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Diskussion:Mond

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Letzter Kommentar: vor 20 Jahren von Srbauer in Abschnitt Copyright

Gebundene Rotation

Weiterhin fällt in der Animation auf, daß eigentlich immer die gleichen Details auf dem Mond sichtbar sind. Das ist nicht selbstverständlich! Das bedeutet nämlich nicht, das sich der Mond nicht um die eigene Achse dreht. Wenn dem so wäre, würden wir im Laufe eines Monats genau einmal die ganze Oberfläche sehen. Vielmehr dreht sich der Mond so um seine eigene Achse, das er uns immer die gleiche Seite zuweist! aus http://www.mondatlas.de/lunation.html

Das heißt das alle (!) Menschen immer nur eine Seite sehen, auch die auf zB der Südhalbkugel, oder? --'~' 14:25, 28. Aug 2003 (CEST) habs zeischenzeitlich schon kapiert... --'~'

das bedeutet doch, dass auch die Erde irgendwann der Sonne immer die selbe Seite zuwendet. D.h. die Gravitation der Sonne bremst die Erde ab? -- fristu 14:54, 28. Aug 2003 (CEST)

So viel ich weiß, ja. In ein paar Millionen Jahren hat ein Erdtag dann 25 Stunden. Ich überlege ernsthaft, mich bis dahin einfrieren zu lassen. Vielleicht krieg ich dann mal endlich alles gebacken, was ich mir so am Tag vornehme... Uli 17:20, 28. Aug 2003 (CEST)


Hi, habe eure Diskussion zur "gebundenen Rotation" bzw. "Korotation" gefunden. Meine Anmerkung: die Erde wird irgendwann einmal dem Mond immer das gleiche Gesicht zeigen, weil die Gezeitenkräfte zwischen Erde und Mond ca. doppelt so groß sind wie zwischen Erde und Sonne. Liege ich da richtig??? --Fidi 12:39, 2. Apr 2004 (CEST)

Jein, ist eine typische Radio-Eriwan-Frage: Im Prinzip ja, aber die Zeitspanne ist so groß, dass keiner weiß, ob die Erde und das Sonnensystem dann noch existieren ;-) -- srb 12:52, 2. Apr 2004 (CEST)
Korrekt. In der Zeit, bis die Sonne das Wasserstoffbrennen einstellt und anfängt, uns auf den Pelz zu rücken, schafft der Mond das mit Sicherheit nicht... --Fidi 13:15, 2. Apr 2004 (CEST)
Hallo an Alle!

Zunächst mal meinen Glückwunsch zu diesem rundum gelungenen Artikel! Er lässt aus meiner Sicht wirklich nix zu wünschen übrig ! Zur Korotation - mal abgesehen von der Zeitspanne: Bisher hab ich leider nirgends Quellen gefunden, wie dieser absehbare Endzustand aussieht. Meine eigene Überschlamperung ergibt, dass Erde und Mond jetzt angenähert gleichen Drehimpuls in Bezug auf die gemeinsame Rotationsachse besitzen. Wenn die Erde ihren Anteil durch die Tide an den Mond übertragen haben wird, sollte dieser ca 4fach soweit von der Erde entfernt sein wie jetzt und für einen Erdumlauf (der dann einem Erdentag entspräche!) 8 mal länger benötigen als jetzt - und schon einer merklichen Konkurrenzanziehung von der Sonne ausgesetzt sein. --Aki52 15:56, 8. Nov 2004 (CET)

