Benutzer:DesLöschteufelsGroßmutter/Encore une fois
Die Schlacht von Preston (17. August – 19. August 1648 endete mit einem Sieg der Truppen von Oliver Cromwell über die Royalisten und die Schotten, die von Duke of Hamilton angeführt wurden. Der Sieg der Parlamentarier läutete das Ende des Zweiten Englischen Bürgerkrieges ein.
Vorspiel
In den darauffolgenden Wochen und Monaten, als Karl I. von England im Januar 1647 in Newcastle den parlamentarischen Bevollmächtigten ausgeliefert wurde, wuchs in Schottland die Sorge über die zunehmende Radikalisierung der Politik in England. Vereinzelt existierte die Besorgnis um das Schicksal des Königs insbesondere als er in Interesse der New Model Army von George Joyce so gut wie entführt wurde. In London gerieten die Presbyterianer im Parlament zunehmend in Bedrängnis, während der Einfluss der Independents wuchs. Während der religiöse Radikalismus der Sekten an sich schlimm war, war die politische Radikalität der Levellers und noch weiterer Minderheiten noch schlimmer. Stück für Stück wurde die radikale presbyterianische Partei von Schottland zunehmend eine gemäßigtere Splittergruppe, die von James Duke of Hamilton angeführt wurde.
Die erste und wichtigste Aufgabe noch vor der Regierung war für die Sicherheit des Königs zu sorgen. Jegliche Vereinbarung mit Karl I. wurde in Hinblick auch auf die radikalen Presbyterianer - die auch als Kirk-Partei bekannt war, die von dem Marquess of Argyll angeführt wurde. In enger Übereinstimmung mit dem Brief der Covenanter getroffen. Während des Jahrverlaufes wurden die mit Karl I. an verschiedenen Orten in England geführten Diskussionen im Dezember 1647 mit der gemeinsam beschlossenen Vereinbarung auf Carisbrooke Castle auf der Isle of Wight beendet. Obwohl er die Covenanter von der Regelung ausgenommen wissen wollte, stimmte Karl I. überein, für drei Jahre den Presbyterianismus in England versuchshalber drei Jahre lang zu fördern und zu wahren, während er alle andere Sekten einschließlich der Independents in dieser Zeit unterdrücken sollte. Diese Vereinbarung, die auch als Engagement bekannt war, brachte den Zweiten Englischen Bürgerkrieg nach England und spaltete die Covenanter-Bewegung.
Des Teufels Pfand
Als die Neuigkeit der Vereinbarungen Schottland erreichte, wurde es enthusiastisch gefeiert, weil es schien zu bestätigen, dass Karl I. endlich Partei für die Covenanter ergriffen hatte. Die volle Wahrheit wurde aufgedeckt als die Opposition in einem Gebiet besonders im Südwesten von England von Schottland anwuchs, der im besonderen Maße den Covenantern verpflichtet war. Politische Opposition war schlimm genug, aber weitgefächerter Widerstand bis in die Ebenen der Kirchengemeinden hinab behinderte Hamiltons Bemühungen eine Armee aufzustellen. Hamilton wurde im April zum Oberbefehlshaber ernannt, aber wenn seine politischen Fähigkeiten schlimm waren, waren seine soldatischen noch schlimmer. Patrick Gorden of Ruthven äußerste sich in einem eigenen bissigen Kommentar zu der Ernennung:
{{Zitat|Aber, o Pech! hier fing unser Elend an. Die göttliche Majestät war nicht mit uns zufrieden; wir hätten untertäniger sein sollen; und aus diesem Grunde litt Gott in der falschen Annahme mit ihnen, dass sie den bedeutendsten Mann im Königreich wählten, und dachten er wäre der weiseste Mann, der tiedsinnigste Mann, der grösste Staatsmann und tiefsinnigste Politiker, nicht nur der drei Königreiche, sondern der ganzen Christenheit: der nur den Mangel hatte, dass bisher noch nie die Kiregskunst praktiziert hatte. Er wäre als Regierungsrat geeigneter als ein Kriegsrat gewesen; er hätte dem feierlichsten Senat im Vatikan vorstehen können, aber er wusste nicht, was dazu gehörte, um eine Armee anzuführen.|
Den Frühling hindurch und den frühen Sommer wurden Soldaten unter den größten Schwierigkeiten ausgehoben. Fehler in der Zeitplanung eine fatale Auswirkung auf den Ausgang des gesamten Unternehmens. Es hatte zur Folge, dass die New Model Army in der Lage war die royalistischen Aufstände in England und Wales Stück für Stück niederzuwerfen, die bereits im Gange waren. Tatsächlich stand Hamilton seinem eigenen kleinen Bürgerkrieg im Schottland gegenüber und musste seine militärischen Kräfte aufteilen um im Juni einen Aufstand der westlichen Grafschaften in der Schlacht von Mauchline Muir niederzuwerfen.
