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Armut

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Armut bezeichnet den Mangel an Chancen, ein Leben zu führen, das gewissen Minimalstandards entspricht.

Die Maßstäbe und die Vorstellungen über die Ursachen von Armut sind örtlich und zeitlich sehr verschieden. Die WHO definiert Armut beispielsweise anhand des Verhältnisses des individuellen Einkommens zum Durchschnittseinkommen im Heimatland einer Person. Danach sei arm, wer monatlich weniger als die Hälfte des aus der Einkommensverteilung seines Landes berechneten Medians zur Verfügung hätte. Für die OECD Länder und die Europäische Union ist die Armutsschwelle in gleicher Weise definiert.

In Deutschland lag nach der abweichenden Definition der Europäischen Union (60 % des mittleren Einkommens) die Armutsgrenze für einen Alleinstehenden im Jahr 2003 bei einem monatlichen Einkommen von 938 Euro.

Thomas von Aquin definierte im Mittelalter alle diejenigen als arm, die keine Rücklagen für Zeiten der Erwerbslosigkeit, für Arbeitsunfähigkeit, für Not- und Teuerungszeiten anlegen konnten, die also "von der Hand in den Mund lebten".

Daneben können auch andere Merkmale der Armut herangezogen werden, zum Beispiel, ob der Haushalt genügend Geld für Heizung, regelmäßige Mahlzeiten, ausreichende Kleidung und andere lebensnotwendige Dinge hat.

Im theoretischen Grundverständnis unterscheiden sich

  • ökonomische Konzepte, die Armut als Mangelversorgung mit materiellen Gütern und Dienstleistungen verstehen

von

  • soziokulturellen Konzepten, die auch nichtmaterielle Bedürfnisse thematisieren. So wird im Hinblick auf die ungleiche Verteilung von Bildungstiteln und Bildungskompetenzen inzwischen auch von absoluter und relativer Bildungsarmut gesprochen.

Arten von Armut

Man unterscheidet im Allgemeinen zwischen mehreren Kategorien, insbesondere absolute, relative und transitorische Armut.

Absolute Armut

Um einen Überblick über die Probleme der Entwicklungsländer zu ermöglichen, hat der Präsident der Weltbank, Robert Strange McNamara, den Begriff der absoluten Armut eingeführt. Er definierte absolute Armut so:

„Armut auf absolutem Niveau ist Leben am äußersten Rand der Existenz. Die absolut Armen sind Menschen, die unter schlimmen Entbehrungen und in einem Zustand von Verwahrlosung und Entwürdigung ums Überleben[1] kämpfen, der unsere durch intellektuelle Phantasie und privilegierte Verhältnisse geprägte Vorstellungskraft übersteigt.“

Weltweit leiden fast 1 Milliarde Menschen (rund 850 Millionen) an Hunger bzw. Unterernährung, darunter 170 Millionen Kinder. Alle 5 Sekunden stirbt ein Kind unter fünf Jahren, insgesamt sterben täglich etwa 100.000, d. h. pro Jahr 30 Millionen Menschen an Unterernährung. [2]

Auch in Wohlstandsgesellschaften existiert absolute Armut, etwa bei Drogenabhängigen oder Obdachlosen (77.000 Obdachlose allein in Nordrhein-Westfalen) oder bei Personen, die aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage sind, soziale Sicherungssysteme (zum Beispiel Sozialhilfe) in Anspruch zu nehmen.

Absolute und Relative Armut

Der absolute Armutsbegriff definiert einen Einkommensmangel unterhalb einer festgelegten Existenzgrenze. Ein Beispiel ist das Konzept der Weltbank, welche Armut als Einkommen unterhalb eines Dollars am Tag definiert. Dagegen steht das Konzept der „relativen Armut“. Hier ist die Bezugsgrenze beispielsweise die Hälfte des Durchschnittseinkommens in Deutschland. So definieren meist Wohlstandsgesellschaften also vom Umfeld her. (Relative Armut kann als Unterversorgung mit materiellen und immateriellen Ressourcen von Menschen bestimmter sozialer Schichten im Verhältnis zum Wohlstand der jeweiligen Gesellschaft bezeichnet werden).

Die sozio-kulturelle Verarmung, der Mangel an Teilhabe an der Gesellschaft durch finanziellen Mangel, sehen Soziologen teilweise als noch gravierendere gesellschaftliche Herausforderung.

Transitorische und strukturelle Armut

Armut kann zeitweise, oder dauerhaft vorhanden sein. Transitorische (vorübergehende) Armut gleicht sich für den Betroffenen im Verlauf der Zeit wieder aus. Dies ist der Fall, wenn zu bestimmten Zeiten die Grundbedürfnisse befriedigt werden können, aber zu anderen Zeiten nicht. Dies kann durch zyklische Schwankungen, wie Zeiten kurz vor der Ernte, oder auch azyklisch, zum Beispiel durch Katastrophen, auftreten.