Ausserdem werden Effekte hoeherer Ordnung bei zunehmender Mondentfernung immer wichtiger, siehe z.B. http://aa.springer.de/papers/7318003/2300975/small.htm fuer die Inklination in den naechsten paar Gyr. (Artikel ist glaube ich schon frei erhaeltlich, wenn nicht, und ihr das formelschwangere Werk wirklich lesen wollt, sagt per mail Bescheid) --Rivi 13:26, 2. Apr 2004 (CEST)
Ne,ne, lass mal. Mein Interesse für dieses Phänomen entstand aus den Fragen meiner Kinder (13 / 10 Jahre alt). Ich habe bei meiner Antwort den (zunehmenden) Einfluss der Sonne und anderer Himmelskörper bewußt weggelassen. Sonst wäre ich wohl in Teufels Küche geraten... Dennoch vielen Dank. :-)) -Fidi 13:50, 2. Apr 2004 (CEST)
Ooops, Rivi. Konnte nicht widerstehen und habe den Artikel gelesen. Hat mich mein Englisch und/oder mein Verständnis für (Astro-)Physik verlassen? Gibt es wirklich (zumindest rechnerisch) Szenarien, die zur Korotation zwischen Erde und Mond in nur ein paar Millionen Jahren führen??? --Fidi 14:29, 2. Apr 2004 (CEST)
Falls Du diesen Satz meinst: One would like to consider some very larger coefficients Delta_t or v in order to accelerate the effect of the dissipation and to shorten a lot the time of integration by the way. For example, Touma and Wisdom (1994) set a tidal effect about 4000 times stronger than the present value in their study of the past evolution of the Earth's obliquity. We have integrated the system with three different values: Delta_t=3e4, 3e5 , and 3e6 seconds, the last one roughly corresponding to what Touma and Wisdom took. The equivalent despinning of the Earth is then respectively achieved after 100 Myr, 10 Myr and 1 Myr instead of 5 Gyr. dann beschreibt er glaube ich nur einen numerischen Trick zum Rechenzeitsparen, und untersucht im Folgenden, ob der Trick erlaubt ist. Der tatsaechliche Wert von diesem DeltaT wird weiter oben mit 2e2 bis 6e2 Sekunden angegeben --Rivi 14:46, 2. Apr 2004 (CEST)
Ja, genau die Stelle meine ich, insbesondere den letzen Satz. Aber ich habe das Gefühl, jetzt wird es akademisch. Meine alter Mathe-Prof hätte an diesem Punkt "FAIU" an die Tafel geschrieben: Fast Alles Ist Unbekannt... ;-( --Fidi 17:02, 2. Apr 2004 (CEST)

Einige Absätze zuvor wurde "Abbremsung" per Gravitation als Ursache der gebundenen Rotation notiert. Die so formulierte Ursache gebundener Rotation scheint unrichtig zu sein: Abbremsende Wirkung führt zu keiner Stabilisierung: Es wäre eine fortwährende Verschiebung des erdzugewandten Mondabschnittes zu erwarten, da die Bremswirkung von der Bewegungsgeschwindigkeit abhängt und somit immer ein unterer Geschwindigkeits-Bereich bleibt, wo eine Rotation bewirkende Kraft überwiegt und solche Drehung bewirkt. Besonders überholt hört sich die Ansicht an, dass vor Jahrmillionen mal eine Rotation vorhanden war, die bis zum völligen Stillstand abgebremst worden ist. 1. These: Im Mond existiert eine "Unwucht", d.h. die der Erde zugewandten Teile der Mondmasse sind schwerer als jene auf der Rückseite. Über Gründe solcher Verschiebungen kann man spekulieren: Die durch hohe Temperaturen im Mondinneren plastisch oder glühend flüssig gewordenen Zonen haben sich aufgrund des Einflusses der Erdgravitation dauerhaft verschoben. So bleibt die schwerere Mondseite der Erde permanent zugewandt. 2. These: Es gibt eine Kraft, die rotationswirksam permanent vorhanden ist, aber nicht ausreicht, um die Schwere der Unwucht zu überwinden. Diese Kraft bewirkt z.B. auch die Erddrehung: Bewegt sich ein Himmelskörper auf einer Kreisbahn um einen anderen, so kommt es zur Rotation des Umlaufenden. Anschaulich könnte man es mit einem Pferd vergleichen, welches geradlinig an seinem Reiter vorbei trabt. Der Reiter hält zwei lange Zügel in den Händen. Um nunmehr das Pferd zu einer Kreisbewegung um sich herum zu veranlassen, zieht er an dem Zügel, welcher sich auf seiner Seite befindet - das Pferd schwenkt auf eine Kreislinie ein. Übertragen auf Himmelskörper bewirkt die Gravitationskraft am vorderen Punkt des umlaufenden Himmelskörpers ein Herumziehen, dass nicht nur die Bahn krümmt, sondern auch eine Rotation bewirkt. MfG Gerhard Kemme Gerhard Kemme