Die Zeit schritt voran und es war nun der Hochsommer schon vorbei. In England waren schon viele der royalistischen Aufstände niedergeschlagen. Es konnte keinen weiteren Aufschub geben. Die Vorzeichen konnte nicht schlimmer sein; die Armee war weit von ihrer Schlagkraft entfernt, schlecht ausgerüstet und dürftig ausgebildet. Versorgung und Transport waren beide ernste Probleme und es gab keine Artillerie. Erwartete Verstärkung der schottischen Armee aus Irland blieb bis dahin aus. Nicht mehr in der Lage einen weiteren Aufschub zu riskieren überschritt Hamilton am 8. Juli die englische Grenze bei Annan mit 10.500 Mann, weit entfernt von den Anfang des Jahres veranschlagten 30.000. Am demselben Tage schloss er sich in Carlisle einer royalistischen Streitkraft von 3.000 englischen Kavalieren an. Das Vordringen der gemeinsamen Streitkraft wurde genauestens von General John Lambert überwacht und von einer Militäreinheit der New Model Army.
Marsch von Hamilton
Einmal die Grenze überschritten war das Vordringen Hamilton Richtung Süden quälend langsam. Ohne einen Sinn für die Dringlichkeit zu haben verbrachte er sechs Tage in Carlisle, bevor er sich nach Penrith aufmachte und dann weitere drei Tage vergeudete, bevor er die wenigen Meilen nach Kirky Thorne zurücklegte, wo er mit seiner Armee bis Ende Juli blieb. Die Angelegenheit wurde durch das Wetter noch schlimmer, das grauenhaft war, regnete es doch die gesamte Zeit die Hamilton in England war. Der Aufenthalt in Kirkby Thorne wurde von Sir James Turner wie folgt beschrieben:
„Der Duke sah es für erforderlich an zehn oder zwölf Tage in Kirkbie-Thorne zu verbringen, um die aus Schottland marschierten Regimenter zurückzuschicken, die weniger als die Hälfte ihrer erforderlichen Stärke hatten und aus ungehobelten und undisziplinierten Neulingen bestand: und dieser Sommer war äußerst verregnet und nass, dass ich sagen würde, dass es während der gesamten Zeit in England für uns unmöglich war von zehn Musketten mit einer umzugehen.“
Lambert beobachtete ständig die Lage, bereit auf jede Bewegung des Feindes zu reagieren. Nicht stark genug um eine Auseinandersetzung selbst zu wagen, erhielt er die Nachricht, dass Oliver Cromwell auf seinem Weg von Südwales am 11. Juli Pembroke Castle den Royalisten entrissen hatte.
Ende Juli ließ sich die schwerfällige Kriegsmaschine der Schotten zu einer Aktion hinreißen. Sie bewegte sich über Appleby nach Kendal und traf dort am 2. August ein. Hier schloss sich ihm General George Munro und seine Truppen aus Ulster an. Die gemeinsame Streitkraft hat nun die Stärke von etwas mehr als 18.000 Mann und Pferde. Aber beinahe plötzlich brach ein ernster Streit aus. Munroe weigerte sich unter Hamiltons zweiten Befehlshaber Earl of Callendar zu dienen, gegen den er eine intensive Abneigung hegte. Und Callendar seinerseits sah keinen Grund, warum Munro ein unabhängiger Oberbefehl gewährt werden sollte. Hamilton, der allem Anschein nach von Callendar - selber ein widerspenstiger Soldatenschinder - gefürchtet wurde, wählte die schlimmste aller Lösungen. Die schlachterfahrenen Truppen aus Ulster wurden mit einiger englischer Kavallerie in Kirkby Lonsdale zurück gelassen um auf die Artillerie zu warten, die bereits aus Schottland unterwegs war, während der Rest der Armee den Marsch nach Hornby fortsetzte. Hier ließ sich Hamilton für eine Woche nieder und traf die erste Reihe von katastrophalen Entscheidungen.
Am 14. August zog der lustlose Treck in Richtung Lancaster und dann nach Preston. Sir Marmaduke Langdale und die verbliebenen englischen Kavaliere wurden in einiger Entfernung der östlichen Hauptarmee postiert um die Flanke zu schützen und um anzugreifen, falls die eigenen Kundschafter Feindbewegungen um Pennines ausmachen sollten.
Während Hamilton durch Lancashire lahmte, war Cromwell bemerkenswert vorangekommen seitdem er Pembroke verlassen hatte. Am 13. August stieß er zwischen Wetherby und Knaresborough auf Lambert und hatte 462 Kilometer in dreizehn Tage zurückgelegt. Im Gegensatz hierzu der Vergleich mit Hamilton, der zu dieser Zeit Preston zwei Tage später erreichte und für 151 Kilometer 39 Tage brachte. Cromwells Streitkräfte waren nun 14.000 Mann und Pferde stark, schwächer als ihr Gegner, aber stärker als Cromwell nachträglich berichtete. Mit Sir Thomas Fairfax und dem Rest der New Model Army hatte er im Vorübergehen die Royalisten im Südosten Englands erledigt, war Cromwell dabei die Schlacht zu eröffnen und war zum ersten Mal urabhängiger Oberbefehlshaber.
Hamilton hatte noch immer keine Ahnung von der Gefahr, in der er schwebte und die ihren ersten Schatten auf seine östliche Flanke warf. Wegen anhaltender Versorgungs- und Quartierproblemen erlaubte er John, den späteren Earl of Middleton, und der Kavallerie südlich von Preston zu reiten, den Fluss Ribble zu überqueren und bis nach Wigan ein Verstoß zu machen um Nahrungsmittel zu requirieren. Am 16. August, dem Vorabend der Schlacht von Preston, war die Engager-Armee wie eine Schlange, die sich über eine Länge von unglaublichen 24 Kilometern sich hinzog: Munro und der Rest waren noch immer in Kirky Lonsdale im Norden. Hamilton und die Hauptarmee war in der Nachbarschaft von Preston. Unterdessen waren Middleton und der Anfang der Schlange in Wigan im Süden. Langdale und seine einzelnen Streitkräfte aus englischen Royalisten waren in der fraglichen Zeit südlich von Settle über Ribblesdale geritten und erreichten Preston aus Nordosten.
Der Angriff von Cromwell
Cromwell hatte in Wetherby keine genauen Informationen über den Aufenthalt von Hamilton. Die übliche Sache war südlich zurückzufallen um den Weg auf London abzudecken, während unterdessen Spähtrupps aus Kavalleristen westwärts geschickt wurden, um den Feind aufzustöbern. Aber Cromwell, der die Notwendigkeit einer schnellen Entscheidung sah, setzte alles auf einen brillanten Plan. Besser als nach Süden zu ziehen, entschied er sich die Pennines in Lancashire zu überqueren um eine Such- und Vernichtungsfeldzug zu starten. Von Otley nach Skipton kommend stieg er in das Tal Ribble Valley und kampierte am 15. August in Gisburn. Hier erhielt Cromwell von seinen Fährtensucher und Spähern die Neuigkeit, das Hamilton von Lancaster aus kommend sich Preston näherte.
Viel zu spät erkannte Langdale die Gefahr. Er erzählte Hamilton und Callendar, dass er annehme, dass Cromwell im Begriffe sei anzugreifen. Beide nahmen die Warnmeldung aber nicht ernst. Am frühen Morgen des 17. August wurden seine Befürchtungen bestätigt. Seine Männer hielten noch eine gute Position rittlings der Hauptstrasse zwischen Preston und Skipton, die nicht viel mehr als eine Fahrrinne, die mittlerweile vollgesogen mit Regenwasser war.. Auf der anderen Seite waren sie durch Hecken geschützt, die ein kleines Feld umschlossen, das ebenfalls vor einen Kavallerieangriff schützte. Cromwell schickte ein weitere Truppe aus 200 Kavalleristen und 400 Fußsoldaten um einen Durchgang durch die Fahrrinne zu erzwingen. Bald danach wurden sie von Hauptmann John Hodgson verstärkt, dessen Memoiren die Eröffnungsszenen der Schlacht von Preston festhielt:
„Und bei der Longridge Kapelle stießen unsere Pferde auf Sir Marmaduke in einer schrecklichen Verfassung ... Und hier an der Seite eines Moor brachten wir uns in Stellung (es war nur ein kleiner Haufen von uns, nicht mehr als die Hälfte von uns sollten wir später sehen), der General kam zu uns und gab uns den Marschbefehl. Wir waren noch nicht einmal die Hälfte aller Männer zusammen, hofften auf Aufschub, da gab er das Wort aus: 'Marschieren!'“
Stück für Stück wurden die Royalisten zurückgeschlagen, um den Weg über den mit Regen vollgesogenen Boden freizugeben. Während die Schlacht im Gange war, ritt Langdale weg um Hamilton zu warnen, dass er nicht von einer Vortruppe besiegt wurde, sondern von einem regulären, vollständigen Angriff. Langdale traf Hamilton mit General William Baillie an, wie beide Vorbereitungen trafen, wie die Infanterie über die Preston Brücke den Fluss Ribble überqueren sollten. Hamilton widerrief alle seine bisherigen Befehle, wies Baillie an auf der Nordseite zu bleiben um Langdale zu stärken und schickte eine Nachricht an Middleton sich aus Wigan kommend zu herbeizueilen. Aber Callendar widersprach, dass die Infanterie ohne sofortige Kavaleristenunterstützung bald vernichtete werden würde. Einmal mit der Kavallerie vereinigt, fuhr er fort, würde die Armee den Vorteil in der Schlacht haben, dass der Fluss Ribble vor und nicht hinter ihnen liegen würde. Es wurden keine Betrachtungen darüber angestellt, dass er damit vollständig von Munro und Schottland abgeschnitten wurde. Was Langdale betraf, vertrat Callendar die Ansicht, er würde die Stärke des feindlichen Angriffes maßlos übertreiben und er könne sich in jedem Falle immer noch einen Weg zurück durch Preston schlagen um sich südlich der Ribble Brücke den Schotten anzuschließen. Hamilton gab seine Zustimmung und änderte seinen ursprünglichen Plan. Die einzige Hilfe, die den hart bedrängte Truppen von Langdale geschickt wurden, war ein kleine Streitkraft von Lanzenträgern. Ein Fehler folgte nun auf den anderen.
Der Kampf von Langdale zwischen Hecken und Gräben des Ribbleton Moores ging bereits in die vierte Stunde. Um die feindliche Infanterie aus den Hecken endlich zu vertreiben, schickte Cromwell zwei Kavallerieregimenter die Fahrrinne herunter, die die panisch davon flüchtenden Royalisten in Richtung Stadt jagten. Langdale gelang es Baillie anzuschließen: aber die meisten seiner Infanteristen, die den Kampf überlebten, wurden gefangen genommen, während seine Kavallerie nach Norden galoppuerte um sich Munro anzuschliessen. Hamilton selbst kam Langdale mit seiner Leibgarde zu Hilfe. Sein persönlicher Mut in der Schlacht glich jedoch keineswegs seine fehlenden Fertigkeiten als Feldherr aus.
Südlich des Flusses stellte Baillie seine Männer bei der Kirche Brow Hill auf, die Ribble Brücke überblickend. Cromwells Männer näherten sich vom hohen Ufer im Norden der lebenswichtigen Übergang und wurden dabei von Musketieren gedeckt. Die Schlacht um die Ribble Brücke dauerte zwei Stunden, eine sehr heftige Auseinandersetzung um es mit den eigenen Worten von Cromwell zu formulieren. Mit dem einbrechenden Abend wurden die Schotten durch den Angriff der Pikeniere unter Hauptmann Thomas Pride und Richards Dean. Während Baillie zurückwich, flammte der Kampf gegenüber der Brücke über den Darwen, einem kleinem Nebenfluss des Ribbles, immer wieder auf, der den PoetenJohn Milton später veranlasste von Darwens Strom durchdrungen mit dem Blut der Schotten zu schreiben. Nur die Nacht machte der Wildheit ein Ende.
Schlachtverlauf
Die Dunkelheit war eine willkommene Unterbrechung für beide Armeen, verschwitzt, müde und hungrig. Aber die parlamentarischen Soldaten hatten eine Vorahnung des kommenden Sieges. Der Flankenangriff von Cromwell hatte einen durchschlagenden Erfolg: Die Armee von Hamilton war inzwei geschnitten und sie war von ihrer Versorgung aus Schottland abgeschnitten ohne eine Rückzugsmöglichkeit zu haben. Am Ende des ersten Kampftages hatten die Engager verloren, nach der eigenen Einschätzung von Cromwell waren 1.000 von ihnen gefallen und 4.000 gefangen genommen. Ihre Armee war noch immer machtvoll, aber es verlor bald jegliches Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Befehlshaber.
Es gab keine Pause für die abgehetzten schottischen Soldaten. Um Mitternacht goss es in Strömen, Hamilton hielt einen verdrießlichen Kriegsrat. Callendar drängte auf einen Nachtmarsch um Middleton und die aus dem Süden kommende Kavallerie zu stoßen. Baillie und Turner argumentierten beide dagegen, wiesen auf die Schwierigkeiten eine müde Armee entlang einer schmutzigen Strasse in einer dunklen, nassen Nacht zu führen; aber wie gewöhnlich siegte Callendar. Weil die Armee keine Transportmittel hatte, wurde den Musketieren nur die Mitnahme von Schießpulver gestattet und zwar soviel sie nur tragen konnten. Dieses wie alle Pläne von Callendar waren unausgegoren. Es wurde kein Befehl gegeben das verbliebene Pulver anzuzünden und so konnte das Schießpulver am folgenden Morgen von Cromwells Soldaten erbeutet werden. Ohne Trommelschlag, ohne Beleuchtung schritten die zermürbten Soldaten in die Nacht.
Auf diesem unglückseligen Marsch, lief alles falsch, was nur falsch laufen konnte. Während Middleton nördlich von Wigan über Chorley ritt, marschierte Hamilton südlich durch Standish, in einiger Entfernung zum Westen, so dass beide Streitkräfte in dieser Nacht aneinander vorbeimarschierten. Das erste der dies merkte war Middleton, als er nicht wie erwartet auf seine Infanterie, sondern auf zwei Regimenter der Ironsides unter Oberst Francis Thornhaugh stieß, den Cromwell losgeschickt hatte um Hamilton zu verfolgen. In der folgenden kriegerischen Auseinandersetzung wurde Thornhaugh getötet, aber seine Männer schoben Middleton fast den ganzen Weg zurück in den Süden.
Hamilton war bereits fünf Kilometer von Preston entfernt, bevor Cromwell entdeckte, dass er verschwunden war. Nachdem er Thornhaugh Hamilton hinterher schickte, folgte Cromwell mit der restlichen Armee nach, liess Oberst Ralph Ashton und die Lancashire Rekruten zurück, damit sie Preston gegen einen Vorwärtsmarsch von Minro verteidigten. Sie bekamen Befehl alle Soldaten von Langdale zu töten, falls sie angreifen sollten. Ashton brauchte sich keine Sorgen zu machen: Munro machte keine Anstalten von Kirky Lonsdale aufzubrechen.
