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Abū Muslim

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Abu Muslim Khorassani, eigentlich Behzad-an von Balkh; geboren ca. 700 in Balkh in der damaligen Provinz Khorassan (heute in Afghanistan), gestorben 755; Persischer Nationalheld und Widerstandskämpfer. Abu Muslim beendete die Herrschaft der Umayyaden.

Abu Muslim Khorassani gehört zu den wichtigsten Persönlichkeiten der islamischen Geschichte. Der Sohn eines persischen Zoroastriers, der während des Bürgerkriegs gegen die arabischen Umayyaden den Namen Abu Muslim trug (wahrscheinlich um das Vertrauen konservativer Muslime zu gewinnen), wurde zu ihrem gefährlichsten und mächtigsten Feind.

Im Jahre 743 stürzte seine Armee des Schwarzen Banners den Umayyaden-Kalif Hischam, kurz darauf marschierte er in Damaskus ein. Sein Sieg über Marwan II. beendete die Herrschaft der Umayyaden. So verhalf er den arabischen Abbasiden an die Macht, die ihn im Gegenzug zum Wesir von Khorassan ernannten. Abu Muslim wurde innerhalb kürzester Zeit zu einer lebenden Legende, besonders bei den nicht-arabischen Muslimen.

Noch 754 unterstützte Abu Muslim die Übernahme des Kalifenamtes durch Al-Mansur (754-775). So besiegte er dessen Onkel Abdallah der ebenfalls Ansprüche auf den Kalifenthron geltend machte.

Seine Macht und die große Beliebtheit in der Bevölkerung erweckte jedoch großes Misstrauen in den Reihen der Abbasiden. Unter ungeklärten Umständen wurde Abu Muslim im Jahre 755 auf Befehl des Kalifen Al-Mansur im Irak ermordet. Für seine Anhänger wurde er so zu einem Märtyrer - bis heute hin.

Sein Tod war aber auch gleichzeitig der Beginn der persischen Wiedergeburt nach der Islamisierung Persiens und der Beginn des persischen Widerstands gegen die arabische Vorherrschaft. Dieser Widerstand führte zur Unabhängigkeit der ersten einheimischen Dynastien in Persien nach der arabischen Eroberung:

Die heutigen Tadschiken führen ihren Ursprung auf den Widerstand Abu Muslims und auf die (ihm nachfolgende) Dynastie der Samaniden zurück.