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Fadenwürmer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Fadenwürmer
Nematode
Systematik
Reich:Tierreich
Stamm: Nematoda
Klassen

Klasse Adenophora
&nbsp&nbsp&nbsp UnterklasseEnoplia
&nbsp&nbsp&nbsp Unterklasse Chromadoria
Klasse Secernentea
&nbsp&nbsp&nbsp Unterklasse Rhabditia
&nbsp&nbsp&nbsp Unterklasse Spiruria
&nbsp&nbsp&nbsp Unterklasse Diplogasteria

Die Fadenwürmer, wissenschaftlich Nematoda bzw. eingedeutscht Nematoden sind einer der artenreichsten Stämme des Tierreichs. Bislang wurden mehr als 20.000 verschiedene Arten bechrieben.

Die Nematoden kommen fast überall vor, im Meer, Süßwasser und in terrestrischen Biotopen. Häufig sind mehr Nematoden nach Arten und Anzahlen vorhanden als alle anderen Metazoa. Es gibt auch eine erhebliche Anzahl parasitischer Arten, sowohl in Pflanzen als auch in Tieren einschließlich des Menschen (Spulwurm).

Der Stamm wurde ursprünglich als Nemata von Nathan Cobb im Jahr 1919 eingeführt, später als Klasse Nematoda in einem (nicht mehr gültigen) Stamm Aschelminthes, dann wieder als eigener Stamm klassifiziert.

Nematoden sind triploblastische Protostomier. Sie haben eine typisch wurmförmige Gestalt, lang und im Querschnitt rund. Eine Segmentierung fehlt. Die Körperhöhle ist ein enges Pseudocoelom, wie auch bei vielen anderen kleineren Tierstämmen. Der Mund liegt vorne und wird häufig von Fortsätzen umgeben, die für die Nahrungsaufnahme und zum Tasten benutzt werden. Der Anus liegt kurz vor dem spitzen Hinterende. Die Epidermis sondert eine mehrlagige Cuticula ab, die die Nematoden vor Austrocknung oder anderen ungünstigen Umweltbedingungen (z.B. Verdauungssäften bei Darmparasiten) schützt.

Die Nematoden häuten sich und werden daher sowie aufgrund von RNA-Untersuchungen innerhalb der Protostomier zu den Ecdysozoa gerechnet.

Die meisten freilebenden Nematoden sind mikroskopisch klein und gehören zur Meiofauna. Lediglich Parasiten, wie der Pferdespulwurm können mehrere Meter lang werden. Nematoden haben keine Rundmuskulatur, so dass sie ihren Körper nur seitlich hin- und herschwingen können. Die Nahrung ist unterschiedlich und reicht bei freilebenden Arten von Bakterien und Algen über Pilze, Aas und Fäkalien bis hin zu räuberisch erbeuteten Tieren.

Die Fortpflanzung erfolgt sexuell mit zwei getrennten Geschlechtern. Die Männchen sind typischerweise kleiner als die Weibchen und haben oft einen charakteristisch gebogenen Schwanz. Bei freilebenden Arten ist die Entwicklung meist direkt mit vier Häutungen im Verlauf des Wachstums. Parasiten haben oft einen recht komplizierten Zyklus mit Wirtswechseln oder Organwechseln im Wirt. Die Infektion geschieht meist durch rohes Fleisch mit Larven (z.B. Trichinen) oder durch Aufnahme von Fäkalien (z.B. von Hunden) aufgrund mangelnder Hygiene.

Die Art Caenorhabditis elegans ist aufgrund ihrer einfachen Haltung und der Zellkonstanz zu einem beliebten "Haustier" der Genetiker geworden und fungiert als Modellorganismus.