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VW Golf II

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Vorlage:PKW-Modell

Golf II ist die Bezeichnung für die zweite Generation des VW Golf. Der Golf II ist der Nachfolger des VW Golf I.

Als Nachfolger des ersten Golfs verfolgt dieser weiterhin das Grundkonzept des Vorgängers. Die Karosserie geriet etwas weniger kantig, passive Sicherheit und vor allem die Verarbeitungsqualität wurden stark verbessert. Bei der Fertigung verstärkte man den Grad der Automatisierung, weite Teile des Golf II wurden von Robotern in der neuerrichteten "Halle 54" gefertigt.

Modellgeschichte

  • 1983: Der Golf II wird vorgestellt
  • 1984: GTI und der im Golf neuartige Katalysator
  • 1985: Sondermodelle Hit, Match
  • 1986: Syncro (Typ 19E-299), GTI 16V, Antiblockiersystem (ABS) für die Modelle GT, GTI und GTI 16V. Sondermodelle Flair, Fun
  • 1987: Sondermodelle Sky, Bistro
  • 1987: Facelift (August): Dreiecksfenster fallen weg, Außenspiegel wandern weiter nach vorne, Kühlergrill mit nur noch fünf Rippen. Am Heck fällt der Schriftzug „VOLKSWAGEN“ und das VW Emblem auf der linken Seite weg, dafür befindet sich das VW Emblem nun mittig. Im innenraum gibt es neue Lenkräder, Sitze, dickere Lenkstockschalter und bessere Ausstattungen
  • 1987: Sondermodelle Memphis, GT/GTI Special, Tour
  • 1988: Januar: Sondermodell Rallye G60 mit Allradantrieb und verbreiteter Karosserie
  • 1988: Sondermodelle 10-Millionen-Golf, Manhattan
  • 1989: August: Neue Zentralelektrik, neue Stoßfänger ab GL-Modell
  • 1989: Sondermodell Golf Limited im Januar, mit 16V-G60-Motor mit 210 PS und automatisch zuschaltendem Allrad-Antrieb (Syncro) limitiert auf 71 Stück, Preis 1989: 68.500 DM
  • 1989: Sondermodelle Boston, GTI Edition One
  • 1989: Sondermodell Rallye Golf G60 mit G60-Motor mit 160PS und automatisch zuschaltendem Allrad-Antrieb (Syncro) limitiert auf 5000 Stück
  • 1990: Sondermodelle Madison, Moda
  • 1990: der geregelte Katalysator wird Serienausstattung, G60 Motor für Serienkarosserie lieferbar
  • 1990: Sondermodell Fire & Ice (nach dem gleichnamigen Film von Willy Bogner junior, in dem der Golf massiv Werbung fährt)
  • 1990: Sondermodell Golf Country (Allradgetriebener Golf mit Offroad-Optik, höhergelegt für mehr Bodenfreiheit)
  • 1991: Sondermodell Edition Blue mit vielen Extras und G60 auch mit Syncro
  • 1991: Sondermodell Pasadena
  • 1992: Ende der Produktion des Sondermodells „Function“ in Sachsen, nachdem in Wolfsburg schon seit 1991 der Nachfolger vom Band lief

Ausstattungsvarianten

Die Serienmodelle des Golf II:

  • C
  • CL
  • GL 1984-1991
  • GLX 1984
  • GT
  • GTD
  • GTI

Motorvarianten des Golf II (Auswahl)

Benziner

  • 1,3l, 8V, 40 kW / 55 PS, Vergaser (MKB MH,2G,HK)
  • 1,3l, 8V, 40 kW / 55 PS, Digijet-Einspritzung (MKB NZ)
  • 1,6l, 8V, 51 kW / 70 PS, Vergaser (MKB PN)
  • 1,6l, 8V, 53 kW / 72 PS, Vergaser (MKB RF)
  • 1,6l, 8V, 55 kW / 75 PS, Vergaser (MKB EZ)
  • 1,8l, 8V, 66 kW / 90 PS, Vergaser (MKB GU)
  • 1,8l, 8V, 66 kW / 90 PS, Einspritzer (MKB RP)
  • 1,8l, 8V, 66 kW / 90 PS, Einspritzer (MKB GX)
  • 1,8l, 8V, 79 kW / 107 PS, Einspritzer mit Kat (MKB PF)
  • 1,8l, 8V, 82 kW / 112 PS, Einspritzer (MKB EV, PB)
  • 1,8l, 16V, 95 kW / 129 PS, Einspritzer mit Kat(MKB PL)
  • 1,8l, 16V, 102 kW / 139 PS, Einspritzer (MKB KR)
  • 1,8l, 8V, 118 kW / 160 PS, Einspritzer (MKG PG)
  • 1,8l, 16V, 154 kW / 210 PS, Einspritzer (MKB 3G)

