Altmühltal





Das Altmühltal beginnt mit der Altmühlquelle an der Frankenhöhe nordwestlich von Leutershausen und endet in Kelheim an der Donau bei Regensburg. Die oberen drei Viertel des Tals liegen im bayrischen Regierungsbezirk Mittelfranken. Ein kleines Stück fließt die Altmühl durch den Landkreis Eichstätt im Regierungsbezirk Oberbayern. Der untere Teil gehört zum Regierungsbezirk Oberpfalz, die Mündung zu Niederbayern.
Landschaft
Oberhalb von Treuchtlingen ist das Tal eine breite Senke, die sich zwischen nicht sehr hohen bewaldeten Bergrücken von Nordwest nach Südost erstreckt. Ab und an sind bei Hochwasser der Altmühl größere Ackerflächen überflutet. Hier wurde westlich von Gunzenhausen als Wasserreservoir für den Main-Donau-Kanal der Altmühlsee angelegt, der auch als Freizeitgebiet genutzt wird.
Unterhalb von Treuchtlingen hat sich die Altmühl ein steil eingeschnittenes Durchbruchstal durch die fränkische Alb gegraben. In starken Windungen fließt sie zuerst weiter nach Südosten, dann nach Nordosten, dann wieder nach Südosten. An einigen Stellen weisen die Hänge bizarre Felsformationen auf. Die Kalksteinbrüche von Solnhofen liegen so, dass sie die Schönheit des Tals nicht beeinträchtigen. Im Kalkstein wurden zahlreiche Versteinerungen früherer Tier- und Pflanzenarten gefunden, die auch im Museum zu besichtigen sind. Bei Kinding kreuzt die A 9 das Tal. Die parallel dazu gebaute ICE-Trasse Ingolstadt–Nürnberg wird hier großenteils in Tunnels geführt.
Von Beilngries bis zur Mündung der Altmühl in die Donau wurde der Charakter des Tals stark durch den umstrittenen Bau des Main-Donau-Kanals verändert.
Weite Teile des Altmühltals sind Landschafts- und Naturschutzgebiete im Naturpark Altmühltal.
Tourismus
Wegen ihrer Sauberkeit und ihrer langsamen Fließgeschwindigkeit gibt es an der Altmühl Flussschwimmbäder, beispielsweise bei Ornbau. Die Nutzung der Altmühl als Kanurevier wird zeitweise durch Niedrigwasser beeinträchtigt, da die Wasserversorgung des Main-Donau-Kanals Vorrang hat. Beliebt ist das Altmühltal zum Radwandern.
Der Altmühl-Radwanderweg, der das ganze Tal durchzieht, hat inzwischen über die Frankenhöhe hinweg eine gute Anbindung an den Radwanderweg Liebliches Taubertal. Da bei Dollnstein von Südwesten ein Urdonautal mündet, kann man auch ohne große Anstrengung aus dem oberen Altmühltal weiter nach Süden fahren und aus dem unteren weiter nach Westen. Unterhalb der Talquerung der B 2 wird die Talstraße wegen der zahlreichen Windungen und einer niedrigen Bahnunterführung vom motorisierten Fernverkehr gemieden. So haben Radreisende hier die Wahl zwischen dem zwischen Treuchtlingen und Eichstätt stückweise recht steilen Radwanderweg und einer nur mäßig KFZ-belasteten Landstraße.
Die Schienenanbindung des Altmühltals ist gut: Treuchtlingen ist Bahnknotenpunkt mit Verbindungen nach Würzburg (bis Gunzenhausen entlang der Altmühl, weiterer günstiger Bahnhof ist Steinach bei Rothenburg (zu Gallmersgarten mit Stichbahn nach Rothenburg ob der Tauber), Nürnberg, Ingolstadt–München (bis Eichstätt entlang der Altmühl) und Donauwörth–Augsburg. Bei Kinding gibt es einen neuen Bahnhof an der Neubaustrecke. Kelheim ist durch den Bahnhof Saal an der Donau mit der Welt verbunden.
Literatur
- Das Tal der Uraltmühl. 144 Seiten, Tümmels, Nürnberg (ISBN 3-921590-98-1)
- Das Urdonautal der Altmühl. 132 Seiten, Tümmels, Nürnberg (ISBN 3-921590-88-4)
- Radwanderkarte Altmühltal-Radweg, 1 : 50.000, Publicpress-Verlag (ISBN 978-3-89920-200-7)
- Bikeline Radtourenbuch Altmühl-Radweg, Esterbauer, (ISBN 3-850000-001)