Dem entgegen steht der Begriff der strukturellen Armut. Die liegt vor, wenn eine Person einer gesellschaftlichen Randgruppe angehört, deren Mitglieder alle unter die Armutsgrenze fallen, ohne große Chancen, in ihrem Leben aus dieser Randgruppe auszubrechen. Ein Beispiel ist die Bevölkerung von Elendsvierteln. In Verbindung damit wird oft von einem Teufelskreis der Armut oder Armutskreislauf gesprochen: die Nachkommen der in struktureller Armut lebenden Menschen werden ebenfalls ihr Leben lang arm sein (zum Beispiel mangelnde sexuelle Aufklärung, die zu frühen Schwangerschaften führt und eine Ausbildung unmöglich macht, aber auch beispielsweise Diskriminierung wegen der Wohnsituation etc.).

Bekämpfte und verdeckte Armut

Manchmal werden auch die Bezieherinnen und Bezieher einer Grundsicherungsleistung (Sozialhilfe, Arbeitslosengeld II, Sozialgeld, Bedarfsorientierte Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsunfähigkeit) als arm bezeichnet. Zu dieser so genannten „bekämpften Armut“ kommt noch die „verdeckte Armut“ von Personen, die einen Anspruch auf eine Grundsicherungsleistung hätten, diesen aber nicht geltend machen (siehe auch Dunkelziffer der Armut).

Freiwillig gewählte Armut

Ordensleute der römisch-katholischen Kirche legen in der Regel ein Armutsgelübde ab. Das verpflichtet sie, auf persönliche Einkünfte und ein eigenes Vermögen zu verzichten. Dieses Gelübde stellt einen der drei evangelischen Räte dar.

Armutsgrenzen

Die absolute Armutsgrenze ist bestimmt als Einkommens- oder Ausgabenniveau, unter dem sich die Menschen eine erforderliche Ernährung und lebenswichtige Bedarfsartikel des täglichen Lebens nicht mehr leisten können. Die Weltbank sieht Menschen, die weniger als 1 PPP-US-Dollar pro Tag verdienen, als arm an. [3]

Relative Armutsgrenzen beziehen sich auf verschiedene statistische Maßzahlen für eine Gesellschaft (zum Beispiel Durchschnitt oder Median des Einkommens).

Eine in Politik und Öffentlichkeit benutzte Angabe der relativen Armutsgrenze ist dabei 50 % oder 60 % des Durchschnittseinkommens. So wird seit 2001 in den Mitgliedsländern der EU derjenige als arm bezeichnet, der weniger als 60 % des Medians hat. Von Kritikern dieser Festlegung der relativen Armut wird argumentiert, dass sie wenig über den tatsächlichen Lebensstandard der Menschen aussage. Vielmehr ergäben sich Widersprüche bei Anwendung dieser Maßzahl. Wer jetzt weniger als 50 % vom Durchschnittseinkommen zu Verfügung habe, würde auch dann, wenn sich alle Einkommen verzehnfachten, weniger als 50 % vom Durchschnitt haben. Er bliebe also weiterhin relativ arm. Kritisiert wird, dass relative Armutsgrenzen die Armutsproblematik mit der Verteilungsproblematik vermischten.

Gelegentlich wird auch krisitiert, dass der Wegzug oder Vermögensverlust eines Reichen den Durchschnitt senken und daher die relative Armut in einem Land verringern würde, und es umgekehrt zu einer Erhöhung der relativen Armut komme, wenn ohne Veränderungen bei anderen Einkommensbeziehern ein Nicht-Armer sein Einkommen steigern kann. Dieser Kritikpunkt trifft aber hauptsächlich bei der Berechnung der Armutsgrenze mittels des arithmetischen Mittels (Durchschnitt im engeren Sinne) zu, und deutlich weniger, wenn, wie bei der Methode der EU, der Median verwendet wird, da der Median auf extreme Ausreißer nicht so sensibel reagiert wie das arithmetische Mittel.

Da eine scharfe Trennung zwischen arm und reich praktisch nicht vorkommt, ist für die relative Armutsgrenze auch der Begriff der Armutsrisikogrenze gebräuchlich.

Sowohl absolute wie auch relative Armutsgrenzen sind nicht ohne normative Vorgaben umzusetzen. Weder die Wahl eines bestimmten Prozentsatzes vom Durchschnittseinkommen zur Bestimmung relativer Armut noch die Bestimmung eines Warenkorbes sind wertfrei begründbar. Darum wird über sie in politischen Prozessen entschieden.

