Saw
Film | |
Titel | Saw Schweiz: Saw – Wessen Blut wird fliessen? |
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Originaltitel | Saw |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 2004 |
Länge | D. C. ca. 98 Minuten |
Stab | |
Regie | James Wan |
Drehbuch | James Wan Leigh Whannell |
Produktion | Oren Koules Gregg Hoffman Mark Burg Richard H. Prince |
Musik | Charlie Clouser |
Kamera | David A. Armstrong |
Schnitt | Kevin Greutert |
Besetzung | |
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Saw (dt. Säge) ist ein US-amerikanischer Horror-Thriller des Regisseurs James Wan. Das Drehbuch wurde von Wan und Leigh Whannell gemeinsam geschrieben.
Der Film basiert auf einem 10 minütigen Kurzfilm, Regie und Schnitt James Wan, Buch Leigh Whannell, aus dem Jahr 2003: Erzählt wird von David, gespielt von Leigh Whannell, dessen Kopf in einer umgekehrten Bärenfalle steckt. Der Schlüssel zum Öffnen der Falle befindet ist im Bauch eines anderen, betäubten, Mannes. David muss den Betäubten töten, um sich zu befreien.
Handlung
Der Film handelt von einem Jigsaw (dt. Stichsäge; engl. Jigsaw puzzle, dt. Puzzlespiel) genannten Serienmörder. Dieser entführt Menschen, die das Leben seiner Auffassung nach nicht zu schätzen wissen. Er setzt die Opfer lebensbedrohlichen Situationen aus, um sie wieder vom Wert des Lebens zu überzeugen. Um zu überleben, müssen die Opfer meist schmerzhafte oder widerwärtige Aufgaben lösen. Der Täter tötet unter Zuhilfenahme von grausamen, erdachten Maschinen, die die Opfer entweder selbst töten oder es erfordern, dass andere Menschen getötet werden.
So muss die heroinsüchtige Amanda einen Schlüssel suchen, um die Apparatur auf ihrem Kopf zu entfernen, die nach Ablauf eines Zeitlimits ihr Gesicht zerreißen würde. Der Schlüssel befindet sich jedoch im Magen eines weiteren Opfers, eingesperrt in demselben Zimmer. Als bisher einzige Person konnte sie dem Mörder entkommen. Danach schaffte sie es auch, sich von ihrer Heroinsucht zu befreien und ist ihrem Peiniger dafür sogar dankbar.
Der Film beginnt damit, dass sich zwei Menschen, Dr. Lawrence Gordon (Cary Elwes) und Adam (Leigh Whannell), angekettet an Rohre in einem alten, verfallenen Badezimmer ohne Fenster wiederfinden. Ein blutüberströmter Mann, der Selbstmord beging, liegt zwischen ihnen (Im 3. Teil stellt sich heraus, dass dieser blutüberströmte Mann SAW selbst ist, der sich mit hilfe eines Muskellähmenden Mittels tot stellt). Beide tragen Tonaufzeichnungen mit Anweisungen des Mörders bei sich, durch die er ihnen erklärt, was sie tun müssen, um das „Spiel“ zu überleben. In dem verfallenen Zimmer finden die beiden nach und nach immer weitere Hilfestellungen und Hinweise. So findet Adam im Spülkasten der Toilette des Zimmers eine Tragetasche mit zwei Sägen, die sich aber als Knochensägen entpuppen und gänzlich ungeeignet sind, ihre Ketten zu durchtrennen. Lawrence findet in seiner Tasche außerdem einen Schlüssel, der sich zunächst aber auch als unnütz erweist.
In Rückblenden wird außerdem die Geschichte der Polizisten Tapp (Glover) und Sing (Leung) erzählt, die dem Mörder bereits auf der Spur sind. Bei der Untersuchung eines Videos von einem früheren Mord entdecken sie ein Graffiti einer bekannten Gang. Dadurch finden sie den Aufenthaltsort des Jigsaw-Mörders heraus. Dort angekommen finden sie einen Mann, dessen Kopf zwischen zwei Bohrern eingeklemmt ist. Kurz darauf erscheint der Jigsaw-Mörder und als die beiden versuchen, ihn zu fassen, setzt dieser die Bohrer in Gang, so dass die Polizisten nun versuchen müssen, den Mann zu befreien. Dies gelingt Sing nur durch die Zerstörung der Bohrer. Tapp, der währenddessen versucht, den Mörder in Schach zu halten, wird von diesem schwer am Hals verletzt. Bei der anschließenden Verfolgung des Mörders gerät sein Partner Sing in eine tödliche Falle. Nachdem der Jigsaw-Mörder, trotz Schuss in den Rücken, entkommen ist, steigert sich Tapp immer mehr in dessen Verfolgung hinein.
