung. Ayatollah Chomeini berief sich ausdrücklich auf Fazlollah Nuri als Vorbild, der Widerstand leistete und dem Staat dem Glauben unterzuordnen verlangte.
Zitate Fazlollah Nuris
- Die konstitutionelle Bewegung hat die Worte Freiheit und Gleichheit auf die Fahnen geschrieben. Diese beiden Forderungen widersprechen dem Islam. Der Islam verlangt Gehorsam und nicht Freiheit, Ungleichheit und nicht Egalität.
- Was ich will ist ein islamisches Parlament, das kein Gesetz verabschiedet, dessen Inhalt mit den Gesetzen des Koran nicht übereinstimmt.[1]
Abstrahlung
Die Endkontrolle aller Gesetze, die sowieso nur von Geistlichen erlassen werden konnten, sollte nach Fazlollah Nuri der obersten islamischen Geistlichkeit vorbehalten sein, die dafür einen Wächterrat zu bilden hätte. Die Funktion eines islamischen Wächterrates wurde als Zugeständnis an die Kleriker zwar auch in die Verfassung aufgenommen, jedoch nicht angewandt. Erst Chomeini sollte dem Wächterrat zum endgültigem Durchbruch verhelfen.
Quellen
- ↑ Homa Rezwani: Die Traktate des Scheichs Fazlollah. Teheran 1983. Seite 32 ff
Literatur
- Bahman Nirumand, Keywan Daddjou: Mit Gott für die Macht. Hamburg 1989. – ISBN 3-499-12718-0
Personendaten | |
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NAME | Fazlollah Nuri |
KURZBESCHREIBUNG | Islamischer Geistlicher |
GEBURTSDATUM | 1842 |
STERBEDATUM | 31. Juli 1909 |