Ursachen

Als Hauptursachen von Armut werden genannt:

Hier fehlt eine Quelle die beweist, dass in den USA Armut als "gottgewollt" betrachtet wird.

Hauptrisikofaktoren von relativer Armut sind Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung, auch als Folge fehlender Betreuungsmöglichkeiten für Kleinkinder. Alleinerziehende hatten in Deutschland im Jahr 2003 mit 35,4% das zweithöchste Armutsrisiko. Als Risikofaktoren gelten weiterhin stark ungleiche Einkommensverteilung, Bildungsmangel und chronische Erkrankungen. Bis ins 19. Jahrhundert hinein (in den USA auch heute noch) wurde bzw. wird Armut überwiegend nicht als gesellschaftlich verursacht, sondern als individuell verschuldet oder »gottgewollt« betrachtet.

In Europa setzte sich im Zuge der Industrialisierung und der Auseinandersetzung um die Soziale Frage die Auffassung durch, dass Armut durch staatliche Maßnahmen verringert werden kann. Armutsbekämpfung stand etwa im Vereinigten Königreich am Ausgangspunkt der modernen Sozialpolitik. Inzwischen wird die Wirksamkeit sozialpolitischer Armutsbekämpfung aber in vielen Industrieländern durch neue Erscheinungsformen von Armut in Frage gestellt. Insbesondere hat sich gezeigt, dass auch eine zu hohe Staatsquote zu hoher Arbeitslosigkeit führen kann (insbesondere in Westeuropa).

Ausmaß

Armut weltweit

Slum in Jakarta

Nach Angaben der Weltbank hatten im Jahr 2001 weltweit ca. 1,1 Mrd. Menschen (entspricht 21% der Weltbevölkerung) weniger als 1 US-Dollar in lokaler Kaufkraft pro Tag zur Verfügung und galten damit als extrem arm. (Zum Vergleich: 1981 waren es noch 1,5 Mrd. Menschen, damals 40 % der Weltbevölkerung; 1987 1,227 Mrd. Menschen entsprechend 30 %; 1993 1,314 Mrd. Menschen entsprechend 29 %).

Die größte Zahl dieser Menschen lebt in Asien; in Afrika ist allerdings der Anteil der Armen an der Bevölkerung noch höher. Die Mitglieder der UN haben sich beim Millenniumsgipfel im Jahr 2000 auf das Ziel geeinigt, bis zum Jahr 2015 die Zahl derer, die weniger als 1 US-Dollar am Tag haben, zu halbieren (Punkt 1 der Millenniums-Entwicklungsziele). Nach Angaben der Weltbank vom April 2004 kann dies gelingen, allerdings nicht in allen Ländern. Während durch einen wirtschaftlichen Aufschwung in Teilen Asiens der Anteil der Armen deutlich zurück ging (in Ostasien von 58 auf 16 Prozent), hat sich in Afrika die Zahl der Ärmsten erhöht (in Afrika südlich der Sahara von 1981 bis 2001 fast verdoppelt). In Osteuropa und Zentralasien wurde eine Zunahme der extremen Armut auf 6 Prozent der Bevölkerung errechnet. Zieht man die Armutsgrenze bei zwei US-Dollar pro Tag, gelten insgesamt 2,7 Milliarden Menschen und damit fast die Hälfte der Weltbevölkerung als arm. Die folgende Tabelle gibt eine Rangfolge der 32 ärmsten Länder der Welt, gemessen am Anteil der Bevölkerung mit weniger als 1 US-Dollar pro Tag:


Armut in Deutschland

Das vom Statistischen Bundesamt errechnete monatliche Nettoäquivalenzeinkommen betrug 2002 in den westdeutschen Ländern 1217 Euro, in den ostdeutschen Ländern 1008 Euro. Nach den EU-Kriterien für die Armutsgrenze (60 %) liegen die Armutsgrenzen demnach bei 730,20 Euro für den Westen und 604,80 Euro für den Osten. In der Regel liegt das sozio-kulturelle Existenzminimum, das auf der Basis von Verbraucherbefragungen des Statistischen Bundesamtes durch die Bundesregierung festgelegt wird, noch unter dieser Grenze.

Nach Zahlen aus dem »Zweiten Armuts- und Reichtumsbericht«, den die Bundesregierung im März 2005 vorgelegt hat, galten im Jahr 2003 13,5 Prozent der Bevölkerung als arm. 2002 waren es nach diesen Angaben noch 12,7 Prozent, 1998 12,1 Prozent. Mehr als ein Drittel der Armen sind allein Erziehende und ihre Kinder. 19 Prozent sind Paare mit mehr als drei Kindern.

Armut in der BRD
Armut in der BRD

Kinder und Jugendliche haben in Deutschland ein hohes Armutsrisiko. 15 Prozent der Kinder unter 15 Jahren und 19,1 Prozent der Jugendlichen zwischen 16 und 24 Jahren sind betroffen. Die Zahl der Kinder in Deutschland, die von Sozialhilfe leben, stieg 2003 um 64.000 auf 1,08 Millionen und hat 2004/2005 1,45 Millionen erreicht. Im Jahre 2006 verdoppelte sich die gemessene Zahl von Kindern, die auf Sozialhilfeniveau leben, gegenüber 2004 nach Angaben des Kinderschutzbundes mit Berufung auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit auf 2,5 Millionen von 15 Millionen, also eines von sechs in Deutschland lebenden Kindern bis 18 Jahren. Dieser Zahl liegen genauere Daten als früheren Schätzungen zugrunde.[7]

Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef wächst die Armut von Kindern in Deutschland stärker als in den meisten anderen Industrieländern. Dabei sind starke regionale Unterschiede festzustellen. So sind nach Forschungen der Ruhr-Uni Bochum im reichen Bayern nur 6,6% der Kinder als arm zu bezeichnen, in Berlin hingegen 30,7% (als Indikator für Armut galt der Bezug von Sozialgeld)[8].

Konsequenzen der Armut in der BRD

In Armut aufzuwachsen hat in Deutschland einen erheblichen Einfluss auf die Bildungschancen, was unter anderem die jüngste AWO-Studie nachwies. In einigen armen Stadtteilen verlässt jeder dritte die Schule ohne Abschluss[9]. Zudem hat die Armut Konsequenzen auf den Gesundheitszustand.[10] Nach Angaben von Prof. Dr. Klaus Peter Strohmeier, Professor an der Ruhr-Uni Bochum, sind 80% der Jugendlichen in den bürgerlichen Vierteln Bochums gesund. In den in den Großsiedlungen sind es nur 10 bis 15 Prozent. Als Krankheiten, die mit Kinderarrmut einhergehen, nennt er vorallem Übergewicht und motorische Störungen [11]. Winkler stellt fest, dass auch bei den Erwachsenen Arme häufiger unter Übergewicht leiden, sie rauchen häufiger und treiben weniger Sport. Die Folge sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen [12]. Winkler und Stolzenberg konnten nachweisen, dass Arme häufiger von Lungenkrebs, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Durchblutungstörungen im Gehirn, Durchblutungsstörungen in den Beinen, Diabetes Typ II, Bandscheibenschäden und Hepatitis betroffen waren als Nichtarme [13].

Bei der Kinderarmut in Deutschland können laut AWO-Studie[14] neun Dimensionen unterschieden werden:

  • Materielle Armut
  • Bildungsbenachteiligung
  • Geistige/kulturelle Armut
  • Soziale Armut
  • Fehlende Werte
  • Seelische/emotionale/psychische Armut
  • Vernachlässigung
  • Falsche Versorgung
  • Ausländerspezifische Benachteiligung

Dem gegenüber ist die Altersarmut in Deutschland rückläufig: von 13,3 Prozent 1998 auf 11,4 Prozent im Jahr 2003. Längerfristig wird hier ein Wiederanstieg erwartet, weil die derzeit vielen Arbeitslosen, Teilzeitbeschäftigten, Minijobber und Geringverdienenden geringere Renten bekommen werden und allgemein das Rentenniveau aller zukünftigen Rentner (und aller heutigen Arbeitnehmer) im Zuge der Reformen gesenkt wurde. Einer Studie zufolge, die das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) 2005 vorlegte, droht nahezu jedem dritten Bürger Verarmung im Alter. Grund sei neben der steigenden Lebenserwartung, die Rentenreformen von 2001 und 2004, die das gesetzliche Rentenniveau um rund 18 Prozent sinken ließen und die fehlende Bereitschaft zu privater Altersvorsorge, die viele Bürger nicht zahlen wollen oder können (etwa 60%).Der Sozialexperte des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Deutschland Ulrich Schneider äußerte im November 2006 seine Befürchtung: "Die Altersarmut wird deutlich zunehmen". [15]


Obschon die Armut in Deutschland steigt, wird sie selten als Armut benannt. In den letzten Jahren wird stellvertretend der Begriff sozial schwach benutzt, zunehmend auch in der substantivierten Form Sozialschwache. Der Begriff ist schillernd und lässt sich interpretieren sowohl als Hinweis auf die schwache gesellschaftliche Stellung als auch auf einen Mangel an sozialer Kompetenz; im letzteren Fall - so eine Kritik - setzt dieser Begriff euphemistisch die Zuschreibung „asozial“ fort. Die Arbeiterwohlfahrt lehnt die Verwendung der Bezeichnung „sozial schwach“ ab, da es ihrer Auffassung nach einen Mangel an sozialer Kompetenz vortäusche. „Diese ‚sozial Schwachen‘“, so ihr Bundesvorsitzender Wilhelm Schmidt, „sind alles andere als sozial schwach. Von den meisten [finanzschwachen] Eltern wird eine nur schwer vorstellbare Stärke verlangt, ihre Situation täglich zu bewältigen und für ihre Kinder zu sorgen.“ In der Armuts- und Bildungsforschung wird dieser Begriff ebenfalls vermieden.

