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Dillenburg

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Dillenburg ist eine hessische Stadt im Regierungsbezirk Gießen. Die Stadt war ehemals Kreisstadt des Dillkreises, der heute Teil des Lahn-Dill-Kreises ist.

Die Stadt liegt an der deutsch-niederländischen Ferienstraße Oranier-Route.

Geografie

Geografische Lage

Dillenburg liegt am östlichen Rande des Westerwaldes im engen Tal der Dill, die von der hessisch-westfälischen Landesgrenze bis nach Wetzlar in die Lahn fließt.

Nachbargemeinden

Dillenburg grenzt im Norden an die Gemeinde Eschenburg, im Osten an die Gemeinde Siegbach, im Süden an die Stadt Herborn und die Gemeinde Breitscheid sowie im Westen an die Stadt Haiger (alle im Lahn-Dill-Kreis).

Stadtgliederung

Dillenburg gliedert sich in die Stadtteile Donsbach, Eibach, Frohnhausen, Manderbach, Nanzenbach, Niederscheld und Oberscheld.


Geschichte

Dillenburg - Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655
Die Innenstadt von Dillenburg
Stadtansicht nach Norden vom Wilhelmsturm
Stadtansicht nach Süden vom gleichen Standort

Erste urkundliche Erwähnung war 1254. Dillenburg war Stammsitz des oranischen Zweiges des Hauses Nassau. Auf dem heutigen Schlossberg wurde Ende des 13 Jahrhundert bzw. Anfang des 14 Jahrhundert die Dillenburg erbaut. Es gibt allerdings keine Bilder von dieser Burg, da sie aus Holz gebaut war und in der Dernbacher Fehde zerstört wurde.

Vom Schloss aus im Exil organisierte der in Dillenburg geborene Wilhelm von Oranien den Widerstand der Niederlande gegen Spanien (1567-1572), was heute noch das niederländische Königshaus mit der Stadt verbindet. Das Land wurde durch einen Präsidenten der Regierung des Hauses Nassau-Dillenburg verwaltet. Einer der letzten Präsidenten war Georg Ernst Ludwig Frhr. von Preuschen v. u. z. Liebenstein (* 1727 in Diethardt; † 1794 Bad Ems). Im Siebenjährigen Krieg wurde das Schloss zerstört (1760), aus den Resten wurde die Wilhelmstraße erbaut, und 1875 wurde der Wilhelmsturm, heute Wahrzeichen Dillenburgs, auf dem Schlossberg vollendet. Die Kasematten unter dem ehemaligen Schloss gehören zu den größten unterirdischen Verteidigungsanlagen in Europa. Sie sind teilweise wieder freigelegt und in einem Rundgang begehbar.

Im 19. Jahrhundert hielt mit dem Bau der Bahnstrecke Gießen - Köln, die Sieg-Dill-Strecke genannt wird, und der Nutzung der an Lahn, Dill und Sieg gefundenen Eisenerze die industrielle Revolution Einzug. Zahlreiche Betriebe des Berg- und Hüttenwesens und der Metallverarbeitung entstanden in der Region. In dieser Zeit wurden auch viele von Dillenburg ausgehenden Nebenstrecken gebaut, u.a. nach Gönnern und Ewersbach. Diese Strecken sind mittlerweile wieder stillgelegt worden. Die Strecke nach Gönnern wurde bereits 1987 stillgelegt und komplett zurückgebaut. Das in der Dampflokzeit für die vielen Nebenstrecken notwendige Bahnbetriebswerk wurde 1983 geschlossen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Dillenburg mit seinem heute stillgelegten Rangierbahnhof zum Ziel alliierter Bombenangriffe. Die Erzförderung wurde zunehmend unrentabel. 1968 stellte der letzte Hochofen im Stadtteil Oberscheld seinen Betrieb ein. Alle zwei Jahre veranstaltet das Hessische Landgestüt die Dillenburger Hengstparade, jährlich finden dort ein Einspänner-Turnier und diverse Pferdeschauen statt. Seit 1975 gibt es jährlich die Dillenburger Bachwoche, seit 1978 das Jazz-Weekend und seit 2001 die so genannte "Aquarena-Nacht", eine Freiluftfete in der Innenstadt mit Einkaufsnacht und Großfeuerwerk.

Bei einem Unwetter am 17. September 2006 gehen 103 Liter Regen auf dem Quadratmeter nieder. Die "Dill" und ihr Nebenfluss "Schelde" traten über die Ufer und haben insbesondere die Stadtteile Ober- und Niederscheld überschwemmt. Über 1000 Keller liefen voll, auch das Kreiskrankenhaus wurde beschädigt und musste teilweise evakuiert werden. Der Gesamtschaden belief sich auf weit über zwanzig Millionen Euro.

