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Bahnstrecke Neumünster–Heide

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Bahnstrecke Neumünster–Heide–Büsum
Streckennummer:1042, 1206
Kursbuchstrecke (DB):112e, 132, 133
Streckenlänge:86,6 km
Strecke
→ weiter nach Hamburg
Bahnhof
0,0 Neumünster
Abzweig ehemals nach rechts
→ zur Bahnstrecke Neumünster–Ascheberg
Abzweig nach rechts
→ zur Bahnstrecke Hamburg-Altona–Kiel
Strecke
→ und zur Bahnstrecke Neumünster–Flensburg
Haltepunkt / Haltestelle
2,3 Neumünster Stadtwald
Haltepunkt / Haltestelle
6,4 Wasbek
Haltepunkt / Haltestelle
13,8 Aukrug, bis etwa 1990: Innien
Bahnhof
22,7 Hohenwestedt, → ehemals zur Kleinbahn
Haltepunkt / Haltestelle
28,2 Osterstedt
Haltepunkt / Haltestelle
30,9 Beringstedt
Haltepunkt / Haltestelle
35,6 Gokels
Haltepunkt / Haltestelle
39,2 Hademarschen
Haltepunkt / Haltestelle
43,1 Beldorf
Hochbrücke Grünental Nord-Ostsee-Kanal
Haltepunkt / Haltestelle
48,4 Albersdorf
Haltepunkt / Haltestelle
56,3 Nordhastedt
Abzweig nach rechts und geradeaus
→ zur Marschbahn nach Itzehoe
Bahnhof
62,6 Heide (Holst.)
Strecke nach rechts und geradeausStrecke nach rechts
Abzweig nach linksStrecke nach links und geradeaus
→ zur Marschbahn Richtung Husum
StreckeStrecke
Strecke nach linksKreuzung geradeaus obenStrecke nach links und geradeaus
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelleehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Weddinghusen oben/unten
ehemaliger BahnhofStrecke
Weddingstedt
Abzweig nach rechtsStrecke
→ Marschbahn
Strecke
Karolinenkoog → Eiderfähre nach Tönning
Haltepunkt / Haltestelle
Tiebensee  x
Haltepunkt / Haltestelle
Jarrenwisch  x
Haltepunkt / Haltestelle
Wesselburen
Haltepunkt / Haltestelle
Süderdeich  x
Haltepunkt / Haltestelle
Reinsbüttel  x
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Osterhof aufgelassen
86,6 Büsum

x = Bedarfshalt

Die Bahnstrecke Neumünster–Heide–Büsum ist eine Bahnstrecke in Schleswig-Holstein, welche die Städte Neumünster und Büsum über die Dithmarscher Kreisstadt Heide miteinander verbindet.

Geographie

Zug der SHB zwischen Büsum und Heide

Die Bahnstrecke verlässt nördlich des Bahnhofs Neumünster die Bahnstrecke Hamburg-Altona–Kiel. Bei Beldorf überquert sie den Nord-Ostsee-Kanal. Im Inselbahnhof von Heide trifft sie auf die Marschbahn, welche nach dem Verlassen des Bahnhofs unterquert wird.

Grünentaler Hochbrücke

1892 wurde die Grünentaler Hochbrücke über den im Bau befindlichen Nord-Ostsee-Kanal errichtet. Es handelte sich um eine Straßenbrücke, auf der das Gleis der Eisenbahnstrecke mittig verlief. Bei Bahnverkehr wurde die Brücke durch Schranken kurzfristig für den Straßenverkehr gesperrt.

1986 wurde die Grünentaler Hochbrücke abgerissen und nördlich davon eine gleichnamige Brücke mit getrennten Fahrspuren errichtet.

Geschichte

Die Strecke Neumünster–Heide-Weddinghusen-Karolinenkoog wurde am 22.August 1877 eröffnet, an die eine Dampffähre Anschluß nach Tönning schaffte. Erbauer und Betreiber war die Westholsteinische Eisenbahn-Gesellschaft. Am 1. November 1878 eröffnete die Wesselburen-Heider Eisenbahngesellschaft einen Zweig von Weddinghusen in die Kreisstadt Wesselburen. Die Verlängerung dieser Zweigstrecke nach Büsum wurde für den Güterverkehr am 1. November 1883 frei gegeben. Ab dem 15. November 1883 wurde dort auch Personenverkehr betrieben. Den Betrieb übernahm von Anfang an die Westholsteinische, die zum 1. April 1881 die Wesselburener Gesellschaft aufkaufte. Die Westholsteinische Eisenbahngesellschaft ging am 1. Juli 1890 in die Preußische Staatsbahn auf.

Um Wesselburen gab es ein umfangreiches Netz an Schmalspurbahnen zur Abfuhr landwirtschaftlicher Güter, die dann Richtung Heide befördert wurden (Wesselburener Spurbahnen, Spurweite 750 mm).

In Hohenwestedt bestand bis 1954 (Richtung Süden) beziehungsweise 1956 (Richtung Nordosten) eine Übergangsmöglichkeit zur Kleinbahnstrecke Rendsburg–Schenefeld.

In den späten 1950er Jahren befuhr neben Personenzügen ein Eilzugpaar die Strecke von Büsum nach Eutin.

Der am 22. August 1877 eröffnete Ast nach Karolinenkoog blieb bis 20. Januar 1940 erhalten. An diesem Tag fuhr der letzte Zug auf die Karolinenkooger Landungsbrücke, die am Tage drauf einem Bombentreffer zum Opfer fiel. Am 1. November 1942 wurde die Strecke im Personverkehr bis Hemmerwurth verkürzt, zum Fahrplanwechsel am 22. Mai 1954 wurde der Personenverkehr bis Weddinghusen zurückgenommen. Der Güterverkehr bis Weddingstedt endete am letzten Tage des Jahres 1958. Bis Weddinghusen gab es bis 30. April 1968 noch Güterverkehr.

Der Personenverkehr wurde in den 1970er und 1980er Jahren mit Triebwagen der Baureihen 515 und anschließend 798 durchgeführt. Bedeutendste Leistung war das tägliche Zugpaar Neustadt (Holstein)–Heide.

Um 1990 stand die Strecke kurz vor der Stilllegung. Dagegen sprach die strukturpolitische Bedeutung der Strecke als eine von zwei verbliebenen Ost-West-Strecken in Schleswig-Holstein. Nach umfänglichen Rationalisierungen übernahm die AKN 1993 im Auftrag der Deutschen Bahn AG den Betrieb. Seit Dezember 2003 betreibt die Schleswig-Holstein-Bahn nach einer Ausschreibung eigenverantwortlich die Strecke. Seitdem werden fast alle Züge nach Büsum durchgebunden. Die Anzahl der Züge an den Wochenenden wurde erhöht.

Güterverkehr wird nicht mehr durchgeführt. Die letzten Güterkunden waren LEGO und einige weitere Betriebe in Hohenwestedt sowie die Bundeswehr in Albersdorf.

Gegenwart

Seit dem 5. November 2000 wird die Gesamtstrecke nach gewonnener Ausschreibung von der Schleswig-Holstein-Bahn, einer Tochtergesellschaft der AKN betrieben. Letztere übernahm schon 1993 den Betrieb auf der Teilstrecke Neumünster–Hohenweststedt–Heide. Als Fahrzeuge finden LINT 41-Triebwagen Verwendung.

Zwischen Büsum und Heide, sowie zwischen Hohenweststedt und Neumünster verkehren die Züge im Stundentakt. Die Gesamtstrecke wird dagegen nur zweistündlich bedient. Im Zuge der Einführung des Stundentakts zwischen Heide und Büsum wurden die Haltepunkte Osterhof und Haferwisch geschlossen.

An der Strecke befinden sich zahlreiche Haltepunkte. Hohenwestedt ist der einzige Kreuzungsbahnhof an der Strecke. In Heide ist kurzer Aufenthalt, dann fahren die Züge meist weiter nach Büsum.

Gegenwärtig verkehren kein Güterzüge mehr, denn dieser wurde auf der Gesamtstrecke zum 28. Februar 1994 offiziell eingestellt.

Literatur

  • Erich Staisch: Der Weg nach Norden. Kabel Verlag, Hamburg 1994, ISBN 3-8225-0298-7
  • H-W. Dumjahn: Handbuch der deutschen Eisenbahnstrecken; Eröffnungsdaten 1835-1935.
    Nachdruck nach Vorlage Reichsbahn 1935 Dumjahn 1984 ISBN 3-921426-26-4
  • Hans Bock: Die Marschbahn von Altona nach Westerland, Boyens, Heide 1989 ISBN 3-8042-0458-9