Der Regen goss in der Nacht und am Tage in vollen Strömen. Die schottische Infanterie war am Morgen des 18. August durchnässt und halb verhungert. Am Standish Moor in der Nähe von Wigan schlossen sie sich endlich der Kavallerie wieder an. Dies war eine gute Stelle um eine Stellung zu bauen, denn der Boden war mit Zäunen durchzogen. Unglücklicherweise vernichtete der Regen das letzte bisschen an verfügbaren Pulver und als nichts mehr da war, wurde der ermüdende Marsch nach Wigan fortgesetzt, wo die ärmlichen Einwohner im wahrsten Sinne des Wortes meistens bis auf die Haut von verzweifelten Soldaten geplündert wurden, die jetzt am Rande der Panik waren. Die Armee war dicht vor ihrer Auflösung.
Von Wigan aus ackerte sich die zurückweichende Armee durch den Morast in Richtung auf Warrington, dicht verfolgt von Cromwell. Am Morgen des 19. August stellten sich die Schotten auf einem Platz namens Winwick ihren Widersachern. Cromwell beschrieb den Kampf aus seinem Bericht and das Parlament so:
„Wir hielten sie in Schach bis unsere Armee erschien, sie hielten dem Vorstoß mit großer Entschiedenheit für mehrere Stunden stand: unsere und die ihren begannen mit Piken vorzustzossen und sehr dicht anzugreifen und zwangen uns Boden freizugeben; aber unsere Männer eroberten es mit Gottes Segen schnell wieder zurück und griffen sie darauf sehr hart an, schluen sie von ihrem Pllatz, wo wir mehr als tausend töteten und (wie wir glauben) mehr als zweitausend gefangen nahmen“
Der Kampf verlagerte sich nun auf einen nahegelegenen Weg an der Strasse im Norden von Newton-le-Willows. Alle Angriffe von Cromwell wurden zurückgeschlagen bis ihm die Einheimischen einen Weg durch die Felder zeigten um die Position der Schotten zu umgehen. Daraufhin wurden die Schotten von dem Regiment des Obersten Pride bis zur Dorfwiese südlich der Winwick Kirche zurückgeschlagen, wo der Widerstand schließlich zerbrach. Die Flüchtenden nahmen ihre Weg in Richtung Warrington, wo der Rest der Armee damit beschäftigt war die Strasse über den Fluss Nersey zu verbarrikadieren.
Sogar nach dem Sieg von Winwick hatte Cromwell eine schwere Zeit um die Schotten südlich des Merseys zu verfolgen, wo sie einen mächtigen Brückenkopf errichtet hatten. Aber obwohl Hamilton noch die meisten Pferde und 4.000 Mann Infanterie hatte, war es doch eine geschlagene Armee: und keiner war mehr geschlagen als der General selber. Callendar, der ihm meistens die Hand führte, überredete ihn Baillie anzuweisen sich mit der inzwischen nutzlosen Infanterie zu ergeben, während die Kavallerie noch versuchte sich den kämpfenden royalistischen Streitkräften in Wales anzuschließen. Baillie, der nach Angaben seiner Mitoffiziere darüber schockiert war, verweigerte den Gehorsam. Er gab Befehl die Brücke zu verteidigen, eine ehrenwerte, aber völlig unrealistische Entscheidung. Die meisten der Musketiere warfen ihre nutzlosen Waffen weg. Die, die sie behielten hatten weder Blei noch Pulver und die Pikeniere waren kurz davor zusammenzubrechen. als der Befehl gegeben wurde, folgten nur 250 Mann. Baillie gab rechtzeitig auf; und Cromwell, ängstlich die Brücke in Warrington zu schützen, gewährte sie ihm unter großzügigen Bedingungen. Am Ende der laufenden Schlacht von Preston bis Warrington 3.000 Männer wurden getötet und 10.000 gefangen genommen.
Kapitulation
Ohne Orientierung wegreitend landete Hamilton und seine Kavallerie am 22. August in Uttoxeter in Staffordshire. Hier fand er schließlich genug Geistesgegenwart um Callendar die Schuld an dem ganzen Debakel zu geben. Turner, der Augenzeuge des Streites war, schrieb:
„Der Duke und Callendar wurden ausfällig und waren beim Abendessen, bei dem ich zugegen war, äußerst gereizt: jeder Beschuldigte denb anderen des Mißgeschicks und des Mißlingens unseres Kampfes; in welchem, so denke ich, der Duke die besseren Karten hatte. Und hier, natürlich will ich erwähnen, dass es my Lord Dukes großer Fehler war, dass er E. Callendar zuviel von seiner Macht fortschreitend abtrat: ich hörte ihn oft, wie er gewährte, um was er gebeten wurde, und wie er versprach damit sehr zufrieden zu sein. Und darum war Calendar doppelt schuldig, erstens wegen seines schlechten Benehmens (, das nicht zu entschuldigen war) und des weiteren dem Duke etwas vorzuwerfen, für das er selber schuldig war.“
Dies scheint angesichts der Tatsachen eher noch großzügig geurteilt sein: War das Verhalten von Casllendar schlimm, war das von Hasmilton desaströs, war es doch ein vollständiges Pflichtversäumnis als Befehlshaber. Ausgleichend mag hierzu eine erstaunliche Fähigkeit als Politiker noch erwähnt werden; aber seine als Soldaten führten nur zu Zweifel, Verwirrung und Unsicherheit. Von seiner Unfähigkeit in Schottland den Widerstand anzuführen bis zu seinem Scheitern klare Vorgaben für die Armee festlegen, führte Hamilton das Engagement zu einem Desaster. Er war niemals ein Verräter wie Montrose und seine Anhänger argumentierten: er war schlicht der falsche Mann in diesen Zeiten.
Als sie den Befehl erhielten ihren sinnlosen Ritt von Uttoxeter aus fortzusetzen, meuterte die Kavallerie. Viele desertierten, einschließlich Langdale. Einige andere ritten schließlich mit Callendar davon, dem seine Flucht in die Niederlande gelang. Hamilton hatte keine Wahl als Verhandlungen mit dem Feind zu führen und als seine Sicherheit und die seiner Offiziere garantiert wurde kapitulierte schließlich vor John Lambert, den Cromwell von Warrington weggeschickt hatte damit er die Verfolgung aufnehme. Das Wort wurde nicht gehalten. Unter seinem englischen Titel, die eines Earls of Cambridge, wurde Hamilton vor Gericht gestellt und wegen Verrates im März 1649 hingerichtet, nur wenige Wochen nach dem Tod seines königlichen Auftraggeber, dem er diente und für den er verlor.
Nachrichten über die Niederlage in Lancashire ließen in Schottland die Engagement-Bewegung zusammenbrechen. Vom Südwesten Schottlands her marschierten die Anhänger von Argyll und die Kirk Party auf Edinburgh zu, die in der Geschichte als Whiggamore Raid bekannt wurde, weil das Wort whiggam von den Einheimischen verwendet wurde um ihre Pferde anzutreiben. Damit betraten die Whigs die Bühne der Geschichte.
Literatur
Primärliteratur
- Burnet, Gilbert: Memoirs of the Lifes and Actions of James and William, dukes of Hamilton, 1852.
- Cromwell, Oliver: Writings and Speeches, ed. W. C. Abbot, 1937-47.
- Hodgson , John: Memoirs, 1806.
- Ruthven, Patrick Gordon of: A Short Abridgement of Britane's Distemper, 1844.
- Turner, Sir James: Memoirs of his own Life and Times, 1632-1670, 1829.
Sekundärliteratur
- Baldock, T. S.: Cromwell as a Soldier, 1899.
- Broxap, E.: The Great Civil War in Lancashire, 1642-1651, 1913.
- Hoenig, F.: The Battle of Preston, in Journal of the Royal United Services Institute, vol. 52, 1898.
- Irwin, R. A.: Cromwell in Lancashire: the Campaign of Preston 1648, in The Army Quareterly, vol 27, 1933-4.
- Rubinstein, H. L.: Captain Luckless. James, First Duke of Hamilton, 1606-1649, 1975.