Zum Inhalt springen

Tausendjährige Eiche (Schloss Nagel)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Mai 2007 um 15:49 Uhr durch Olaf2 (Diskussion | Beiträge) (+LW). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Tausendjährige Eiche ist ein Naturdenkmal in der Marktgemeinde Küps in Oberfranken. Die Stieleiche steht am Außenzaun des Schlosses Nagel an einem Steilhang. Das Wasserschloss wurde Anfang des 15. Jahrhunderts erbaut.

Beschreibung

Die Borke der Eiche steht bis zu zehn Zentimeter brettartig hervor. Dies deutet auf ein hohes Alter hin. Die Eiche hat ausgeprägte Wurzeln, die am Steilhang weit vom Baum wegführen. Die Krone ist sehr hoch angesetzt und nicht besonders groß. Seit 1936 ist die Eiche nach dem Reichsnaturschutzgesetz als Naturdenkmal ausgewiesen. Bei dem Standort der Eiche soll es sich um einen alten germanischen Thingplatz handeln. Ursprünglich sollen hier vier Eichen gestanden haben, die nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet waren und den gleichen Abstand zueinander hatten. In der Nähe der Eiche führt eine alte Handels- und Heerstraße vorbei, was diese Annahme unterstützt, da sich die Thingplätze meistens in der Nähe von belebten Handelsstraßen befanden. Diese Straße verband Berlin mit München und entsprach in diesem Abschnitt der heutigen Bundesstraße 85.

In der Eiche befinden sich noch Bleikugeln und Bolzen, die aus dem Dreißigjährigen Krieg stammen. Der schwedische Reitergeneral Thorstenson belagerte mehrere Monate erfolglos das Schloss. Bei dieser Belagerung wurde das Schloss beschossen, wobei auch die Eiche getroffen wurde.[1]

1990 wies der Stamm in 1,3 Meter Höhe einen Umfang von 9,1 Metern auf. Der Baum war 33 Meter hoch und hatte einen Kronendurchmesser von 25 Metern [2] In Bodennähe weist die Eiche einen Umfang von zwölf Metern auf.[1] Um das Jahr 2000 hatte der Stamm an der Stelle seines geringsten Durchmessers einen Umfang von 9,01 Metern und im Jahre 1989 in einem Meter Höhe von 9,3 Metern.[3] Die Eiche zählt damit zu den stärksten in Bayern. Das Alter der Eiche wird in der Literatur unterschiedlich angegeben, teilweise mit 1000 Jahren[2], was zu hoch erscheint; in der neuesten Literatur werden 400 bis 520 Jahre genannt.[4]

Einzelnachweise

  1. a b Anette Lenzing: Gerichtslinden und Thingplätze in Deutschland. Seite 51. Siehe auch: Literatur.
  2. a b Hans Joachim Fröhlich: Wege zu alten Bäumen – Bayern. Seite 63. Siehe auch: Literatur.
  3. Stefan Kühn, Bernd Ullrich, Uwe Kühn: Deutschlands alte Bäume. Seite 190. Siehe auch: Literatur.
  4. Stefan Kühn, Bernd Ullrich, Uwe Kühn: Deutschlands alte Bäume. Seite 159. Siehe auch: Literatur.

Literatur

  • Stefan Kühn, Bernd Ullrich, Uwe Kühn: Deutschlands alte Bäume. 5. Aufl. München 2007, Seite 159. ISBN 978-3-8354-0183-9.
  • Anette Lenzing: Gerichtslinden und Thingplätze in Deutschland. Verlagsbuchhandlung KG, Königstein im Taunus 2005, Seite 50–51, ISBN 3-7845-4520-3.
  • Hans Joachim Fröhlich: Alte liebenswerte Bäume in Deutschland. Cornelia Ahlering Verlag, Buchholz 2000, Seite 274–275, ISBN 3-926600-05-5.
  • Hans Joachim Fröhlich: Wege zu alten Bäumen – Band 2, Bayern. Widi-Druck, Offenbach 1990, Seite 19–20 und 63, ISBN 3-926181-09-5.

Siehe auch

Koordinaten fehlen! Hilf mit.