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Gyula Feldmann

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Gyula Feldmann, (* 1890; † 31. Oktober 1955), war ein ungarischer Fußballspieler und späterer Fußballtrainer.

Karriere

Gyula Feldmann begann seine Karriere beim Budapester Verein Nemzeti SC und wurde 1910 erstmals in die Nationalmannschaft einberufen, wo er gegen Österreich sein Debut gab. Anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1912 wurde er zwar im ungarischen 25-Mann-Kader gemeldet, schließlich aber nicht nach Stockholm mitgenommen. Mitte der 1910er Jahre wechselte der Verteidiger zum Ferencvárosi Torna Club, wo er bis 1917 blieb, ehe er sich dem Rivalen MTK Budapest anschloss. Die Blau-Weißen dominierten zu dieser Zeit die Liga und Feldmann wurde mit dem MTK dreimal in Folge (1918-1920) ungarischer Meister. Im Mai 1920 trat er zum letzten Mal im Nationalteam an - wieder gegen Österreich, gegen das er neun seiner zehn Länderspiele absolvierte.

Im Sommer 1920 stellte ein deutscher Geschäftsmann ein ungarisches Profiteam zusammen, das gegen eine deutsche Berufsspielermannschaft antreten und auf eine einjährige Deustchland- und Europatournee gehen sollte. Feldmann schloss sich diesem Unternehmen an, gemeinsam mit einigen anderen Nationalspielern wie Ferenc Platko, Mihály Pataki, József Ging, Sándor Nemes und József Viola. Die Tournee musste nach wenigen Wochen mangels Erfolg abgebrochen werden, die Spieler klagten ihre ausstehenden Gehälter ein und kehrten nach Ungarn bzw. Österreich zurück, wo sie sich vor den jeweiligen Verbänden zu verantworten hatten. Feldmann erhielt erst im Mai 1921 wieder eine Spielgenehmigung und spielte erneut für den MTK.

1922 wechselte er zum jüdischen Verein Makkabi Brno in die Tschechoslowakei. Der Makkabi rekrutierte seine Mannschaft vor allem aus ungarischen Spielern und war daher als Söldnertruppe höchst umstritten. Feldmann übernahm auch das Training der Mannschaft und führte sie zu einer Reihe von Siegen gegen europäische Spitzenvereine. Im Frühjahr 1924 geriet der Makkabi erheblich unter Druck, da er auch nichtjüdische Spieler verpflichtete, was schließlich zum Ausschluss aus dem jüdischen Verband führen sollte. Die Mannschaft ging zu dieser Zeit auf Tournee durch Norddeutschland und Feldmann nützte dies offenbar, um Kontakte zu knüpfen, denn wenig später übernahm er kurzzeitig den Trainerposten bei Union 03 Altona, ehe er Trainer beim Bremer SV wurde.

Im Jahr 1927 kehrte er schließlich nach Ungarn zurück und übernahm das Training beim Hungaria FC Budapest, der abgespaltenen Profifußballabteilung des MTK. Im Mitropapokal 1927 erreichte er mit Hungariá das Halbfinale, wo die Ungarn wegen des unberechtigten Einsatzes von Kálmán Konrád disqualifiziert wurden.

Nach nur einer Saison verließ er Ungarn wieder und ging nach Italien, wo ihm die Trainerstelle beim AC Florenz angeboten worden war. Mit den Florentinern belegte er im ersten Jahr den letzten Platz in ihrer Gruppe und verfehlte damit die Qualifikation für die 1929/30 erstmalig durchgeführte einheitliche Serie A deutlich. Der Wiederaufstieg in der Folgesaison gelang nicht und so wurde Feldmann während seines dritten Jahres in Florenz von Hermann Felsner abgelöst, der die Mannschaft in die höchste Spielklasse führte. Feldmann übernahm den zweitklassigen US Palermo, wo er mit Anton Cargnelli seinerseits einen österreichischen Trainer ablöste, und führte den Verein auf Anhieb in die Serie A. In den foilgenden beiden Saisonen gelang mit den Sizilianern jeweils der Klassenerhalt.

1934 wurde Feldmann Nachfolger seines Landsmannes Árpád Weisz auf dem Trainerstuhl von Inter Mailand (damsls AS Ambrosiana) und Vizemeister, zwei Punkte hinter Juventus Turin. In seiner zweiten Saison wurde er dann im Frühjahr abgelöst. Seine letzte Station in Italien war der AC Turin, wo er wiederum Anton Cargnelli ersetzte und die Mannschaft zwei Spielzeiten lang betreute, wobei als bestes Ergebnis ein dritter Platz erreicht wurde.

Nach seiner Zeit in Italien war Feldmann noch als Trainer in Rumänien tätig.