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Berliner Luftbrücke

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Die Berliner Luftbrücke war die Versorgung Berlins aus der Luft während der Berliner Blockade von 1948-1949 durch die sowjetische Besatzung.

Auf die am 20. Juni in den drei deutschen Westsektoren durchgeführte Währungsreform, die von den Westaliierten im Alleingang veranstaltet wurde, reagierten die russischen Militärs in Ostdeutschland mit einer Blockade. In der Nacht vom 23. auf den 24. Juni 1948 wurden alle Zufahrtsstraßen, Eisenbahnlinien und Kanäle nach Berlin gesperrt, angeblich aufgrund von "technischen Schwierigkeiten". In Wirklichkeit ging es der sowjetischen Besatzungsmacht darum, die Stadt zu belagern und die westlichen Allierten zum Rückzug aus Berlin zu zwingen. Da Berlin immer noch ein großes Trümmerfeld war, in dem etwa 2,2 Millionen Menschen lebten, war es vollständig von der Belieferung von außen abhängig.

Am 26. Juni flog die erste Maschine der amerikanischen Luftwaffe zum Flughafen Tempelhof in Berlin und startete damit die Operation Vittles. Die Operation Plain Fare der britischen Luftwaffe folgte 2 Tage später.

Am Anfang ging man von 750 Tonnen Fracht pro Tag aus. Ende Juli 1948 war man jedoch schon bei über 2.000 Tonnen pro Tag. Am 16. April 1949 wurde mit 12.840 Tonnen Fracht an einem einzigen Tag der Rekord aufgestellt. Neben Baustoffen für die Flughäfen wurden hauptsächlich Weizen, Kohle,Benzin, aber auch Medikamente eingeflogen.

Neben Briten und Amerikanern flogen später auch Piloten aus Australien, Neuseeland und Südafrika. Ein amerikanischer Pilot wurde bei Kindern sehr beliebt, weil er beim Anflug Süßigkeiten an kleinen Fallschirmen abwarf. Die Flugzeuge wurden von den Berlinern bald Rosinenbomber genannt.

Da die Sowjets einsehen mussten, dass die Luftbrücke die Versorgung Berlins garantierte und unbegrenzt weitergeführt werden würde, hoben sie am 11. Mai 1949 um Mitternacht alle Sperren wieder auf.

Insgesamt waren 1.583.686 Tonnen Hilfsgüter und weitere 160.000 Tonnen Baustoffe zum Ausbau der Flughäfen eingeflogen worden. Bei den 195.530 Flügen gab es lediglich vier tödliche Unfälle, bei denen 39 Briten, 31 Amerikaner und acht Deutsche ihr Leben verloren. Heute erinnert ein Denkmal in Berlin, im Berliner Volksmund Hungerforke genannt, vor dem Flughafen Tempelhof an die Luftbrücke und die verunglückten Flieger. Ein identisches Gegenstück steht seit 1985 auf der Rhein-Main Airbase beim Frankfurter Flughafen.