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Kalmus (Art)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Kalmus
Kalmus (Acorus calamus)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Superordo: Samenpflanzen (Spermatophyta)
Vorlage:Divisio: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Vorlage:Classis: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Vorlage:Ordo: Kalmusartige (Acorales)
Vorlage:Familia: Kalmusgewächse (Acoraceae)
Vorlage:Genus: Kalmus (Acorus)
Vorlage:Species: Kalmus
Wissenschaftlicher Name
Acorus calamus
L.
Kalmus (Acorus calamus), Illustration

Der Kalmus (Acorus calamus), auch Indischer Kalmus, ist eine Sumpfpflanzenart aus der Gattung Kalmus (Acorus), der einzigen Gattung der monogenerischen Familie der Kalmusgewächse (Acoraceae), die wiederum die einzige Familie in der Vorlage:Ordo der Kalmusartigen (Acorales) bildet. Kalmus gehören zu den einkeimblättrigen Blütenpflanzen (Liliopsida). Diese Art wurde etwa im 16. Jahrhundert in Mitteleuropa eingebürgert.

Etymologie

Der Name Kalmus kommt aus dem Spätmittelhochdeutschen „kalmus“, aus dem Lateinischen „calamus“ und vom Griechischen „kálamos“: Rohr. In den slawischen Sprachen bezeichnet eine verwandte Wortwurzel schilfartige Gräser (z. B. russ. камыш "Simse"). Etymologisch verwandt ist auch die schottisch-gälische Bezeichnung carra-meille, bzw. cairmeal (wörtl. "Honig-Knoten") für die Berg-Platterbse, aus deren süßlichen Wurzeln in Schottland ein alkoholisches Getränk bereitet wird. Beide Benennungen sind etymologisch an das Wort Karamel anzuschließen.

Verbreitung

Die Heimat des Kalmus ist das südöstliche Asien; die Art ist aber mittlerweile in Mittel- und Osteuropa bis Ostsibirien, in Ägypten und auch Nordamerika eingebürgert. In Europa siedelte sich der Kalmus Ende des 16. Jahrhunderts an.

Kalmus zählt zu den Röhrichtpflanzen. Er besiedelt insbesondere in Marschland die Uferzonen nährstoffreicher, stehender und langsamfließender, sonnenwarmer Gewässer. Die Art ist von der planaren bis zur montanen Höhenstufe anzutreffen.

Beschreibung

Es handelt sich um eine mehrjährige krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 60 bis 100 cm (seltener bis 120 cm) erreicht. Sie besitzt ein etwa daumenstarkes, aromatisch riechendes Rhizom. Der Stängel ist dreikantig und zweizeilig beblättert. Kalmus weist unifaziale schwertförmige Laubblätter auf und erinnert in seiner Gestalt an Iris. Jedoch sind seine Blätter im Gegensatz zu diesen frisch gelbgrün gefärbt. Am Rand sind sie an manchen Stellen typischerweise stark gewellt.

Es sieht so aus, als ob der Blütenstand seitlich stehen würde; es ist ein 4 bis 10 cm langer, grünlicher bis rötlicher Kolben; die Spatha bildet die scheinbare Verlängerung des Stängels. Die zwittrigen Blüten sind unscheinbar, dreizählig und pentazyklisch, bestehen also aus fünf Blütenblattkreisen. Die gelblich-grünen Blütenhüllblätter sind gleichgestaltet (Tepalen); sie sind kapuzenförmig und kürzer als 1 mm. Die Blütezeit ist von Juni bis Juli. Früchte reifen in Mitteleuropa nicht; die Vermehrung erfolgt hier ausschließlich über das Wachstum der Wurzelstöcke; die Ausbreitung vegetativ.

Die fleischige Wurzel riecht kampferartig und enthält etwa 1,5-5 % ätherisches Öl.

Inhaltsstoffe

Die Blätter enthalten bis zu 20 % Stärke. Hinzu kommen 1,5-3,5 % Ätherisches Öl, unter anderem Asaron, sowie verschiedene Gerb- und Bitterstoffe, unter anderem Acoron.

Verwendung

Vom Kalmus wird der Wurzelstock (Rizoma Calami) verwendet, der im September bis Oktober geerntet wird.

Aus den Rhizomen wird das „Kalmusöl“ gewonnen, das in der Heilkunde und bei der Parfüm- und Likörherstellung (hier hauptsächlich für Magenbitter) verwendet wird. Kalmus gilt als kräftigend und appetitanregend.

Wie der echte Ingwer kandiert, wird die Wurzel auch als „Deutscher Ingwer“ gegessen.

Das Kauen der Wurzel kann leichte Halluzinationen verursachen. Verantwortlich hierfür sind die enthaltenen Asarone. Diese besitzen eine dem Meskalin ähnliche Struktur.

Siehe auch

Literatur

Commons: Kalmus (Art) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien