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Boulevard (Medien)

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Der Begriff Boulevardmedien leitet sich ab von sogenannten Boulevardzeitungen, die Begriffe Boulevardjournalismus und Boulevardmedien stehen für ein eigenes Genre im Bereich des Journalismus.

Entstehung und Geschichte

Siehe hierzu den Artikel Boulevardzeitung

Boulevardmagazine in Print, Rundfunk und Fernsehen

Zur Boulevardpresse oder Klatschpresse (englisch: yellow press) gehören die überwiegend täglich erscheinenden Zeitungen, die vorwiegend auf der Straße – dem Boulevard – verkauft, also meist nicht im Abonnement vertrieben werden, sowie Zeitschriften, die meist auch im Abonnement erhältlich sind und in der Regel wöchentlich oder 14-täglich erscheinen. Die Zeitschriften werden umgangssprachlich auch als „Regenbogenpresse“ bezeichnet. Die klassische Unterteilung in unterschiedliche Themenbereiche fällt bei der BILD völlig weg, Berichte aller Themenbereiche werden miteinander vermischt, lediglich Sportberichte werden in der Regel zusammengefasst.

Die meisten Boulevardzeitungen werden im handlichen Tabloid-Format verkauft, nicht oder nur geringfügig größer als Zeitschriften, sie sind also sehr einfach auch z. B. unterwegs in öffentlichen Verkehrsmitteln zu lesen. Eine Boulevardzeitung wird häufig auch als Revolverblatt bezeichnet, was vermutlich auf ein Theaterstück von Max Barthel zurückgeht.

In Rundfunk und Fernsehen werden Boulevardthemen in Magazinsendungen ausgestrahlt. Politik wird eher zum Randthema, Alltagskatastrophen wie Unfälle und Verbrechen, Mode, Prominente und Konsumgüter bestimmen je nach individuellem Magazinschwerpunkt die Themen. Schwerpunkt in vielen Sendungen ist das Leben von Prominenten, oft hat es den Anschein, dass es eine Art symbiotischer Beziehung zwischen den Magazinen und insbesondere den weniger bekannten „Stars“ gibt: Für die Magazine bedeuten sie eine günstige Quelle für die Berichterstattung, und der Bekanntheitsgrad der eher unbedeutenden Personen wird gesteigert.

Sehr beliebt sind Interviews mit Opfern von Straftaten oder Unfällen und deren Angehörigen. Es kommt oft zu Umfeldbesichtigungen von Opfern und Tätern mit Kamerateams/Reportern an deren Wohnorten oder Arbeitsstätten. Häufig werden Nachbarn, Verwandte oder Arbeitskollegen befragt über die Gewohnheiten und Eigenheiten der Zielpersonen.

Die Kameraführung erfolgt meist von Hand, so dass unruhige Bilder den Eindruck von Authentizität erwecken, viele Zuschauer fühlen sich so in das Geschehen mit einbezogen, ähnlich der Machart von Pseudo-Dokus und Reality TV.

Eine Studie der Universität Jena bestätigte eine zunehmende Boulevardisierung von Fernsehnachrichten. Der Kommunikationswissenschafler Georg Ruhrmann, nannte in seiner Studie im Auftrag der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche „Die Auswahl der Nachrichten orientiert sich jedenfalls nicht mehr ausschließlich an journalistischen Aktualitätskriterien. Kundennachfrage und -zufriedenheit sind ebenfalls gefragt. Die «Serviceorientierung» spiele eine immer größere Rolle“. Nachrichtenthemen vor allem der Privatsender werden seiner Meinung nach unpolitischer werden und verstärkt durch Themen von menschlichen Schicksalen, wie Katastrophen und Kriminalität verdrängt. „Die Nachrichtenfaktoren Personalisierung, Kontroverse und Aggression nehmen nach Ansicht der befragten Journalisten zu“ [1]

Beispiele für Boulevardmedien

Fernsehsendungen

Zeitungen

Deutscher Sprachraum

Englischer Sprachraum

andere Sprachräume

Literatur

Siehe auch

Quellen

  1. Netzeitung: Studie belegt Boulevardisierung von Nachrichten

Beispiele für Falschmeldungen

Sonstiges