Ein kleiner entsprechender Zusatz wurde bei "Mondrotation" eingefügt. MfG Gerhard Kemme

Gerhard Kemme 19:08 5. Sept 2004 (CEST)

Zu Besitzansprüchen

nach dem Weltraumvertrag hat Herr Hope keinen Anspruch auf den Mond, da dieser Vertrag nicht nur für Staaten sondern auch für deren Bürger gilt. Dies hat nur noch kein amerikanisches Gericht festgestellt, da Herr Hope ja auch Steuern zahlt. Die Behauptung ist so nicht richtig. -- Torsten

Sorry, dass bisher keine Reaktion auf die Anmerkung kam - ich hab sie bisher schlicht übersehen. Aber nachdem der Abschnitt mittlerweile überarbeitet wurde, dürfte der Sachverhalt mittlerweile korrekter dargestellt sein. -- srb 15:33, 27. Apr 2004 (CEST)

Fragen

Zwei Dinge: Ist der Plural von Mare Mare oder Maria? Wird nämlich beides verwendet.

Der korrekte Plural ist Maria - das sollte man im Text vereinheitlichen, da hast Du recht. -- srb

Zweitens: "Es gibt noch keine Erklärung für die fundamentalen Unterschiede zwischen Vorder- und Rückseite des Mondes." Diese Unterschiede wurden zwar jetzt nicht soo detailliert beschrieben, aber wenn ich mich nicht irre sollte doch die Wahrscheinlichkeit einen Impakts auf der Rüclkseite höher sein, da die Vorderseite ja zumindest teilweise von der Erde abgeschirmt wird. Oder ist dieser Effekt zu vernachlässigen? -- Titus 13:25, 27. Apr 2004