Ähnlich umstritten ist der Begriff Unterschicht oder Neue Unterschicht. Eine demoskopische Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung löste im Oktober 2006 eine starke Debatte aus, da festgestellt worden ist, dass 8% der Bevölkerung zum „abgehängten Prekariat“ zu zählen sind. Diese Debatten wurde die „Unterschichten-Debatte“ genannt, obschon der Begriff „Unterschicht“ in der Studie vermieden wurde. Im gleichen Zeitraum kam eine vergleichende Studie der Hans-Böckler-Stiftung zum Resultat, dass Deutschland unter 24 europäischen Staaten den Platz 21 auf der Sozial-Rangliste einnahm. In diese Studie flossen die Kriterien Einkommensverteilung und soziale Absicherung, Arbeitsmarkt, Bildungs- und Ausbildungschancen, Geschlechtergleichstellung und Generationenverhältnis ein.

Armut in Österreich

Bewohner der Wiener Kanalisation um 1900, als es noch kein Sozialnetz gab.

Nach Angaben des Sozialministeriums („Bericht über die soziale Lage 2003-2004“) waren 2003 in Österreich über eine Million Menschen (13,2 Prozent der Bevölkerung) armutsgefährdet, das heißt, von Einkommensarmut betroffen. Im Jahr 2002 waren es noch 900.000 oder 12 Prozent, 1999 11 Prozent. Als Armutsgefährdungsschwelle gelten 60 Prozent des mittleren Einkommens (Medianeinkommen). Etwa jede/r Achte muss demnach mit weniger als 785 Euro monatlich auskommen.

Frauen sind (mit 14 Prozent) leicht überproportional armutsgefährdet.

Neben der Einkommensarmut als Indikator für die finanzielle Situation eines Haushalts wird in Österreich von „akuter Armut“ gesprochen, wenn zusätzlich zur finanziellen Benachteiligung gewisse Mängel oder Einschränkungen in grundlegenden Lebensbereichen auftreten (zum Beispiel Zahlungsrückstände bei Miete, oder wenn Heizung, Urlaub, neue Kleider, Essen, unerwartete Ausgaben nicht leistbar sind). Von akuter Armut waren 2003 467.000 Menschen (5,9 Prozent der Bevölkerung) betroffen. Im Jahr davor waren es noch 300.000 Menschen oder 4 Prozent. Nach einem Bericht der Armutskonferenz sind erstmals Daten über so genannte Working Poor verfügbar: in Österreich seien 57.000 Menschen (2003) von Armut trotz Arbeit betroffen. Des weiteren hängt der Grad der Armutsgefährdung von der Art des Beschäftigungsverhältnisses ab:

Teilzeitbeschäftigte mit bis zu 20 Stunden wöchentlicher Arbeitszeit haben ein dreifaches, bei 21 bis 30 Stunden ein doppelt so hohes Risiko armutsgefährdet zu sein, als Personen, die zwischen 31 und 40 Stunden beschäftigt sind.

Des weiteren kritisiert der Schattenbericht der Armutskonferenz zum 2. Nationalen Aktionsplan für soziale Eingliederung 2003–2005 der österreichischen Bundesregierung, dass Langzeitarbeitslose und Migranten und Migrantinnen in diesem Plan vollkommen fehlten.


Siehe auch: Leben im Wiener Untergrund

= Versuch die Konsequenzen der Armut abzumildern

Durch verschiedene maßnahmen wird in den westlichen Industrienationen versucht, die Konsequenzen der Armut abzumildern. Dazu zählen die kompensatorische Erziehung und die Einrichtung von Suppenküchen, Tafeln, Kleiderkammern und Notunterkünften.

Armut in den USA

Nach Angaben des Armutsberichts des Amts für Volkszählungen vom August 2005 ist in den USA die Zahl der Menschen mit Einkommen unterhalb der Armutsgrenze 2004 zum vierten Mal in Folge angestiegen. 12,7 Prozent der Bevölkerung oder 37 Millionen Menschen seien arm. Dies ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 0,2 Prozentpunkten. Der Anstieg sei vor allem auf den höheren Anteil von Weißen zurückzuführen. Als arm gilt eine vierköpfige Familie, wenn sie weniger als rund 19.310 Dollar im Jahr ausgeben kann. Für Alleinstehende liegt die Grenze bei etwa 9.650 Dollar.

Resilenzforschung

Als Reaktion auf die Armutsforschung entstand in den USA die Resilenzforschung. Resilenzforscher wie zum Beispiel Caplan oder Haines beklagen, dass zu sehr die Schwächen armer Familien und Personen und zu wenig die Stärken gesehen würden. Als Stärken einiger armer Bevölkerungsgruppen gelten Familienzusammenhalt, Kollektivismus und Leistungsmotivation.

Nathan Caplan von der University of Michigan beschäftigte sich mit den Nachkommen armer osteuropäischer Juden, die in die USA auswanderten. Trotz der großen Armut und in dieser Bevölkerungsgruppe erwiesen sich ihre Kinder als gut integriert, weniger kriminell als die amerikanische Bevölkerung und besuchten überdurchscnittlich häufig eine Universität. Noch besser sah es bei den Enkeln der Einwanderer aus 3/4 von ihnen besuchten einen Universität. Caplan führt dies auf starken Familienzusammenhalt, der von der jüdischen Kultur gefödert würde, zurück.

Caplan Hautpinteresse gilt jedoch den Kindern der Boat People. Als "Boat People" wurden in den 1970er und Anfang der 1980er Jahre vietnamesische Flüchtlinge bekannt, die nach dem Vietnamkrieg aus Angst vor dem neuen kommunistischen Regime mit seinen Arbeits- und Umerziehungslagern mit Booten über das südchinesische Meer flohen. Viele dieser Flüchtlinge suchten eine bessere Zukunft in den USA. Doch sie schienen chancenlos. Sie besaßen oft nicht mehr als die Kleidung, in der sie ankamen und sprachen kein Englisch. Über die Hälfte der Eltern hatte nur fünf Jahre lang oder kürzer die Schule besucht. Diese Flüchtlinge lebten oft in den schlimmsten Wohngegenden der großen Städte und arm wie sie waren, konnten sie sich keine privaten Schulen leisten, sondern mussten mit den unterfinanzierten öffentlichen Vorlieb nehmen. Ihr Versagen schien vorprogrammiert. Um so erstaunter war die Wissenschaft, als sie bei allen Leistungstest besser abschnitten als Kinder aus der Mittelschicht.

Nathan Caplan, Marcella H. Choy und John K. Whitmore gingen der Frage nach, warum das so war.

Sie zogen eine zufällige Stichprobe von 200 Familien der Boat People. Diese Familien hatten zusammen 536 Kinder im Schulalter. Zuerst wurde getestet, ob die Beobachtung, dass die Kinder der Boat People besonders leistungsstark sind, auch auf diese Kinder zutraf. Die Kinder wurden mit einem Leistungstest dem CAT getestet. Wie erwartet, schnitten auch die Kinder dieser Stichprobe wieder inm fast allen Bereichen besser ab, als Kinder aus der weißen Mittelschicht. Dies war besonders für den mathematischen Bereich zu bemerken. Lediglich im sprachlichen Bereich schnitten die Kinder etwas schlechter ab, als Kinder der weißen Mittelschicht.

Eines der auffälligsten Ergebnisse der Studie war, dass Kinder mit vielen Geschwistern sich als leistungsstärker erwiesen, als Kinder mit wenigen Geschwistern oder gar Einzelkinder. Um das zu verstehen muss man die Rolle verstehen, die die Familie in der vietnamesischen Kultur spielt. Die deutsche oder auch die amerikanische Kultur sind individualistisch orientiert. Das heißt - verkürzt ausgedrückt - dass es dem Individuum vor allem darauf ankommt, seine eigenen Wünsche zu erfüllen. Die vietnamesische Kultur dagegen ist eher als kollektivistisch zu betrachten. Das heißt die Wünsche des Individuums sind weniger wichtig, als die Bedürfnisse der Familie als Gruppe.


Von älteren Geschwistern wird erwartet, dass sie ihren jüngeren Geschwistern bei den Hausaufgeben helfen. Davon profitieren die Kinder gewaltig. Sie lernten von ihren Geschwistern nicht nur Fakten, sondern auch akademische Strategien und Werthaltungen. Oft waren auch jüngere, noch nicht schulpflichtige Kinder, anwesend. Auch sie schienen spielerisch zu lernen, indem die ihre Geschwister beobachteten.

Die Hausaufgaben fanden meist in der Küche am Küchentisch statt, ein eigenes Kinderzimmer oder einen eigenen Schreibtisch gab es nur in den wenigsten Fällen. Doch nicht die materiellen Bedingungen sondern die Liebe zu Lernen scheinen wichtig für die Schullaufbahn zu sein. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Kinder der Boat People pro Tag 3 Stunden und 10 Minuten mit Lernen und Hausaufgaben verbrachten. Im Durchschnitt verbrachten amerikanische Schüler dagegen nur 1 Stunde und 30 Minuten pro Tag mit diesen Tätigkeiten.

Es konnte nachgewiesen werden, dass für die Kinder der Boat People Bildung ein wichtigerer Wert war, als für die Kinder der weißen Amerikaner. In Vietnam galt Bildung früher als Privileg, nur wenige reiche Familien konnten es sich leisten, ihren Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Laut Caplan Choy und Whitmore ist dies einer der Gründe für den Erfolg der vietnamesischen Kinder. Obwohl man nicht davon sprechen kann, dass in Amerika die Herkunft bei der Bildung keine Rolle spielen würde, sahen sie hier ihre Chancen. Sie sahen, dass sie mehr Chancen hatten, als ihre Eltern in Vietnam und diese wollten sie nutzen. Auch die Eltern, welche in vielen Fällen nicht die Chance auf eine gute Bildung gehabt hatten, wollten, dass es ihre Kinder mal besser hätten. Sie hielten Bildung für sehr wichtig. [16], [17], [18].

Erfolgreiche Arme in Deutschland

In Deutschland steckt die Resilenzforschung noch in den Kinderschuhen. Arme Bevölkerungsgruppen werden oft einseitig als Problem betrachtet. Das dies nicht zwangsläufig so ist zeigt zum Beispiel ein Blick auf die vietnamesische Bevölkerungsgruppe in Ostdeutschland. Obwohl diese Bevölkerungsgruppe in Armut lebt und die meisten Eltern nur eine geringe fomale Bildung haben, erwiesen sich ihre Kinder als erfolgreich in der Schule. Vietnam gilt als "Preussen Asiens". Fleiss und Familienehre speilen hier eine große Rolle. Eine wichtige Motivation für vietnameische Kinder sich zu bilden ist die Familienehre. Die Kinder haben den Wunsch es zu etwas zu bringen, um dadurch die Ehre ihrer Familie zu steigern. In der vietnamesichen Kultur gilt es dagegen als schändlich, das Gesicht zu verlieren. Doch genau dies würde durch eine Versagen in der Schule passieren. Deswegen versuchen junge Vietnamsen dies um jeden Preis zu vermeiden. [19],[20], [21].

Eine weitere erfolgreiche arme Bevölkerungsgruppe sind jüdische Zuwanderer aus der GUS. [22]

Doch es gibt auch Probleme, so Weiss. Sie beklagt, dass manche vietnameischen Schüler "zu viel Druck in Bezug auf die Schule bekommen und daran mitunter zerbrechen" [23].

Armut und Umwelt

Armut ist in vielen Teilen der Welt auch eine der wichtigsten Ursachen für Gefährdung und Zerstörung der Umwelt. Die in der Armut begründeten schwerwiegenden Nöte und Probleme lassen den Umweltschutz in den Hintergrund treten. Die für den Schutz mitunter notwendigen finanziellen Mittel können in Regionen mit großer Armut nicht aufgebracht werden. Klaus Töpfer, der Leiter der UNO-Umweltbehörde UNEP, bezeichnete Armut als „das größte Gift für die Umwelt“; Erfolge im Umweltschutz setzten eine Bekämpfung der Armut voraus.

Siehe auch

Zitate

„Würden die 17 reichsten Niedersachsen das Land verlassen, dann hätten wir 100.000 Arme weniger.“

Christian Wulff, Ministerpräsident von Niedersachsen über die relative Armutsmessung

„Reicher Mann und armer Mann
Standen da und sahn sich an.
Und der Arme sagte bleich:
Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.““

aus dem Gedicht „Alfabet“, Bertolt Brecht 1934.

