Zum Inhalt springen

Golden Gate Bridge

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. Mai 2007 um 02:03 Uhr durch Feldkurat Katz (Diskussion | Beiträge) (Namensherkunft: typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Golden Gate Bridge
Golden Gate Bridge
Golden Gate Bridge
Offizieller Name Golden Gate Bridge
Lage Bucht von San Francisco
Verkehr Kraftfahrzeuge (6 Spuren), Fußgänger, Fahrräder
Konstruktion Hängebrücke
Gesamtlänge 2737 m
Spannweite 1280 m
Breite 25 m
Eröffnung 27./28. Mai 1937
Karte
Die Golden Gate Bridge verbindet den Norden von San Francisco mit dem Süden von Marin County
Pfeiler der Golden Gate Bridge
Querschnitt durch eines der beiden Haupttragseile

Die Golden Gate Bridge (dt. Goldenes-Tor-Brücke) ist eine Hängebrücke am Eingang zur Bucht von San Francisco am Golden Gate in Kalifornien.

Die Brücke belegt mit einer Hauptstützweite von 1280 m in der Rangliste der längsten Hängebrücken der Welt den achten Platz. Der ganze Brückenzug ist inklusive der Zufahrtsrampen 2737 m lang. Die eigentliche Hängebrücke hat eine Gesamtstützweite von 343 m + 1280 m + 343 m = 1966 m und ist bis zu 235 m hoch. Sie überspannt die Golden Gate Straße, den Eingang zur San Francisco Bay, mit einer Durchfahrtshöhe von 72 Meter und verbindet so mit ihren sechs Fahrspuren San Francisco mit den nördlichen Gebieten des Marin County und dem weniger dicht besiedelten Napa- und Sonoma-Valley. Ein optisch als Bogenbrücke ausgelegtes Segment der Zufahrt der Brücke überspannt auf der Stadtseite das Fort Point.

Bau der Brücke

Erste Pläne zur Überbrückung der Bucht stammen schon aus dem Jahre 1872. Anfangs bestanden jedoch Bedenken, ob der Brückenbau überhaupt möglich und finanzierbar sei. Das Bauprojekt wurde erst in den 1920er Jahren erneut aufgegriffen, als die Fähren ihre Kapazitätsgrenzen erreichten. Die Fährgesellschaften erhoben Klage gegen den Brückenbau, zogen diese allerdings zurück, als es zu Boykottmaßnahmen seitens der Bevölkerung kam. Errichtet wurde die Brücke vom 5. Januar 1933 bis zum 19. April 1937 unter der Leitung des umstrittenen Chefingenieurs Joseph B. Strauss („Es brauchte zwei Jahrzehnte und 2000 Millionen Worte, die Leute vom Nutzen der Brücke zu überzeugen, aber nur vier Jahre und 35 Millionen Dollar, sie zu bauen.“). Der Ingenieur Professor Charles Ellis aus Chicago entwickelte die zum Bau erforderlichen komplizierten mathematischen Gleichungen - ohne Computer.

Der Bau stellte eine enorme technische Herausforderung dar. Die Brücke war lange Zeit die längste Hängebrücke der Welt und brach viele weitere Rekorde, die für unüberbietbar gehalten wurden: die höchsten Pfeiler mit 227 Meter, die längsten (2.332 Meter) und dicksten (92 cm) Kabelstränge und die größten Unterwasserfundamente. Diese Fundamente mussten zudem in einer von starken Strömungen geprägten Meerenge versenkt werden. Erstaunlich ist auch, dass die Brücke in einer Zeit hoher Arbeitslosigkeit und wirtschaftlicher Schwierigkeiten entstand und der Bau dennoch durch Anleihen in Höhe von $35.000.000 gesichert werden konnte.

Insgesamt wiegt das Bauwerk 887.000 Tonnen. 600.000 Niete halten die beiden Türme zusammen. Der letzte Niet ist aus purem Gold.

Half-Way-to-Hell-Club

Ursprünglich war während der Bauarbeiten unterhalb der Brücke ein Sicherheitsnetz gespannt, das abstürzende Bauarbeiter auffangen sollte. Dieses Netz rettete während der Bauphase neunzehn Arbeitern das Leben. Diese Überlebenden gründeten später den Half-Way-to-Hell-Club. Nachdem ein Stahlträger in das Netz gestürzt war, fiel es aber in der Endfertigungsphase (während die Straße fertiggestellt wurde) aus – in dieser Zeit kamen elf Personen beim Brückenbau ums Leben.

Namensherkunft

Benannt wurde die Brücke nach der natürlichen Einfahrt zur Bucht von San Francisco. Diese Einfahrt (the Golden Gate, das Goldene Tor) ist 1,6 km breit. Die Buchteinfahrt erhielt um 1846 während des Goldrausches in Kalifornien ihren Namen Golden Gate oder Chrysopylae von Captain John C. Fremont, den die Meeresstraße an einen Hafen in Istanbul erinnerte, der Chrysoceras oder Golden Horn genannt wird.

Verkehr

Verkehr auf der Golden Gate Bridge (Juli 2006)

Für den Straßenverkehr geöffnet wurde die Brücke am 28. Mai 1937 um zwölf Uhr mittags durch ein telegraphisches Signal von Präsident Franklin D. Roosevelt aus dem Weißen Haus. Zur Eröffnung wurde statt des sonst üblichen Bandes eine Kette „zerschnitten“. Bereits am Tag davor war die Brücke für Fußgänger freigegeben worden.