Diesel

  • 1,6l, 8V, 34 kW / 54 PS, TurboDiesel mit Oxi-Kat (MKB 1V)
  • 1,6l, 8V, 40 kW / 54 PS, Saugdiesel (MKB JP)
  • 1,6l, 8V, 44 kW / 60 PS, TurboDiesel mit Oxi-Kat (MKB 1V)
  • 1,6l, 8V, 51 kW / 70 PS, TurboDiesel (MKB JR)
  • 1,6l, 8V, 59 kW / 80 PS, TurboDiesel mit LLK (MKB RA,SB)

GTI-Varianten des Golf II

1984 ging die zweite Generation des GTI an den Start, die bis heute noch zahlreich anzutreffen ist. Mit dem Golf II (19E) begann auch eine größere Auswahl an Motoren beim GTI. Zur Auswahl standen ein 112PS starker 4-Zylinder mit 8 Ventilen (ab Januar 1984) und ein 139PS starker 4 Zylinder mit 16 Ventilen (GTI 16V) (ab Juni 1985). Beide Varianten waren auch mit Katalysator erhältlich, was die Leistung aber auf 107 (ab Januar 1987) bzw 129PS (ab Februar 1986) schmälerte. 1989 gab es das Sondermodell „Edition One“, was mit reichhaltiger Ausstattung und leichten optischen Änderungen begeistern konnte. Die Änderungen, wie z.B. andere Frontlippe am Stoßfänger, wurde mit dem großen Facelift '89 des Golf II beibehalten. Die Varianten Rallye Golf und Golf G60 sind im übrigen eigene Modelle und keine GTIs im engeren Sinne.

  • Golf GTI: 1,8l 8V 79 kW / 107 PS (mit Katalysator MKB PF)
  • Golf GTI: 1,8l 8V 79 kW / 107 PS (mit Katalysator MKB RD)
  • Golf GTI: 1,8l 8V 82 kW / 112 PS (ohne Katalysator MKB EV)
  • Golf GTI 16V: 1,8l 16V 95 kW / 129 (mit Katalysator MKB PL)
  • Golf GTI 16V: 1,8l 16V 102 kW / 139 PS (ohne Katalysator MKB KR)
  • Golf GTI G60: 1,8l 118 kW / 160 PS (mit Katalysator und mechanisch angetriebenem G-Lader MKB PG)
  • Golf Rallye G60: 1,8l 118 kW / 160 PS (mit US-(Bi)Katalysator, mechanisch angetriebenem G-Lader und zuschaltendem Allrad-Antrieb Syncro MKB 1H), limitiert auf 5.000 Stück
  • Golf Limited G60: 1,8l 16V G60 155 kW /210 PS (mit Katalysator, mechanisch angetriebenem G-Lader und zuschaltendem Allrad-Antrieb Syncro MKB 3G), limitiert auf 71 Stück, Preis 1989: 68.500 DM

Sondermodelle

Die Sondermodelle des Golf II:

  • 1984: Carat (bis 1986)
  • 1985: Match
  • 1986: Hit; Fun; Flair; Syncro; Pikes Peak (bis 1987)
  • 1987: Bistro; Memphis; Sky; Special (bis 1991); Berlin Golf
  • 1988: Tour; Manhattan; Champion; 10 Million
  • 1989: Öko Golf (bis 1992); Atlanta; Boston; City Stromer; Edition One (bis 1991); Limited; Rallye
  • 1990: Black Line - Red Line; Country; Country Allround; Country Chrompaket; Fire and Ice-Edition (bis 1991); Madison; Moda; Quadriga; G60 (bis 1991)
  • 1991: G60 Syncro; Pasadena; Function; Edition Blue; Barcelona

Country

VW Golf Country
VW Golf Country

Volkswagen hat diese Version als Studie vorgestellt, zunächst ohne ernsthaft an einen Bau zu denken. Danach liefen bei den Händlern sofort Bestellungen auf, obwohl das Auto gar nicht in Serie gehen sollte. Deswegen hat man sich bei VW entschieden, eine Serie dieses Wagens zu bauen.

Der 1990 eingeführte und bis Dezember 1991 produzierte Golf Country ist eine Ausstattungsvariante des Golf CL syncro mit vier Türen. Die Serienfertigung begann im April 1990 in Graz, Österreich bei Steyr-Daimler-Puch (heute Magna-Steyr). Hierzu wurde jeweils ein komplett vormontierter Golf CL syncro mit einem 98-PS-Motor nach Österreich geliefert und dort zum Golf II Country umgerüstet. Im Einzelnen wurde die Karosserie mittels Leiterrahmen höhergesetzt (Höhengewinn 18 cm), vorne ein Schutzrohrrahmen ("Rammbügel") mit integriertem Triebwerkunterschutz montiert und am Heck links und rechts des abklappbaren Reserveradhalters zwei Schutzrohrrahmen in den Stoßfänger eingesetzt. Um antriebstechnisch möglichst wenige Änderungen herbeiführen zu müssen, wurde der Motor nach unten versetzt. Daraus resultiert eine im Vergleich zum normalen Golf (Syncro) kaum erhöhte Bodenfreiheit, die die Geländeeigenschaften, die mangels Differentialsperren sowieso nie besonders gut waren, zusätzlich stark einschränkt. Zudem besitzt der Golf Country den deutlich kleineren Kofferraum des Golf Syncro (der Kofferraumboden befindet sich etwa auf Höhe der Stoßfänger-Oberkante, während er bei frontgetriebenen Modellen etwa auf Höhe der Stoßfänger-Unterkante sitzt), der bei den niedrigeren Allradversionen nötig war, um die aufwändigere Hinterachse mit dem Differential unterzubringen.

Ab Juli 1990 kam die zweite Variante, der Golf II Country Allround hinzu. Diese Variante hatte eine auf Funktionalität und weniger auf Komfort zugeschnittene Ausstattung (z. B. Kunstleder innen, Standard-Felgen in Wagenfarbe). Erhältlich war diese Variante nur in der Farbe „waldgrün“. Gebaut wurden von dieser Variante nur 160 Fahrzeuge (Quelle: Oldtimer-Magazin, Ausgabe April 1993).

Ab Anfang 1991 wurde seitens VW dann noch eine dritte Ausstattungs-Variante auf den Markt gebracht – die Chrom-Edition. Deren Ausstattung mit cremefarbener Echtlederausstattung, elektrischem Faltschiebedach und verchromten Anbauteilen verursachte einen enormen Preisschub – diese Luxus-Variante kostete damals 52.200 DM und war nur in schwarz lieferbar. Gebaut wurden von dieser Sonderedition nur 558 Stück.

Es gab auch noch einige Sonderversionen und Sonderumbauten wie z. B. den Golf II Country GTI mit 107 PS, der in einer Auflage von 50 Stück exklusiv für VW-Mitarbeiter gebaut wurde (Wolfsburg-Edition), oder Sonderumbauten auf andere Otto- und Dieselmotoren.

Zweifelsohne ist der Golf II Country – was die Verkaufserfolge angeht – ein Flop in der VW-Firmengeschichte. Der damalige Marketingleiter Berthold Krüger ging im Jahre 1989, ein Jahr vor Produkteinführung, von jährlich 5.000 auszuliefernden Einheiten in ganz Europa aus. Also sollten von Mai 1990 bis zur Produktionseinstellung der Golf-2-Reihe rund 15.000 Fahrzeuge verkauft werden – erreicht wurde mit exakt 7.735 Einheiten nur ca. die Hälfte.

