Zum Inhalt springen

Goethes Erben

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Mai 2007 um 12:48 Uhr durch Doominator (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Goethes Erben
Allgemeine Informationen
Herkunft
Genre(s) Neue Deutsche Todeskunst
Aktive Jahre
Gründung 1989
Auflösung
Website http://www.goetheserben.de/
Gründungsmitglieder
Oswald Henke
Peter Seipt
Aktuelle Besetzung
Gesang
Oswald Henke
Keyboards, Programmierungen
Mindy Kumbalek
Violine, Viola
Susanne Reinhardt
Gitarren
Carsten Klatte
Schlagzeug, Perkussion
Markus Köstner
Bass, E-Gitarre
Michael Wollersheim
Ehemalige Mitglieder
Peter Seipt (1989–1990)


Goethes Erben sind eine der stilprägenden Bands im Rahmen der deutschen Dark-Wave- und Gothic-Kultur, die im Jahre 1989 von Oswald Henke und Peter Seipt gegründet wurde.

Die Besetzung wechselte mehr fach, bis sie sich um den Kern aus Oswald Henke und Mindy Kumbalek stabilisierte. Bei der Gründung stand die Idee, deutsche, gesprochene Texte in Musik zu fassen, im Mittelpunkt. Ihre Auftritte – von der Band „Musiktheater“ genannt – sind musikalische, avantgardistische Inszenierungen.

Biographie

Goethes Erben wurden von Oswald Henke und Peter Seipt 1989 gegründet, die sich während ihrer Ausbildung zum Krankenpfleger kennen gelernt, als sie im selben Krankenhaus gearbeitet haben. Im Gegensatz zu Henke war Seipt musikalisch schon in diversen Bands aktiv.

Die ersten Veröffentlichungen bestanden aus zwei Tapes mit mit dem Namen „Der Spiegel, dessen Weg durch stumme Zeugen zum Ende führt“ und einem Live-Tape, das 1990 erschien.

Jedoch gab Seipt schon vor dem ersten Konzert von Goethes Erben bekannt, dass er aussteigen wolle, da ihm die Leute, die das Konzert besuchten, zu unheimlich waren. Mit seiner auf irischen Rock spezialisten Band The Speer erreichte Seipt nach seinem Ausstieg eine hohe Bekanntheit.

In der Bayreuther Diskothek Etage lernte Henke schließlich Mindy Kumbalek und Conny R. kennen, die beide von Goethes Erben begeistert waren und mit denen Henke die aufgelöste Formation reformierte.

Speziell das 1994 erschienene Album „Tote Augen sehen Leben“ war in der Presse umstritten. Das „blaue Album“ von 1995 dagegen erhielt auch positive Rezensionen – obwohl die Stilrichtung avantgardistisch bis bizarr genannt wird.

Im Laufe der Zeit hat sich der Stil von Goethes Erben stark gewandelt. Anfang der 1990er Jahre war eine erhebliche Affinität zur Dark Wave- und Gothic-Szene kaum zu übersehen und die oft als Neue Deutsche Todeskunst klassifizierte Musik war minimalistisch, abstrakt und depressiv. Die Tonqualität der Aufnahmen befand sich auf eher durchschnittlichem Niveau.

In den späteren Werken trat jedoch zunehmend eine positivere Grundstimmung hervor und die Band entfernte sich von ihrem düsteren Image. Seit dem 1997 erschienenen Album „Schach ist nicht das Leben“ war eine Einstufung in ein bestimmtes Genre nicht mehr möglich. Eine kurze Rückbesinnung auf die musikalischen Wurzeln fand auf dem 2001 veröffentlichten Album „Nichts bleibt wie es war“ statt, welches dennoch kaum Ähnlichkeiten mit den frühen Werken aufweist.