Literatur

  • Bundesministerium für Arbeit und Soziales: Lebenslagen in Deutschland - Der 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. 2005. Download ohne Zahlen-Anhang / Pdf-Datei 1,8 MB. - Pressetext dazu, kurz.
  • Edelstein, Wolfgang, "Bildung und Armut: Der Beitrag des Bildungssystems zur Vererbung und zur Bekämpfung von Armut" in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung, Jhrg. 26, (2006), Nr. 2. , S. 120-134
  • Loccumer Initiative kritischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (Hrsg.): Armut als Bedrohung. Der soziale Zusammenhalt zerbricht. Ein Memorandum. Mit einer Einführung von Oskar Negt Hannover 2002 ISBN 3-930345-35-8
  • Mardorf, Silke (2006): Konzepte und Methoden von Sozialberichterstattung. Eine empirische Analyse kommunaler Armuts- und Sozialberichte. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften
  • Rügemer, Werner: Arm und reich. 2. Auflage, Transcript Verlag, Bielefeld 2003, ISBN 3-933127-92-0.
  • Sachs, Jeffrey: Das Ende der Armut, Siedler Verlag 2005, ISBN 3886808300.
  • Wißmann, Hans und Diethelm Michel unter anderem: Armut. In: TRE 4 (1979), 69-121 (historische, religionsgeschichtliche und theologische Aspekte)
Commons: Armut – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Armut – Zitate

Fußnote

  1. definitionen: Was ist Hunger? (taz vom 11.6.2002, S. 3)
  2. Vgl.: Agenda 21 (Landesinstitut für Schule und Weiterbildung, Soest): Hunger, Unterernährung - Einführung/Überblick - Daten/Zahlen für 2004
  3. The World Bank Group: Quick Reference Tables
  4. DGB: Armutsbericht ist Aufforderung zum Handeln, PM vom 02. Mai 2005 zum 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung
  5. Lehrer-online: Armut in Deutschland, Basistexte und ein beispielhaftes Schulprojekt aus Bremen, 29. November 2006
  6. Marie-Luise Hauch-Fleck: Rechnen, bis es passt / Die Bundesregierung manipuliert das Existenzminimum – zum Schaden aller Steuerzahler, DIE ZEIT (Nr. 01/2007), 28.Dezember 2006
  7. Pressemeldung des Kinderschutzbundes vom 27. Juli 2006.
  8. http://134.147.231.87:8080/sisdemo/datenpool_html/database/?doIt=Anzeigen&st1=70 Kinderarmut in verschiedenen Regionen
  9. http://www.boeckler.de/cps/rde/xchg/SID-3D0AB75D-FC61B0A5/hbs/hs.xsl/163_63578.html
  10. Mielck, A. (Hrsg.): Krankheit und soziale Ungleichheit. Opladen: Leske + Budrich)
  11. http://www.boeckler.de/cps/rde/xchg/SID-3D0AB75D-FC61B0A5/hbs/hs.xsl/163_63578.html
  12. Winkler, J. Die Bedeutung der neueren Forschungen zur sozialen Ungleichheit der Gesundheit für die allgemeine Soziologie, in: Helmert et al.: Müssen Arme früher sterben? Weinheim und München: Juventa
  13. Winkler, J. und Stolzenberg, H.: (1999): Der Sozialschichtindex im Bundesgesundheitssurvey. Gesundheitswesen 61. Sonderheft 2
  14. Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik: Arm dran (?)! Lebenslagen und Lebenschancen von Kindern und Jugendlichen. Zu Armut und Benachteiligung in Deutschland
  15. Der Tagesspiegel, Nr. 19379, Mittwoch, 22. November 2006, Wirtschaft, S. 17, "Immer mehr Senioren brauchen Geld vom Staat"
  16. Nathan Caplan et al. (1989): The Boat People and Archivement in America: A study of family life, hard work, and cultural values. University of Michigan Press
  17. David W. Haines (Hrsg.) (1989): Refugees and immigrants: Cambodians, Laotians and Vietnamese und America. Rowman&Littlefield Publishers
  18. Nathan Caplan et al. (1992): Indochinese Refugee Families and Academic Archievement, In: Scientific American, Ausgabe Februar 1992; S. 18-24
  19. http://www.taz.de/dx/2005/12/06/a0080.1/text
  20. Weiss, Karin & Dennis, Mike (Hrsg.) (2005): Erfolg in der Nische? Vietnamesen in der DDR und in Ostdeutschland. Münster: LIT Verlag
  21. Weiss, K. & Kindelberger, H. (im Druck): Zuwanderung und Integration in den neuen Bundesländern – zwischen Transferexistenz und Bildungserfolg - Freiburg: Lambertus.
  22. Schoeps, Julius H., Jasper, Willy & Vogt, Bernhard (1999): 'Jüdische Zuwanderer aus der GUS- zur Problematik von sozio-kultureller und generationsspezifischer Integration. Eine empirische Studie des Moses-Mendelsohn-Zentrum 1997-1999'. In: Julius H. Schoeps, Willi Jasper & Bernhard Vogt (eds.): Ein neues Judentum in Deutschland? Fremd- und Eigenbilder der russisch-jüdischen Einwanderer. (Potsdam: Verlag für Berlin Brandenburg) pp. 13-128.
  23. http://www.taz.de/dx/2005/12/06/a0080.1/text

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