Dennoch muss der Golf II Country als Vorreiter des heutigen SUV-Trends (SUV steht für Sport Utility Vehicle) gesehen werden, vor allem was die Kombination aus eher schlechtem Nutzwert, martialischem Aussehen und daraus entstehendem unnötig hohem Kraftstoffverbrauch anbetrifft. Schon im Jahre 1989 urteilte das Geländewagen-Magazin OFF ROAD, dass sich dieser Wagen "exakt in die Lücke einfügt, die sich dann auftut, wenn man Geländewagen nach herkömmlicher Interpretation und straßengebundene Allrad-Personenwagen etwas weiter auseinanderrückt." (Quelle: OFF ROAD, Ausgabe September 1989, S. 21). Betrachtet man die seit Mitte der 1990er Jahre unaufhaltsam rollende SUV-Welle, so darf nur bedingt behauptet werden, dass der Golf II Country ein Trendsetter war, denn AMC brachte bereits im Jahr 1980 mit dem AMC Eagle ein Fahrzeug auf den Markt, welches dem Konzept des Golf II Country stark ähnelte. Dieses Fahrzeug war neben Limousine und Kombi auch als Coupé und Shooting Brake erhältlich. Toyota kopierte mit dem RAV 4 dieses Konzept in ähnlicher Form nur kurze Zeit später und erreichte damit auf dem Softroader-Markt einen riesigen Erfolg, der bis heute anhält.

Edition Blue

Der 1991 eingeführte Golf Edition Blue ist in einer limitieren Auflage von 1.749 Stück produziert worden. Als besondere Ausstattungsmerkmale sind die blaue Lederausstattung mit Sitzheizung sowie die nur bei diesem Modell verwendete Lackierung in Moonlightblue herauszuheben. Der Edition Blue wurde nur mit dem 1,8 Liter und 107 PS starken GTI-Motor (Kennbuchstabe PF) ausgeliefert. Weitere Merkmale sind die in Wagenfarbe lackierten Aussenspiegel, die elektrisch verstellbar und beheizbar sind. Der Edition Blue wurde auf 2-teiligen BBS Alufelgen ausgeliefert.

Fire and Ice-Edition

Das VW Golf 2 Sondermodell Fire and Ice (deutsch: „Feuer und Eis“) ist eines der begehrtesten Golf-II-Modelle und wurde in den Jahren 1990 und 1991 gebaut. Der Anlass für dieses Sondermodell war der fast gleichnamige Film „Fire, Ice & Dynamite“, welcher unter der Regie von Willy Bogner junior entstand und in dem Roger Moore und Simon Shepherd mitspielten.

Es gab ihn in folgenden Varianten mit entsprechender Motorisierung:

  • Fire and Ice: MKB RP - 1,8 l - 66 KW / 90 PS
  • Fire and Ice Automatic: MKB RP - 1,8 l - 66 KW / 90 PS
  • Fire and Ice GTI: MKB PF - 1,8 l - 79 KW / 107 PS
  • Fire and Ice GTI 16V: MKB PL - 1,8 l - 95 KW / 129 PS
  • Fire and Ice GTI G60: MKB PG - 1,8 l - 118 KW / 160 PS
  • Fire and Ice GTD (Turbo-Diesel): MKB SB - 1,6 l - 59 KW / 80 PS


Allgemein wird angenommen, dass nur 80 Stück des Modells gebaut wurden. Nach neueren Recherchen[1] wurden allerdings rund 16.700 Fahrzeuge produziert.

Der Fire and Ice unterscheidet sich optisch in einigen Punkten von allen anderen Golf-II-Modellen:

  • Sonderwagenlackierung „Dark Violet perleffect“ (Farb-Code LC4V)
  • Dicke Kunststoff-Seitenschweller und dünne Tür-Schutzleisten (normalerweise nur Golf-2-GTI-Edition-Versionen und Golf II GTI G60)
  • Kunststoffkotflügelverbreiterungen
  • Fire-and-Ice-Embleme an zahlreichen Stellen außen und innen, so an den C-Säulen, den Kotflügeln, am Geck, an den Vordersitzen und am Aschenbecher
  • Stoßfänger und die Seitenspiegel sind partiell in Wagenfarbe lackiert
  • Heckklappengriffleiste ist durch eine Lackierung in Wagenfarbe veredelt
  • Sportsitze vorne mit besonderer Farbgebung (violett/blau/pink)
  • Rücksitzbank in ähnlicher Farbgebung wie die Vordersitze
  • Die Tür- und Seitenverkleidungen ebenfalls violett-blau und mit schwarzer Kunstlederfensterbrüstung
  • Dachhimmel und Bodenteppich sind komplett schwarz

Konkurrenzprodukte

Konkurrenten des VW Golf in Deutschland waren und sind u. a.

Commons: VW Golf II – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
VW Golf IVW Golf II
1983-1992
VW Golf III

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  1. Recherchen der Fire and Ice Interessensgemeinschaft Deutschland www.fireandice-edition.de