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Ute Erb

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ute Erb (* 25. Dezember 1940 in Scherbach/Eifel) ist eine deutsche Schriftstellerin und Lyrikerin und die jüngere Schwester von Elke Erb.

1949 holte der marxistische Literaturwissenschaftler Ewald Erb (Hauptwerk: „Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart“, erschienen bei Volk und Wissen) seine Familie aus dem Rheinland in die DDR nach Halle (Saale), wo er seit zwei Jahren eine Professur innehatte. Hier wurde Ute Erb aktives Mitglied der FDJ. 1957 verließ sie die DDR illegal und ohne Wissen der Eltern, um zu Verwandten nach Köln zu gehen – „aus Heimweh nach einem Deutschland, das es gar nicht gab“. In der Bundesrepublik ebensowenig heimisch geworden wie in der DDR, führte sie ein unstetes Leben und wechselte häufig die Schule. Das Abitur holte sie später auf dem 2. Bildungsweg nach und studierte Pädagogik. Ihre Beweggründe für die Republikflucht| schildert sie in dem autobiographischen Roman Die Kette an deinem Hals, den sie im Alter von nur siebzehn Jahren im Rheinland zu schreiben begann. Er erschien 1960 und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. In den Sechzigern publizierte sie auch gemeinsam mit ihrem Ehemann Michael Pampuch und wirkte unter anderem als Übersetzerin. Die Ehe ist inzwischen geschieden. 1961 und 1963 kamen ihre Söhne Jascha und Nickel zur Welt. Nach der Übersiedlung nach Berlin (West), wo sie noch heute lebt, geriet sie wegen ihres Engagements für einen Sozialismus ohne Dogmen zeitweilig in Konflikt mit den Behörden. Sie war Mitglied der Kommune 99, Stipendiatin der Pädagogischen Hochschule, Composersetzerin, Korrektorin und Verlegerin, unter anderem von Dorothee Sölle, arbeitete im Verband deutscher Schriftsteller , im Werkkreis Literatur der Arbeitswelt, im Ständigen Komitee Kulturtage, West-Berlin, und in der Libanon-Hilfe. Außerdem veröffentlichte sie zwei Lyrikbände (1976 und 1979).


Werke

  • " Die Kette an deinem Hals", Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 1960
  • " Lyndon B. Johnsohn" (Übersetzung in Zusammenarbeit mit Michael Pampuch), Colloquium-Verlag, Berlin 1964
  • " Die Marquise de Gange" (Übersetzung in Zusammenarbeit mit Ludwig Mau), Merlin-Verlag, Hamburg 1967
  • " Gilles de Rais – Leben und Prozeß eines Kindermörders" (Übersetzung) , Merlin-Verlag, Hamburg 1967
  • " Das Wochenende einer Gastarbeiterin", Fernsehskizze, Westdeutscher Rundfunk, Köln 1968
  • " Hütet euren Kopf", Gedichte, Sender Freies Berlin, Berlin 1972
  • " Nie kommen wir ins Paradies", Gedichte, Sender Freies Berlin, Berlin 1973
  • " Schindluder treiben", Gedichte, Sender Freies Berlin, Berlin 1975
  • " Ein schöner Land", Gedichte, Fietkau, Berlin 1976
  • " Schulter an Schulter", Gedichte, Edition Neue Wege, Berlin 1979
  • " Alternative – Gebrauchsanthologie. 1. Zwanzig Einfälle auf zehn Streichholzschachteln. " Amerikanischer Sektor, Berlin 1988

Quelle

  • Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. Hrsg. von Walther Killy. Bertelsmann Lexikon-Verl., Gütersloh 1989
  • Wer ist wer? Hrsg. von Walter Habel. Verl. Schmidt-Römhild, Lübeck 2002
  • Ein schöner Land, Gedichte, Fietkau, Berlin 1976 (Biographische Angaben)