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Stiftskirche (Stuttgart)

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Stiftskirche um 1900

Die im Zentrum von Stuttgart gelegene Stiftskirche ist die Hauptkirche der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und Mittelpunkt der "Evangelischen Kirchengemeinde Stuttgart Stiftskirche" innerhalb des Kirchenbezirks Stuttgart. Sie ist zugleich "Citykirche" und übernimmt somit Aufgaben, die über ihre Parochie hinaus gehen. Der untere Teil des Südturms ist das einzige erhaltene bauliche Zeugnis der Stauferzeit in Stuttgart. Mit ihren beiden ungleichen Türmen gilt sie als eines der Wahrzeichen der Stadt. Die erste Bauperiode datiert in die Zeit um 1170, danach wurde das Bauwerk mehrfach erweitert. In der Gruft unter dem Chor und der Sakristei haben mehr als 100 Angehörige des Hauses Württemberg - Herzöge, Könige, Fürsten, Kinder - ihre letzte Ruhestätte gefunden. Unter der Kanzel liegt der Reformator Johannes Brenz begraben.

Der im 2. Weltkrieg stark zerstörte Bau wurde in den 50er Jahren nach Entwurf von Hans Seytter vereinfacht wiederaufgebaut. Anstelle des ehemals dreischiffigen Kirchensaals wurde eine Holztonne eingebaut, die den Raum aufgrund aktueller liturgischer Bestrebungen vereinheitlichen sollte. Das prächtige spätgotische Aposteltor an der Südseite des Langhauses wurde nicht in seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt.

Im Jahre 1999 begann, begründet durch akustische, statische und gestalterische Probleme der Nachkriegsbausubstanz, ein Umbau der Kirche. Nach Entwurf des Hamburger Architekten Bernhard Hirche wurde die Holztonne aus der Nachkriegszeit durch eine neue eingehängte Deckenkonstruktion mit Akustiksegeln aus Glas ersetzt, die die vor allem für Orgelkonzerte benötigte Nachhallzeit verbessert. Der in der Nachkriegszeit bewusst vereinheitlichte, in eigenständigen Formen neu aufgebaute Kirchenraum ist dadurch prinzipiell bewahrt. Mit der neuen Deckenkonstruktion werden jedoch auch die historische Dreischiffigkeit und die Kreuzgewölbekonstruktion der Stiftskirche in moderner Weise zitiert. Nach vier Jahren Bautätigkeit, bei der alte Fundamente entdeckt wurden, die heute in einer neu geschaffenen Unterkirche präsentiert werden, wurde die Stiftskirche am 13. Juli 2003 wieder eröffnet. Auch die Kirchenorgel wurde, ebenfalls von Bernhard Hirche entworfen, neu errichtet und 2004 eingeweiht. Der Verfasser eines Standardwerkes zur Orgelimprovistion Karl Ludwig Gerok war von 1958 bis 1969 Organist an der Stiftskirche.

Ausgewählte Bilder

Literatur

Commons: Stiftskirche – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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