ÖBB 1141
ÖBB 1141 | |
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Nummerierung: | 1141.001 - 1141.029 |
Anzahl: | 29 |
Hersteller: | AEG, BBC, ELIN, SSW, SGP |
Baujahr(e): | 1951 - 1953 |
Ausmusterung: | 2003 |
Achsformel: | Bo’Bo’ |
Länge über Puffer: | 15.260 mm |
Dienstmasse: | 80 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 110 km/h |
Stundenleistung: | 2.480 kW |
Anfahrzugkraft: | 210 kN |
Stromsystem: | 15 kV/16,7 Hz |
Antrieb: | Gmmiringfeder |
Die ÖBB 1141 stellt eine Weiterentwicklung der Elektrolokomotivenbaureihe 1041 der ÖBB dar.
Geschichte
Die schnelle Instandsetzung aller wichtgen österreichischen Bahnstrecken brachte einen Mangel an geeigneten Elektrolokomotiven mit sich. Dies war der Grund für den Bau der Reihe 1141. Da sich die Vorgängerreihe 1041 sehr gut bewährt hatte, entschloss sich die ÖBB zu einer Weiterentwicklung der bewährten Konstruktion. Ein Problem war, dass die älteren Loks mit 90 km/h für die für 120 km/h zugelassenen Strecken zu langsam waren. Eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h und eine Leistung von 3.000 kW wurden daher angestrebt. Die Lieferung von 30 Loks der Baureihe 1141 erfolgt von den Firmen SGP Graz (mechanischer Teil) und AEG, BBC, ELIN und SSW (elektrischer Teil). In den Jahren von 1955 bis 1958 wurden alle 30 Stück an die ÖBB abgeliefert. Diesen Maschinen folgten im Jahre 1957 Zweisystemloks der Baureihe 1050 – die Reihe glich äußerlich der 1141 komplett. Beim Bau der 1141er durfte die 80-Tonnengrenze nicht überschritten werden, was eine Umkonstruktion des mechanischen Teils zur Folge hatte. Alle Lokomotiven der Baureihe 1141 wurden in tannengrüner Farbgebung geliefert, der Rahmen und das Laufwerk waren schwarz lackiert. Nach einigen Jahren wurden die Loks blutorange umlackiert, später erhielten einige noch ein verkehrsrotes Farbkleid.
Konstruktion
Mechanische Konstruktion
Der Wagenkasten entspricht im Großen und Ganzen der Baureihe 1041. Um die Lok so leicht wie möglich zu konstruieren, wurden die Drehgestellrahmen in Holmenbauweise hergestellt, beide Drehgestelle weisen eine verbesserte Kurvenläufigkeit auf. Die Zugkraftübertragung erfolgt ebenfalls wie bei der Reihe 1040. Der aus Stahlblechen geschweißte Oberkasten stützt sich auf Gleitbacken am Wiegebalkenende ab. Zwischen den beiden Führerständen liegen der Maschinenraum und ein Verbindungsgang, der Transformator befindet sich in der Mitte der Lok. Bei den Lokomotiven der Baureihe 1141 wurde erstmals der heute bekannte und bewährte Siemens-Gummiringfederantrieb (ein Hohlwellenantrieb) eingebaut. Im Motorraum sind sämtliche Hilfsaggregate und sonstige Geräte untergebracht. Einige Lokomotiven erhielten im Zuge von Ausbesserungsarbeiten einen veränderten Kasten.
Elektrische Konstruktion
Das Dach trägt zwei Stromabnehmer der Bauart V mit einer Doppelwippe und den Hauptschalter, sowie sämtliche Dachleitungen. Unter dem Hauptschalter befindet sich der fremdbelüftete und ölgekühlte Transformator, der gegenüber der Reihe 1041 etwas verändert wurde – die Steuerung wurde hingegen beibehalten. Die Loks verfügen über vier Motoren, das Übersetzungsverhältnis beträgt 23:88. Alle Lokomotiven verfügen über eine automatisch wirkende Druckluftbremse und eine direkt wirkende Zusatzbremse.
Einsatz
Nach der Ablieferung der Loks wurden sie auf der Westbahn und auf der Südbahn im Schnellzugverkehr eingesetzt – sie wurden allerdings von der Baureihe 1042 mehr und mehr verdrängt. Zuletzt waren die 1141er in Attnang-Puchheim stationiert. Im Jahr 2003 schieden alle Lokomotiven dieser Baureihe aus dem Bestand der ÖBB aus – viele werden als Nostalgieloks verwendet.