Täglich befahren rund 120.000 Fahrzeuge die Brücke, jedes Jahr werden es rund 10 Prozent mehr. Die Rückfahrt in die Stadt kostet 3 Dollar pro Achse und 5 Dollar pro PKW, welche an einer riesigen Maut-Station, mit mehr als einem Dutzend Spuren, kassiert werden. Während der beiden täglichen Spitzenzeiten fahren Fahrzeuge mit mindestens drei Insassen mautfrei. Damit ist die Brücke seit Jahrzehnten profitabel, obschon hohe Summen aufgebracht werden müssen, um das im Gegensatz zur San Francisco-Oakland Bay Bridge nicht rostfreie Metallgerüst vor der salzhaltigen Luft zu schützen.

Farbe und Anstrich

Nach Planung des Bauingenieurs Joseph B. Strauss sollte die Brücke eigentlich in gewöhnlichem Grau angestrichen werden. Das benutzte Orange ist eigentlich ein Schutzmittel und wird International Orange genannt. Beinahe wäre sie grau geworden, wie die meisten anderen Brücken auch oder schwarz mit gelben Streifen, wenn es nach der Navy gegangen wäre. Doch als Joseph B. Strauss die fast fertige Brücke in ihrem typischen Orange sah, beschloss er, sie so zu belassen.

Die Erneuerung des Anstriches ist eine wiederkehrende Arbeit und die Haupttätigkeit zur Erhaltung der Brücke. Der Anstrich schützt die Stahlkomponenten vor Korrosion. Es gibt viele Missverständnisse darüber, wie oft die Brücke gestrichen wird. Manche berichten über einen kompletten Neuanstrich in sieben Jahren, anderen zufolge geschieht dies einmal im Jahr. In Wirklichkeit wurde die Brücke beim Bau mit einer Bleimennige ausgestattet. In den folgenden 27 Jahren mussten nur Ausbesserungen stattfinden. 1968 war die Korrosion so weit fortgeschritten, dass die alte Farbe entfernt und durch einen anorganischen Zink-Silikat-Primer mit Kunststoffkomponente im Decklack ersetzt wurde. Der Decklack wurde 1990 durch eine Acrylemulsion ersetzt, um aktuellen Luftstandards zu entsprechen. Das Programm wurde 1995 mit Schwerpunkt auf die Stellen mit größter Korrosion erfolgreich beendet.

Wahrzeichen

Die Golden Gate Bridge ist das Wahrzeichen der Stadt San Francisco, der gesamten Bay Area und für viele neben der Freiheitsstatue von New York ein Sinnbild für die Vereinigten Staaten.

Traurige Berühmtheit

Die Golden Gate Bridge gilt als die „tödlichste Brücke der Welt“, da sie aufgrund ihrer Bekanntheit wiederholt zum traurigen Schauplatz vieler Suizide wurde. Mindestens 1.200 Menschen, möglicherweise sogar mehr als 2.111 (Stand: Januar 2006), haben durch einen Sprung von der Golden Gate Bridge ihr Leben beendet, alle mit einem letzten Blick auf die Stadt. Mit einer Geschwindigkeit von 120 km/h trifft man nach rund vier Sekunden auf das Wasser. Nur 26 Personen haben seit der Eröffnung der Brücke den 67 Meter tiefen Sturz in den nur wenige Grad kalten Pazifik überlebt. Statistisch gesehen bringt sich alle 14 Tage ein Mensch an der Brücke um. Nur drei Monate nach der Eröffnung tötete sich der Weltkriegsveteran Harold Wobber als Erster durch den Sprung über das nur 1,40 Meter hohe Geländer des Fußgängerüberweges.

Mehrfach wurde in den amerikanischen Medien darüber diskutiert, ob es nicht möglich sei, wie an anderen hohen Bauwerken eine Barriere zu errichten, die Selbstmorde wenigstens erschweren würde. Es gilt als erwiesen, dass es sich gerade bei Selbstmördern, die von Brücken springen, um sogenannte Impulsselbstmörder handelt. Diese unternehmen mehrheitlich später keinen zweiten Versuch, wenn sie beim ersten Mal am Sprung gehindert wurden. Dennoch scheiterte der Bau einer Barriere einerseits an der schwierigen finanziellen Lage der Betreibergesellschaft (der Zaun würde bis zu 25 Millionen Dollar kosten) und andererseits an ästhetischen Bedenken.

Es sind mehrere Telefone angebracht, die es einer lebensmüden Person ermöglichen, mit jemandem zu reden („Seelsorge“). Aufgrund des Verkehrsaufkommens und des damit verbundenen Lärms sowie den oft heftigen Windgeräuschen sind Telefonate jedoch in der Praxis nicht führbar.

Suizid auf der Golden Gate Bridge ist das Thema von Jenni Olsons Experimentalfilm The Joy of Life (2005) und des von Dokumentarfilmemacher Eric Steel im Jahr 2006 veröffentlichten Film The Bridge.

Siehe auch

Commons: Golden Gate Bridge – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Golden Gate Bridge
Golden Gate Bridge

Vorlage:Koordinate Artikel