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Ehrenpforte Maximilians I.

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Die geplante Ehrenpforte Kaiser Maximilians I.
Triumphwagen mit dem Kaiser und seiner Familie; Skizze von Albrecht Dürer

Die Ehrenpforte Kaiser Maximilians I. war ein monumentales Holzschnittwerk, das Maximilian zur Kaiser zur Inszenierung seiner Kaiser- und Reichsidee um 1512 in Auftrag gab; es war bei seinem Tod 1519 nur zu einem geringen Teil fertiggestellt.

Schauwand

Mit der Idee zu einer Ehrenpforte, ausgehend von den antiken Triumphbögen der Cäsaren, hatte sich Maximilian bereits seit 1505 beschäftigt. Geplant war eine monumentale Schauwand, ein Riesenholzschnitt, der aus 192 einzelnen Druckstöcken zusammengedruckt werden sollte. 1512 gab er den Auftrag an Albrecht Dürer, der zusammen mit weiteren Künstlern die Vorlagen für die Einzelbilder erstellte, die von dem Nürnberger Formschneider Hieronymus Andrae in Holz geschnitten wurden. Die Schriftgestaltung wird dem Nürnberger Schreibmeister Johann Neudörffer d. Ä. zugeschrieben; sie zeigt zum ersten mal in Holz geschnittene Fraktur.

Zu der Ehrenpforte sollte auch ein gedruckter Triumphzug gestaltet werden, der aber nicht vollendet wurde. Ein Triumphwagen, den Dürer gestaltet hatte, wurde 1522/1523 herausgegeben, und zwar in einer mit deutschem und einer mit lateinischem Text versehenen Ausgabe.

Bedeutung

Das gigantische Dekorationsprogramm der Ehrenpforte rundete, wenn auch unvollendet, Maximilians Idee, mithilfe der neuen Druckkunst seine Kaiserwürde zu inszenieren ab. Mit seinen beiden autobiographischen Veröffentlichungen, dem Weißkunig und dem Theuerdank, für deren Ausgaben er Drucker und Künstler ersten Ranges verpflichtet hatte, zeigte er sich als maßgeblicher Förderer dieser neuen Kunst; anders als die antiken Vorbilder sah er seinen Triumph nicht in Stein gehauen, sondern in einem monumentalen, gedruckten Prospekt.

Ausgaben

  • Thomas U. Schauerte: Die Ehrenpforte für Kaiser Maximilian I. Deutscher Kunstverlag 2001 ISBN 13: 978-3422063310

Literatur

  • Fritz Funke: Buchkunde. Ein Überblick über die Geschichte des Buch- und Schriftwesens. Verlag Dokumentation; München 1969; S. 105