Adam und Larry haben in der Zwischenzeit in dem Raum eine Schachtel gefunden, die 2 Zigaretten, ein Mobiltelefon und eine Nachricht an Lawrence enthält, die ihm einen Hinweis gibt, wie er Adam durch eine vergiftete Zigarette töten könnte. Er taucht eine Zigarette in das Blut der vergifteten Leiche (als er ihn nicht ansieht), es scheint als ob er Adam töten möchte. Lawrence versucht jedoch, den Tod Adams durch eine List vorzutäuschen. Er schaltet das Licht aus und weiht ihn ein, wirft jenem eine unvergiftete Zigarette zu, die er bei angeschaltenem Licht raucht. Er gibt nun seinen Tod vor. Der vermeintlich tote Adam erhält aber einen Stromschlag durch seine Kette und so fliegt durch seinen Schrei der Schwindel auf.
Kurz darauf läuft die Zeit ab und das Telefon klingelt. Seine Tochter am Apparat, die den Hörer an seine Frau weiter gibt, die ihm, durch ihren Entführer bedroht, mitteilt, dass er versagt habe. Plötzlich hört Lawrence eine Schießerei und Schreie, und vermutet die Ermordung seiner Familie. Er gerät in Panik, sägt sich seinen eigenen Fuß ab, da er nur so an die Waffe des Selbstmörders gelangen kann. Er schießt auf Adam und verwundet ihn schwer. Nun öffnet sich die Tür ihres Gefängnisses und Zep Hindle (Emerson), ein Pfleger aus dem Krankenhaus von Lawrence, erscheint mit einer Waffe, um ihn zu töten. Er wird davor aber von Adam angegriffen und selbst getötet. Lawrence verspricht Adam Hilfe zu holen und kriecht, stark aus dem Beinstumpf blutend, aus dem Raum. Als er weg ist, findet Adam bei Zep eine Nachricht, die Zep selbst als weiteres Opfer des wahren Jigsaw-Mörders offenbart. Zep wurde von diesem vergiftet und musste die Situation von Adam und Lawrence arrangieren, um an das Gegengift zu gelangen. In diesem Moment steht die angebliche Leiche, die sich nun als „Jigsaw“ entpuppt, in der Mitte des Raumes auf und verlässt diesen mit den Worten: „Die meisten Menschen sind so undankbar dafür, dass sie noch leben. Aber Sie nicht – jetzt nicht mehr! Das Spiel ist aus!“ Die wahre Identität des Mörders offenbart sich in dem Mann, der am Anfang des Films von Larry und den Internisten im Krankenhaus untersucht wurde (die Szene, in der Zep das erste Mal auftritt). In diesem Moment gehen Adam noch einmal alle Dinge durch den Kopf, die der „Jigsaw-Täter“ angestellt hatte. Unterdessen schließt der Mörder die Schiebetür hinter sich. Adam bleibt angekettet und wird schreiend in dem Gefängnis zurückgelassen.
Fallen
Die Polizei entdeckt die früheren Opfer von Jigsaw, die alle ein grausames Spiel spielen mussten, das die meisten nicht überlebt haben.
Die Stacheldrahtfalle
Das Opfer Paul wacht nur mit einer Unterhose bekleidet in einem Raum voller Bandstacheldraht auf, mit einer Luke an der Decke. Er findet ein Tonbandgerät, durch das ihm Jigsaw mitteilt, dass sich zwei Stunden später die Luke schließt. Die Ironie der Falle besteht darin, dass Paul vor einiger Zeit einen Selbstmordversuch beging, in dem er sich mit einer Rasierklinge (straight razor) die Pulsader aufschnitt. In der Falle hingegen muss er sich aufschlitzen um am Leben zu bleiben, diesmal am Bandstacheldraht (razor wire). Paul versucht zur Luke zu kommen, stirbt aber letztendlich durch zu hohen Blutverlust, weil er sich u.a. große Schlagadern im Bauch aufschneidet.
Die Feuerfalle
Ein Mann namens Mark wacht in einem Raum auf, dessen Wände voller Zahlenkombinationen sind, mit einem Tresor und einer Kerze in der Mitte. Sein ganzer Körper ist mit einer seltsamen Flüssigkeit bedeckt. Durch ein Tonbandgerät wird ihm mittgeteit, dass diese Flüssigkeit hochentzündlich sei und das er ein langsam wirkendes Gift in seinem Körper trage. Bis auf die Kerze ist es völlig dunkel im Raum. Mark muss barfuß durch Scherben mit der Kerze an die Wand gehen, um die Zahlen zu lesen und den Tresorcode zu knacken, in dem ein Schlüssel zur Freiheit und das Gegengift ist. Doch beim Versuch kommt die Kerze zu nah an seine Hand und er verbrennt.