Im Jahr 2007 wird als Ortsumgehung der B277 der Schlossbergtunnel eröffnet, der unterhalb des Schlossberges die historische Fachwerkaltstadt umgeht und zu den größten Tunnelprojekten innerhalb Deutschlands gehört.

Einwohnerentwicklung

(jeweils zum 31. Dezember)

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergenis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 51,4 19 43,1 19
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 31,0 12 34,7 16
GRÜNE BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 6,1 2 4,7 2
FDP Freie Demokratische Partei 3,6 1 3,6 1
REP DIE REPUBLIKANER 4,5 2 5,9 3
FWG Freie Wählergemeinschaft Dillenburg 3,5 1 4,3 2
BL Bürgerliste Dillenburg 3,6 2
gesamt 100,0 37 100,0 45
Wahlbeteiligung in % 36,5 42,7

Partnerstädte

Dillenburg hat mit den Städten Breda in den Niederlanden, Diest in Belgien und Orange in Frankreich eine Union der Oranienstädte und mit Hereford in Großbritannien eine Städtepartnerschaft vereinbart.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Museen

  • Wilhelmsturm mit dem Oranien-Nassauischen Museum
  • Wirtschaftsgeschichtliches Museum "Villa Grün"Mehr Infos
  • Die Verteidigungsanlagen "Kasematten"
  • Hessisches Landgestüt mit Kutschenmuseum in der Orangerie. "Lebendiges Museum" rund um´s Pferd.

Bauwerke

Der Wilhelmsturm - das Wahrzeichen von Dillenburg
  • Der Wilhelmsturm aus den Jahren 1872 - 1875
  • Die Kasematten aus dem 16. Jahrhundert
  • Die evangelische Stadtkirche aus dem Jahre 1491
  • Der Dillturm aus dem Jahre 1597
  • Das alte Pfarrhaus aus den Jahren 1531 - 1533
  • Das Untertor aus dem Jahre 1344 (Umbauarbeiten 1594 und 1737)

Parks

In dem Ortsteil Donsbach gibt es einen Wildpark.

Wanderwege

Durch Dillenburg führen, enden oder beginnen folgende Wanderwege:

Regelmäßige Veranstaltungen

Hengstparade
  • Jazz-Weekend (Juni)
  • Kirschenmarkt (Juni)
  • Aquarena-Nacht (Juli)
  • Hubertus-Markt (Oktober)
  • Hengstparade des Hessischen Landgestüts
  • Bachwochen Dill

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch das Dilltal verlaufen mehrere wichtige Verkehrswege. Dillenburg ist an die Autobahn 45 angeschlossen, über die das Rhein-Main-Gebiet und das Ruhrgebiet zu erreichen sind. Da die Autobahn oberhalb des Dilltales verläuft sind im Raum Dillenburg die Talbrücke Sechshelden, die Marbachtalbrücke und die Lützelbachtalbrücke errichtet worden. Weiterhin verlaufen durch Dillenburg die Bundesstraßen 253 und 277. Die B 253 führt über Fritzlar nach Melsungen. Die B 277 beginnt in der Nachbarstadt Haiger und führt über Herborn bis Wetzlar. Sie ist zwischen Dillenburg und Sinn autobahnähnlich ausgebaut. Die hohe Verkehrsbelastung der Dillenburger Innenstadt durch die B 277 führte zum Bau der Ortsumgehung mit dem Schlossbergtunnel.

Die Dillstrecke als Teilstück der Köln-Gießener Eisenbahn über Wetzlar und Siegen verbindet Mittelhessen mit dem Rheinland und dem Ruhrgebiet. Der Bahnhof Dillenburg war durch den Eisenbergbau im Schelderwald einst ein bedeutender Güterbahnhof.

Die Dill ist nicht schiffbar.

Die nächsten Internationalen Flughäfen sind Frankfurt am Main mit 107 Kilometern und Köln/Bonn mit 121 Kilometern Entfernung. Der Verkehrsflughafen Siegerland ist 22 Kilometer entfernt.

Ansässige Unternehmen

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Medien

  • Dill-Post
  • Dill-Zeitung

Öffentliche Einrichtungen

Bildung

  • Juliane-von-Stolberg-Schule (Grundschule)
  • Johann-von-Nassau-Schule (Haupt- und Realschule)
  • Wilhelm-von-Oranien-Schule (Gymnasium)
  • Gewerbliche Schulen (Berufsschule)
  • Kaufmännische Schulen (Berufsschule)
  • Otfried-Preußler-Schule für Praktisch Bildbare (Sonderschule)
  • 4 Kindergärten (evangelisch, katholisch, städtisch, Arbeiterwohlfahrt)
  • Goldbachschule (Haupt- und Realschule)
  • Schelderwald-Schule (Grund- und Hauptschule)
  • Roteberg-Schule (Grundschule)
  • Lahn-Dill-Akademie (Volkshochschule)

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die in Dillenburg wirkten

Commons: Dillenburg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien