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Salem (Baden)

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Wappen Karte
fehlt noch Deutschlandkarte, Position von Salem hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Bodenseekreis
Fläche: 62,7 km²
Einwohner: 11.206 (31.12.2003)
Bevölkerungsdichte: 179 Einwohner/km²
Höhe: ca. 500 m ü. NN
Postleitzahl: 88678-88682
Vorwahl: 07553
Geografische Lage: 47° 47' n. Br.
09° 17' ö. L.
KFZ-Kennzeichen: FN
Gemeindeschlüssel: 08 4 35 052
Gliederung des
Stadtgebiets:
11 Teilorte
Adresse der
Stadtverwaltung:
Leutkircher Str. 1
88682 Salem
Website: www.salem-baden.de
E-Mail-Adresse: gemeinde@salem-baden.de
Politik
Bürgermeister: Manfred Härle (Partei?)
Gemeinderat: CDU 11, FWV 10,
Umweltgruppe 4,
FDP 1, SPD 1

Salem ist eine Gemeinde im Bodensee-Hinterland, etwa 9 km nördlich von Überlingen.

Geschichte

Die Örtlichkeit war mindestens seit der Bronzezeit besiedelt. Ab dem 3. Jahrhundert gründeten Alemannen, später auch zuziehende Franken, mehrere Dörfer, darunter die kleine Siedlung Salmannsweiler.

Hier gründete 1137 der Orden der Zisterzienser ein Kloster, das sich an Anlehnung an Jerusalem den Namen Salem gab. Es wurde schnell in den Rang eines königlichen Klosters erhoben und gewann 1177 noch größere Unabhängigkeit, als es durch Papst Alexander III. direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt wurde.

Das Kloster brachte es durch Zuwendungen, Schenkungen, aber auch eigenen Handel, bald zu außergewöhnlichem Wohlstand und gewann weit über die nähere Nachbarschaft hinaus an Bedeutung.

Von 1299 bis 1414 wurde ein bis heute erhaltenes gotisches Münster errichtet. 1595 wurde der Abtei das Generalvikariat über alle Zisterzienserklöster in Süddeutschland übertragen, und 1637 erhielt sie durch einen Vertrag mit dem Hause Fürstenberg auch die Grafschaftsrechte und damit die volle Landeshoheit über das Salemer Gebiet.

Im 17. Jahrhundert musste das Kloster schwere Rückschläge verkraften. Vom Dreißigjährigen Krieg, der Tod und Verwüstung über ganze Landstriche brachte, erholte es sich nur langsam, und 1697 vernichtete ein Feuer nicht nur die meisten Gebäude, sondern zudem zahlreiche im Besitz der Abtei befindliche Kunstschätze.

In der Folgezeit entstanden unter dem Baumeister Franz Beer aus Vorarlberg die bis heute erhaltenden Barockbauten, und das Reichsstift erlebte eine glanzvolle Renaissance. Unter anderem gründete Abt Anselm II. 1749 die älteste Spar- und Waisenkasse Deutschlands.

Die große Zeit des Klosters endete mit dem Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1802. Es wurde säkularisiert und fiel an den Markgrafen von Baden. Fortan war Salem politisch nur noch von regionaler Bedeutung.

Politik

Salem hat sich mit den Gemeinden Frickingen und Heiligenberg zu einem Gemeindeverwaltungsverband zusammengeschlossen.

Öffentliche Einrichtungen

Bildungseinrichtungen

In Salem hat sich eine bekannte private Internatsschule etabliert. Die Schule Schloss Salem, die sich heute in die Unterstufe Burg Hohenfels, die Mittelstufe Schloss Salem und die Oberstufe Salem College aufteilt, wurde am 14. April 1920 durch den Reformpädagogen Kurt Hahn und Prinz Max von Baden gegründet und steht unter der Schirmherrschaft der baden-württembergischen Kultusministerin Annette Schavan.

Freizeit- und Sportanlagen

Im Sommer zieht das Freibad am Schlosssee Badegäste aus der ganzen Region an.


Gemeindegliederung

Datei:Salem-um-1930.jpg
Salem um 1930

Das Gemeindegebiet gliedert sich die elf Teilorte

  • Salem (Stefansfeld)
  • Mimmenhausen
  • Neufrach
  • Buggensegel
  • Mittelstenweiler
  • Tüfingen
  • Rickenbach
  • Weildorf
  • Grasbeuren
  • Oberstenweiler
  • Beuren


Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die 17 Hektar große historische Schlossanlage beherbergt mehrere Museen, unter anderem ein Feuerwehrmuseum, ein Brennerei- und Küfereimuseum und eine historische Schmiede, und bietet Besuchern auch darüber hinaus von April bis einschließlich Oktober ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm. Besonders stolz sind die Schlossherren auf den Weinkeller.
  • Das Feuchtmayermuseum im Ortsteil Mimmemhausen zeigt Ausstellungsstücke zu Leben und Werk des Barockbildhauers und Stuckateurs Joseph Anton Feuchtmayer, der in Mimmenhausen lebte und arbeitete.
  • Eine weitere Attraktion der Gemeinde ist der Affenberg, ein für Besucher zugängliches, fast 20 Hektar großes Waldstück, in dem rund 200 Berberaffen frei herumlaufen und sogar gefüttert werden dürfen. Zum Gelände gehören außerdem ein großer Karpfen-Weiher, ein Freigehege für Damwild und eine Aufzucht- und Fütterungsstation für Weißstörche.