Die „umgedrehte Bärenfalle“
Das Opfer Amanda erwacht auf einem Stuhl, mit dem Geschmack von Blut und Metall im Mund. Um ihren Kopf ist eine seltsame Maschine, sie ist auf den Stuhl gefesselt. Dann geht ein Fernseher an und Billy, die Puppe durch die Jigsaw zu seinen Opfern spricht, erklärt Amanda, dass nach Ablauf einer bestimmten Zeit die Maschine an ihrem Kopf diesen durch Auseinanderreißen der Kiefer zerfetzt. Der Schlüssel ist im Magen ihres Zellengenossen, der unter Drogen steht und nur schwach bei Bewusstsein ist. Die Ironie dieser Falle besteht darin, dass Amanda selbst drogensüchtig ist. Der Fernseher geht wieder aus und Amanda versucht sich zu befreien, was ihr auch gelingt. Schnell steht Amanda auf, wodurch der Countdown für die Aktivierung der Maschine in Gang gesetzt wird. Neben dem Mann, in dessen Magen der Schlüssel ist, liegt ein Küchenmesser. Amanda tötet den Mann indem sie ihm den Bauch aufschlitzt und findet darin den Schlüssel. In letzter Sekunde kann sie sich von der Maschine befreien, bevor diese sich aktiviert. Tatsächlich ist sie das bisher einzige Opfer, das Jigsaws Fallen jemals entkommen ist. Eine Ausnahme stellt diese Falle dar, da das Opfer – Amanda – sich nicht selbst Verletzungen auszusetzen hat, um am Leben zu bleiben, sondern stattdessen einen anderen Menschen töten muss.
Randnotizen
- Saw wurde im Januar 2004 erstmals beim Sundance Film Festival vorgeführt und kam Anfang Februar 2005 in die deutschen Kinos, wo er von fast einer halben Million Zuschauer gesehen wurde.
- Bereits Ende April 2005, also schon nach etwa der Hälfte des früher üblichen so genannten Kinofensters, veröffentlichte Kinowelt eine DVD mit dem etwas längeren (siehe dazu auch: PAL Speed-up) Director's Cut von James Wan.
- Saw gehört zu der Liste von Horrorfilmen, die in Scary Movie 4 parodiert wurden. In einer dieser Szenen sägt sich das Opfer ebenfalls selbst den Fuß ab, stellt aber hinterher fest, dass es nicht das Bein war, an dem die Kette befestigt ist.
- Saw 2, die Fortsetzung von Saw, lief am 28. Oktober 2005 in den Kinos der USA an. Der deutschlandweite Kinostart war am 9. Februar 2006.
- Nachdem Saw 2 in den USA bereits in den ersten beiden Wochen mehr als 70 Millionen Dollar einspielte, erhielt auch Saw 3 schnell grünes Licht. Die Dreharbeiten haben Anfang Mai in Toronto begonnen und waren Ende Juni abgeschlossen. Nach vier Monaten Postproduktion lief der Film in den USA an, bevor am 1. Februar 2007 der deutsche Kinostart erfolgte.
- Insgesamt spielte Saw 100 Million Dollar ein – angesichts der Produktionskosten von weniger als 1,5 Millionen Dollar ein unglaublicher Erfolg.
- Saw ähnelt von der Intention des „Killers“ her „Nicht auflegen!“, der bereits 2002 erschien. Jedoch geht es in „Nicht auflegen!“ dem Mörder nicht darum, dass die Opfer lernen sollen das Leben zu schätzen, sondern darum, dass die „Opfer“ in ihrem Leben viele Lügen und Sünden zu verantworten haben und diese eingestehen. Zwar bringt er das Opfer, um das es sich im Film dreht, nicht um, verabschiedet sich aber mit den Worten, dass er es im Auge behalten wird.
- Des Weiteren ähnelt Saw auch dem Film Cube aus dem Jahre 1997, in dem verschiedene Akteure in einem würfelartigen Gebäude sind und nicht wissen, wie sie dort hinein gelangten. Auch diese Leute versuchen aus dem betreffenden Gebäude zu fliehen, dessen Räume mit Todesfallen gespickt sind.
- Laut Leigh Whannell soll die Szene, in der er in der Toillete die Säge findet, eine Hommage an den Film Trainspotting sein.
Kritik
Während Saw ein finanzieller Erfolg an den Kinokassen war und bei einem Budget von 1,2 Millionen US-Dollar weltweit über 102 Mio. Dollar einspielte, waren die Kritiker von dem Film nicht gerade begeistert. Michael Kohler kritisierte im film-dienst (Ausgabe 03/2005) die schlecht gezeichneten Figuren, die lediglich dramaturgische Funktionen übernehmen würden. V. A. Musetto von der New York Post stellte fest, dass der Film einige billige Nervenkitzel habe, die letztlich aber nicht ausreichen würden, um den sinnlosen Plot erträglich zu machen. Zu einem ähnlichen Schluss gelangte auch Roger Ebert in der Chicago Sun Times (vom 29. Oktober 2004): „Saw ist ein effizient gemachter Thriller […] und schließlich nicht die Tortur wert, die er uns durchmachen lässt.“
Auszeichnungen
Der Film erhielt Publikumspreise auf den Filmfestivals Brussels International Festival of Fantastic Films (2004) und dem San Sebastián Horror and Fantasy Film Festival (2005). Regisseur James Wan gewann zudem den Spezialpreis der Jury auf dem Filmfestival von Gérardmer.
Weblinks