Reformierte Kirchen
Die Reformierte Kirche (gelegentlich auch Evangelisch-Reformierte Kirche) ist eine von Johannes Calvin in Genf sowie von Huldreich Zwingli in Zürich begründete protestantische Kirche. In Deutschland begründeten Anhänger Calvins die reformierte Kirche mit dem Heidelberger Katechismus.
Ein Zusammenschluss mit dem lutherischen Zweig der Reformation gelang nicht, unter anderem weil in der Abendmahlsfrage keine Einigung erzielt werden konnte (Marburger Religionsgespräche 1529 zwischen Luther und Zwingli). Luther hielt an der wirklichen Gegenwart von Leib und Blut Christi in den Gestalten des Mahls fest.
Reformierte Kirchen und Gemeinden sind heute außer in der Schweiz vor allem in den Niederlanden und in Schottland verbreitet, in Deutschland am Niederrhein und in Nordwestdeutschland. Ihr Charakteristikum ist die Sparsamkeit der Kirchenausstattung und die Vorrangstellung des Wortes in der Liturgie.
In Sachsen wurde 1601 der ehemalige Kanzler Nikolaus Krell als des Kryptokalvinismus Beschuldigter auf Betreiben der sächsischen Kurfürstin-Witwe Sophie von Brandenburg hingerichtet. Sein Ziel war eine Europäische Union aller Protestanten und die Beendigung des Bruderkrieges zwischen den beiden Kirchen der Reformation, der "Lutherischen Kirche" und der "Reformierten Kirche".
Seit dem 19. Jahrhundert gibt es in Deutschland (Preußen) und anderen Teilen der Welt zahlreiche Kirchenunionen unter Beteiligung reformierter Kirchen und Gemeinden. In der Leuenberger Konkordie von 1973 wird erklärt, dass und in wiefern der innerprotestantische Dissens in der Abendmahlslehre nicht mehr kirchentrennend sei.
Siehe auch: Kalvinismus