Neben der Veröffentlichung von reinen Musik CDs nahm in den vergangenen Jahren die visuelle Umsetzung der Musiktheater einen immer größeren Raum ein. So wurde das Album „Nichts bleibt wie es war“ durch eine DVD mit Videos ergänzt und die Umsetzung des Musiktheaters „Schattendenken“ auf DVD ist angekündigt.

Im April 2004 wurden – nach dem Programm „Schattendenken“ – die Bandaktivitäten bis auf weiteres eingestellt, ohne jedoch die Band aufzulösen. Im Juli 2005 waren sie auf dem Amphi-Festival noch einmal live zu sehen.

Am 1. Oktober 2005 erschien mit „(Da)zwischen Leben und Tod“ ein Teil des Musiktheaterstücks „Schattendenken“ auf CD.

Besetzung

sowie zeitweilig verschiedene Live-Musiker, u.a. Cornelius Sturm, Matthias Konrad, Frank Zeutschel, Tim Hofmann, Michael Wollersheim

Beim Lied Glasgarten wirkt Peter Heppner, der Sänger der Band Wolfsheim, als Duettpartner von Oswald Henke mit.

Diskographie

Demos/MCs

  • Der Spiegel, dessen Weg durch stumme Zeugen zum Ende führt (1990, MC)
  • Goethes Erben live (1990, MC)
  • Das schwarze Wesen (1991, MC)
  • Live – Festival d'Etage (1991, MC)

Alben

  • Das Sterben ist ästhetisch bunt (1992)
  • Der Traum an die Erinnerung (1992)
  • Leben im Niemandsland (1993, Live-Mitschnitt vom 10. Juni 1993 im Zwischenfall, Bochum)
  • Tote Augen sehen Leben (1994)
  • Erstes Kapitel (1994, Wiederveröffentlichung von „Der Spiegel, dessen Weg durch stumme Zeugen zum Ende führt“ und „Live Recording“)
  • Goethes Erben (1995, das „blaue“ Album)
  • Schach ist nicht das Leben (1997)
  • Gewaltberechtigt? (1999, Wiederveröffentlichung von „Die Brut“ und „Sitz der Gnade“)
  • Kondition: Macht! – Das Musikwerk (1999)
  • Nichts bleibt wie es war (2001)
  • Dazwischen (2005)

Singles/EPs

  • Die Brut (1993)
  • Der Die Das (1995)
  • Sitz der Gnade (1997)
  • Seelenmord (1997)
  • Marionetten (1998)
  • Der Eissturm (2001)
  • Glasgarten (2001)
  • Alptraumstudio (2005, lim. 500 Exemplare)
  • Tage des Wassers (2006, lim. 500 Exemplare)

Sonstige Veröffentlichungen

  • Live im Planetarium (1996, semi-offiziell, lim. 1.000 Exemplare, Live-Mitschnitt vom 15. September 1995 im Zeiss-Planetarium, Jena)
  • Kondition: Macht! – Das Musiktheaterstück (1998, Live-DoCD, lim. 2.000 Exemplare)
  • Epochenspiel (1999, VHS)
  • Bittersüß und schmerzvoll (2000, Vinyl, lim. 500 Exemplare)
  • Königlich und doch rebellisch (2000, Vinyl, lim. 500 Exemplare)
  • Gewalttätige Gedanken (2000, Vinyl, lim. 500 Exemplare)
  • Was war bleibt (2002, DVD)
  • Iphigenies Tagebuch (2002)
  • Leibhaftig (2003, DVD/CD)
  • Blau Rebell & Gewinn für die Vergangenheit (2004, DVD)
  • Traumaspiele (2006, DVD)

Sonstiges

Das Lied „Nichts bleibt wie es war“ (aus dem gleichnahmigen Album von 2001) ist eine deutschsprachige Vertonung des Liedes „Shockwaved“, das Mindy Kumbalek zusammen mit Project Pitchfork einspielte und 1996 unter dem Projektnamen Still Silent veröffentlichte.