Auf der Rückseite ist die Kraterdichte deutlich höher als auf der Vorderseite, aber in der Literatur findet man keine direkte Erwähnung eines "Abschattungseffekts". Die hohe Kraterdichte wird stattdessen meist dem Bereich offene Fragen zugeordnet. Ich kenne jetzt keine Simulationen, aber der Effekt könnte genausogut durch einen "Fokussierungseffekt" auf die Vorderseite ausgeglichen werden.
Aber das sind nur meine persönlichen Vermutungen, direkte Informationen dazu hab ich bisher noch nicht gesehen. -- srb 15:56, 27. Apr 2004 (CEST)
Fokussierungseffekt durch die Gravitation der Erde? So ne Art Gravitationslinse für Weltraumschrott? Das wirft die Fragen nach der durchschnittlichen Masse der einschalgenden Objekte, deren Geschwindigkeit und danach ob sie durch die Erde in ausreichendem Maße abgelenkt werden können auf. Is wahrscheinlich eher einfach näherungsweise auszurechnen; bin in solchen Rechnungen aber nicht geübt. (Guter Startpunkt mal wieder ein bisschen Schulwissen aufzufrischen :-/ -- Titus
Soviel ich weiss hängt die Kraterdichte in erster Linie davon ab ob Hochland oder Mare-Region. In den Hochlandregionen ist die Kraterdichte auch auf der Vorderseite hoch (in einem Hochland etwa im Zentrum der Vordeseite soll sich sogar eine der höchsten Kraterdichte befinden, was eher einen Fokussierungseffekt bestätigen würde). Der primäre Unterschied zw. Vorder- und Rückseite ist wohl die unterschiedliche Dicke der Kruste, die anderen Unterschiede sind wohl eher sekundär durch den Dickenunterschied mitverursacht. Das Zustandenkommen des Dickenunterschieds ist bisher meines Wissens noch nicht exakt verstanden. -- Epo 23:57, 27. Apr 2004 (CEST)
  • Weil Du es gerade ansprichst, die Maria selbst stellen auch ein ganz großes Problem dar, denn sie werden ja auch als Krater interpretiert - und sie konzentrieren sich auf der Vorderseite!
Konsequent weitergedacht heißt das, dass die gebundene Rotation deutlich vor der Entstehung der Maria eingetreten sein muß: zum einen muß es schon eine Unterscheidung zwischen Vorder- und Rückseite gegeben haben, zum anderen muß die Krustendicke auf der Rückseite schon deutlich höher gewesen sein als auf der Vorderseite, da ein vollständiges Fehlen von Einschlägen dieser Größenordnung auf der Rückseite noch mehr Fragen aufwerfen würde - wenn allerdings über Zeitskalen bzgl. der Rotationsangleichung die Rede ist, kommt meist die Angabe "innerhalb einer Mrd. Jahre", d.h. vor etwa 3,5 Mrd. Jahren soll sie eingetreten sein. Die Maria sind jedoch deutlich älter!
  • Zur Kraterdichte: Natürlich ist die Kraterdichte in den Terrae größer als in den Maria, da sie schlicht und einfach älter sind. Die Maria sind erst erkaltet, als die Einschläge schon stark nachgelassen haben. Aber, dass die höchste Kraterdichte auf der Vorderseite sein soll: Ich kann mich nicht erinnern, etwas in der Art gelesen zu haben - hast Du irgendwelche Quellen dazu? Eigentlich würde man ja erwarten, dass die dickere Kruste älter ist, und damit auch mehr (ältere) Einschläge vorweisen kann.
  • Zum Dickenunterschied der Kruste hab ich seltsamerweise überhaupt keine Erklärungsversuche gefunden. -- srb 02:44, 28. Apr 2004 (CEST)
  • Das mit der erhöhten Kraterdichte habe ich irgendwann mal auf einer Website gelesen. Kann mich aber nicht mehr erinnern wo. War wohl so eine Art Nachwuchswissenschaftlerwettbewerb wo diese Arbeit gewonnen hat. Da hatte jemand die Kraterdichte für die Rückseite und die Vorderseite jeweils in Abhängigkeit des Breiten- bzw. Längengrades berechnet und vorne etwa in der Mitte war ein Peak. Zweifele aber dass das statistisch signifikant war (Daten mit etwa 15000 Kratern über 10km Durchmesser kann man sich übrigens hier runterladen: http://selena.sai.msu.ru/Home/Moon_Cat/moon_cate.htm ). Über die Kraterhäufigkeit der Terrae liest man aber oft, dass diese "saturated" sind. D.h. es werden bei neuen Einschlägen im Durchschnitt genaus viele zerstört wie erzeugt und die Kraterdichte ist deswegen nicht mehr von der Zeit abhängig. Glaube deswegen dass die Kraterdichte in den Terrae von statistische Schwankungen abgesehen im wesentlichen konstant ist (Auf dieser Mondkarte kann man es etwas vergleichen: http://www.lpl.arizona.edu/undergrad/spring2004/Malhotra_101/Course_materials/Lecture_notes/images/clementine_moon.jpg ).
  • Der grösste Krater ist der Südpol-Aitken-Krater und liegt auf der Rückseite. Wenn er auf der Vorderseite läge hätte er sich vermutlich auch zu einem grossen Maria entwickelt. Wegen der dickeren Kruste auf der Rückseite haben sich durch den Einschlag eventuell entstandenen Löcher in der Kruste wohl schneller wieder verschlossen, der Lavefluss wurde schneller wieder gestoppt und es konnten sich relativ rasch neue Krater bilden, während auf der Vorderseite das Lava hunderte von Millionen Jahren, bis weit nach dem Ende des "Heavy Bombardments", alle neuen Krater im Maria-Bereich wieder zerstörte oder überdeckte. Vielleicht spielte auch die Aquipotentialfläche der Gravitation im Vergleich zum Höhennivau der Mondoberfläche zu damaligen Zeit eine Rolle. Oberflächengebiete die weiter vom Gravitationsschwerpunkt entfernt liegen konnten von der Lava eventuell nicht überflutet werden.
  • In diesem abstract ( http://www.lpi.usra.edu/meetings/origin98/pdf/4075.pdf ) wird erwähnt, dass der Gravitationschwerpunkt und das räumliche Zentrum etwas zueinander verschoben sind und dies möglicherweise etwas mit der unterschiedlichen Dicke zu tun hat. Steht aber auch drin, dass es noch nicht verstanden ist. -- Epo 14:54, 1. Mai 2004 (CEST)Beantworten
  • Zu der gesättigten Kraterdichte: Da sollte man noch was dazu schreiben, aber da muss ich erst noch mal etwas nachlesen, ob das grundsätzlich für die Terrae gilt, oder nur für die Mondrückseite (da kann ich mich erinnern, es an mehreren Stellen gelesen zu haben)
  • Zum Südpol-Aitken-Becken hab ich eigentlich nur sehr wenig Infos gefunden. Um einen Vergleich zu den Maria zu bringen, wäre vor allem das Alter wichtig, aber da hab ich nichts gefunden. Aber ansonsten ist der Vergleich schon berechtigt, da ja die Vermutung besteht, dass Mantelgestein freigelegt wurde.
  • Zum verschobenen Gravitationsschwerpunkt: Das ist schon im Artikel erwähnt und dürfte v.a. durch die Abweichung von der Kugelgestalt hervorgerufen werden. Die unterschiedlichen Krustendicken spielen sicherlich auch rein, aber da bin ich mir nicht so sicher, was da Ursache, und was Wirkung ist. Wie schon gesagt - über die Ursachen des Dickenunterschieds hab ich überhaupt nichts gefunden.
  • Zu den Aquipotentialflächen der Gravitation: Das wäre schon eine Möglichkeit, aber ich denke eher, dass die Rückseite zum Zeitpunkt der Entstehung der Maria schon stärker erkaltet war als die Vorderseite, möglicherweise durch eine schon damals dickere Kruste, vielleicht durch eine geringere Aufheizung durch die Gezeitenreibung. -- srb 19:34, 1. Mai 2004 (CEST)Beantworten
Das Alter des Southpole-Aitken-Basins soll zwischen 4,3 und 3,9 Milliarden liegen ( Rodionova und Kozlova, 1999 ). Würde etwa mit den Alter der Impakte welche die Mare verursachten übereinstimmen. Das Alter der Hochland-Kruste der Vorderseite kann, wenn überhaupt, nicht sehr viel jünger sein als das Alter der Rückseite, da an Hochlandmaterial von der Vorderseite bereits ein Alter von über 4,4 Milliarden Jahren bestimmt wurde (Norman et al., 2003). -- Epo 00:54, 2. Mai 2004 (CEST)Beantworten


Hilfe! Die "Himmelsscheibe von Nebra" ist eine geschützte Marke. Beeinflusst das die Verwendbarkeit hier oder nicht? Herbye 13:41, 29. Apr 2004 (CEST)

Das Bild der Himmelscheibe wurde von Diana als "Eigene Illustration zur Himmelsscheibe von Nebra (Januar 2004)" eingestellt. Da Abmalen eigentlich überall erlaubt ist, sehe ich hier eigentlich keine Probleme. Und was die eingetragene Marke angeht - da muß man zwar immer mit Vorsicht rangehen, aber soll man deshalb auf eine Erwähnung verzichten? Das würde vor allem in den technischen Bereichen enorme Probleme aufwerfen ;-) -- srb 16:18, 29. Apr 2004 (CEST)

ich bin kein Jurist, aber wenn ich die Pressemeldungen zur "geschützten Marke" im Falle der Himmelsscheibe richtig erinnere, dann darf man nur keine Devotionalien oder Andenkenkitsch unter diesem Namen produzieren und verkaufen (genau das wollte man mit dem "Schutz" verhindern), aber selbstverständlich darf man über die Himmelscheibe schreiben und publizieren oder veröffentlichen, das ist hier bei Wiki der Fall. Du darfst ja auch in einem Buch oder in einer Zeitschrift schreiben "ich fahre gerne in einem Anzug von Boss mit meinem BMW zu McDonalds" oder so. Auch für meine Veröffentlichung zur Himmelsscheibe ( http://www.psy-mayer.de/links/Mond/Mond-2/Nebra-Himmelsscheibe/nebra-himmelsscheibe.htm ) habe ich in Nebra nicht um Erlaubnis nachgefragt, allerdings sehr wohl mir vom Spiegel-Verlag die Abdruckerlaubnis für das Titelbild geben lassen. StephanPsy 20:00, 29. Apr 2004 (CEST)


Sehr schöner Artikel! Ein paar kleine Fragen habe ich: Die Periode der Präzession der Erdachse beträgt doch ca. 25.000 Jahre und nicht 18,61, oder habe ich da was nicht richtig verstanden? Die Ursache für diese Nutation der Mondbahn ist das inhomogene Gravitationsfeld der Sonne, das er auf seinem Weg um die Erde erfährt, wenn ich mich nicht irre. Sollte man das erwähnen, oder würde das zu weit führen? Gibt es einen leicht nachvollziehbaren Grund für die Drehung des Perigäums mit einer Periode von 8,85 Jahren? Die allgemeine Relativitätstheorie wie im Fall des Merkur wirds wohl nicht sein. Schätze eher eine Wechselwirkung mit der Sonne? --Wolfgangbeyer 22:03, 30. Apr 2004 (CEST)

Die Formulierung ist noch nicht ganz sauber, werd's gleich ändern: Die Nutation mit 18,6a wird vom Mond verursacht, die Präzession mit 25600a von der Sonne. Werde die Formulierung in Präzessionsbewegung ändern. -- srb 22:24, 30. Apr 2004 (CEST)
Zur Perigäumsdrehung: Da wird immer nur von (klassischen) Gravitationsstörungen geredet, ohne es näher auszuführen. Da es eine "saubere" Periode ist, scheint in erster Linie die 3-Körper-"Wechselwirkung" Sonne-Erde-Mond verantwortlich zu sein. Ich schau aber noch mal, ob ich etwas genaueres finde. -- srb 22:30, 30. Apr 2004 (CEST)
Hab nochmal etwas nachgelesen: Sowohl die Drehung der Mondknoten als auch die Perigäumsdrehung ist komplett klassisch und kann mittels Störungsrechnung bestimmt werden. Am einfachsten betrachtet man sich die Zusammenhänge heliozentrisch: Genau wie die Erde bewegt sich auch der Mond um die Sonne, es ist jedoch eine "Pendelbewegung" mit etwa 384.000 km Auslenkung um die gemeinsame Keplerbahn des Erde-Mond-Systems um die Sonne überlagert. Diese Pendelbewegung mit ihren unterschiedlichen Bahngeschwindigkeiten um die Sonne bei Neu- und Vollmond führt dann dazu, dass der Mond die Erde nicht gleichmäßig umläuft, sondern dass sowohl Knoten als auch Perigäum ebenfalls um die Erde "rotieren". Die anderen Planeten sind zwar auch noch zu berücksichtigen, der Effekt ist aber deutlich geringer. -- srb 23:45, 30. Apr 2004 (CEST)
Habe auch noch mal drüber nachgedacht: Die Drehung der Mondknoten kann man nachvollziehen, wenn man sich den Mond als ringförmiges Gebilde vorstellt, das um die Erde rotiert. Der sonnenzugewandte Teil wird von der Sonne stärker angezogen als der abgewandte. Diese Kraft führt zu einem Drehmoment, das diesen Ring in die Ekliptik kippen will. Wegen des Drehimpulses weicht der Ring jedoch senkrecht dazu aus wie beim Kreisel üblich und präzediert. So erklärt man ja auch die Präzession der Erdachse als Folge eines solchen Drehmoments, das der Mond auf den äquatorialen Wulst der Erde ausübt. Betrachtet man beide Effekte zusammen, so ergibt sich, das die Erdachse nicht "glatt" mit einer Periode von 25.000 Jahren präzediert, sondern dass dieser Bewegung wohl eine kleine Welligkeit mit einer Periode von 18,61 Jahren überlagert ist, weil dieses Drehmoment an der Mondbahnebene orientiert und daher mit dieser Periode "eiert". Habe mir das jetzt selbst ausgedacht, daher keine 100%ige Garantie ;-). Dürfte vielleicht auch zu knifflig sein, um in diesem Artikel geschildert zu werden. --Wolfgangbeyer 00:20, 1. Mai 2004 (CEST)Beantworten
Das sollte eher im Präzessionsartikel untergebracht werden, hier würde es wohl zu weit führen, da die Erdpräzession hier eigentlich nicht richtig reingehört. Zusätzlich ist die Perigäumsdrehung nochmal ein zusätzlicher Effekt, der dann auch zumindest ansatzweise erklärt werden sollte. Die Prazession der Erde mit etwa 25.000 Jahren ist tatsächlich direkt vergleichbar mit der Nutation des Mondes. Ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob hier allein die Eigenrotation der Erde einfließt, oder ob auch die Rotation der Erde um den Schwerpunkt des Erde-Mond-Systems eine Rolle spielt. -- srb 00:55, 1. Mai 2004 (CEST)Beantworten
Diese Sache lag nun eine Weile brach. Habe es jetzt mal eben korrigiert. Danach, was hier unter Präzession und Nutation dazu steht, ist's jetzt korrekt, und es deckt sich auch mit meinen physikalischen Vorstellungen davon. In [1] ist diese wellenförmigen Modulation auch schön dargestellt, wenn auch immer noch stark übertrieben. Die Richtung des Sinus dürfte nie mehr als einige wenige Grad von der Kreisrichtung abweichen. Die Modulation ist also viel flacher. Ich hoffe mein kleiner Beitrag ist sprachlich nicht zu komplex geraten (damit steht nun auch ein Satz von mir in diesem wunderschönen Artikel ;-)). --Wolfgangbeyer 19:40, 11. Mai 2004 (CEST)Beantworten
Aufgrund Deiner Anmerkung hatte ich schon "Präzession" durch "Präzessionsbewegung" ersetzt, um eine Verwechslung mit der klar definierten "Prazession der Erdachse" zu vermeiden. Mit Deiner Umformulierung bin ich nicht sonderlich glücklich: sie ist sicherlich nicht falsch, aber man muss mit der Sachverhalt sehr vertraut sein, um die Formulierung zu verstehen. Irgendwie sollte es vielleicht noch etwas klarer formuliert werden. -- srb 21:46, 11. Mai 2004 (CEST)Beantworten
Mal sehen, ob wir eine bessere Formulierung hinbekommen. Das was vorher da stand, war es inhaltlich nicht korrekt. Zum einen entstand der Eindruck, die Mondknotenbewegung sei eine Nutation, aber es ist eine Präzession (mit der Nutationsperiode) und der feine Unterschied zwischen Präzession und Präzessionsbewegung dürfte auch kaum jemandem auffallen. Selbst jetzt, wo Du mich darauf hingewiesen hast, gelingt es mir nicht so recht, das so zu lesen, wie Du es gemeint hast, sondern so als wäre die Periode der Präzession der Erdachse 18,61 Jahre. Wir könnten im Rahmen einer Präzessionsbewegung einfach weglassen und evtl. auch Modulation durch Variation ersetzen. Ich sehe nicht so genau, was Dich am meisten an der jetzigen Formulierung stört. Vielleicht schreibst am besten Du es irgendwie um. --Wolfgangbeyer 22:47, 11. Mai 2004 (CEST)Beantworten
Was mich an Deiner Formulierung gestört hat, war die "schwache wellenförmige Modulation der Präzessionsbewegung der Erdachse". Jemand, der mit dem physikalischen Sprachgebrauch nicht vertraut ist, wird damit wahrscheinlich nicht sonderlich viel anfangen können. Das Problem ist, dass man bei einem Artikel "Mond" wahrscheinlich bei sehr vielen Lesern nicht viel mehr als ein langsam verblassendes Schulwissen im Bereich Physik voraussetzen kann. Man müßte deshalb eigentlich sehr viel weiter ausholen - aber dazu ist der Aspekt eigentlich viel zu speziell. Da mir im Moment nichts anderes einfällt, hab ich es deshalb mal mit einer Kürzung und kl. Umformulierung versucht. -- srb 00:37, 12. Mai 2004 (CEST)Beantworten
Lese eure Diskussion mit Interesse: bitte vergesst die Zielgruppe nicht, für die ihr schreibt! Lasst es mich verstehen und gebt mir die Chance über Links ins theoretische Nirwana abzutauchen (wenn ich will...). Weiter so! --Fidi 05:34, 5. Aug 2004 (CEST)

Photo: totale Mondfinsternis am 4. Mai

Hallo allerseits, morgen kommt es wieder mal zu einer Mondfinsternis. Da bisher noch kein Photo vorhanden ist, wäre es schön, wenn wir versuchen könnten, diesen Mißstand zu beseitigen. Wenn daß Wetter mitspielt, wird es sicherlich wieder ein schöner Anblick, Gruß -- srb 10:26, 3. Mai 2004 (CEST)Beantworten

Scheinbare Umlaufzeit

Kennt jemand die "scheinbare Umlaufzeit" des Modes um die Erde - die Zeit von einem Mondaufgang zum nächsten Mondaufgang (müsste so bei etwa 23h 15min oder so um den Dreh rum liegen, wenn ich mich recht erinnere) - jedenfalls etwas weniger als 24h; der Mond umkreist die Erde (scheinbar) etwas langsamer als die Sonne die Erde (scheinbar) umkreist? --195.33.105.17 17:41, 29. Jun 2004 (CEST)

Du kannst das etwa so ausrechnen: Die Erde dreht sich gegen den Uhrzeigersinn um sich selbst, und die Mondumlaufbahn verläuft ebenfalls gegen den Uhrzeigersinn. In 28 Tagen taucht der Mond also 29 mal am Horizont auf. Also sollte die "scheinbare" Umlaufzeit 28/29 Tage betragen, also etwa 23h 10min.
Genau anders rum. Der Mond hinkt nach. In 29 Tagen geht er 28 mal auf. Jeden Tag fast eine Stunde später als am Vortag, wie du leicht feststellen kannst, wenn du ihn mal beobachtest. Martin-Vogel 16:15, 8. Nov 2004 (CET)

Zum Einfluss auf irdisches Leben

Eine Bemerkung, die ich mir trotz aller Mühe nicht verkneifen kann: Im Artikel steht "Ein Einfluss des Mondes auf dieMenschen und andere Lebewesen auf der Erde ist sehr umstritten". Da steht nix vom ebenfalls heiß diskutierten Einfluss aufs Wetter! Dabei ist doch jetzt erwiesen, dass nahezu die Hälfte _aller_ Wetterumschwünge in der Woche vor oder in der Woche nach Vollmond auftreten!! Aber im Ernst: in zweifacher Weise hat unser treuer Trabant sicher großen Anteil an der biologischen Evolution gehabt:

  • Stabilisierung der Rotationsachse, dadurch Förderung stabiler Klimazonen
  • Tidenzonen erleichterten die Anpassung ans "Leben an Land".

Meint ihr, sowas gehört in den Artikel mit rein? --Aki52 16:03, 8. Nov 2004 (CET)

die Tidezonen haben wohl nicht nur die Anpassung an das Leben an Land erleichtert, sondern wahrscheinlich erst das Entstehen von Leben überhaupt ermöglicht: nach Harald Lesch in "Kosmologie für Fußgänger" (ein wunderbares Buch) S. 66 ff vermochte "...das ultraviolette Licht der Sonne bis zu den im seichten Wasser gelösten Molekülen und Mineralien durchdringen, sie zu spalten und so die Reaktionspartner für den chemischen Aufbau komplexerer organischer Moleküle bereitstellen" ... usw. D.h. für die Entstehung von organischem Leben auf einem Planeten scheint nach astronomischer Lehrmeinung tatsächlich ein Mond in dieser ungewöhnlichen (im Verhältnis zum Planeten) Größe notwendig zu sein. Das ist ja eines (der vielen anderen) Argument der Leute, die weiteres (intelligentes) Leben in unserer Milchstraße (oder auch im Universum) für unwahrscheinlich halten. - Ja ich meine, so ein Hinweis (kurz) wäre nicht schlecht im Artikel. --StephanPsy 22:17, 8. Nov 2004 (CET)
Das kapier ich jetzt nicht ganz, bitte näher erläutern. Seichtes Wasser gibt es doch auch ohne Tide. --Neitram 14:50, 10. Nov 2004 (CET)
ja, gibts auch, aber ich habs natürlich verkürzt im "usw" dargestellt, wichtig ist auch der Wechsel und die Durchmischung und Verdickung (durch Verdunstung in Tümpeln bei Ebbe) und das Anschwemmen weiterer "Baustoffe" bei der nächsten Flut "usw". Genauer kann ichs hier nicht darstellen, ich empfehl die Lektüre dieses wunderbaren "Fussgänger-Buches". StephanPsy 20:26, 10. Nov 2004 (CET)
Danke für den Hinweis und den Buch-Tipp! Magst du selbst vielleicht einen Zweizeiler dazu im Artikel schreiben? --Aki52 08:23, 11. Nov 2004 (CET)