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Atoll

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Schnittzeichnung eines Atolls
Motu eines Atolls im Pazifik
Datei:Atoll2.jpg
Dreieckiges Atoll im West-Pazifik

Ein Atoll ist ein ringförmiges Korallenriff, das eine Lagune umschließt. Das Wort Atoll leitet sich von atolhu ab, dem entsprechenden Begriff in der maledivischen Sprache (Dhivehi). Das Korallenriff bildet einen Saum von häufig äußerst schmalen Inseln aus, die nach dem polynesischen Wort für „Insel“ meist als motu bezeichnet werden. In der Lagune können sich noch Reste des ehemaligen Vulkangipfels als Inseln über den Meeresspiegel erheben.

Entstehung

Entstehung eines Atolls nach Charles Darwin

Schon Charles Darwin machte sich Gedanken zur Entstehung von Atollen. Nach seiner Theorie entstehen Atolle aus Saumriffen, die um eine Vulkaninsel herum entstehen. Die Insel kann im Laufe der Zeit im Meer versinken, sei es durch Erosion oder weil der Meeresboden absinkt bzw. der Meeresspiegel steigt, wobei das Riff weiter nach oben wächst. Am Ende reicht nur noch das Riff bis an die Wasseroberfläche und bildet einen Ring aus kleinen Inseln.

Eine andere Theorie von Hans Hass kommt dagegen ohne Vulkane aus. Nach ihr bilden sich Atolle aus kegelförmigen Riffen, bei denen die Korallen im Zentrum wegen ungenügender Wasserversorgung absterben und nur die Korallen am Rand weiterwachsen, so dass ebenfalls eine ringförmige Struktur entsteht.

Gehobene Atolle

Durch spätere Einwirkung (Anhebung der Erdkruste, Absinken des Meeresspiegels) kann es geschehen, dass sich ein Atoll „hebt“ und die vom Korallenring umschlossene Lagune weitgehend, gelegentlich vollständig austrocknet. Man spricht dann von einem „Gehobenen Atoll“. Beispiele hierfür sind Niue, Nauru oder Henderson Island.

Lage und Größe

Atolle kommen ausschließlich in tropischen Gewässern, hauptsächlich im Pazifik und im Indischen Ozean vor, im Karibischen Meer gibt es nur vier Atolle. Einen Staat, der nur aus Atollen besteht, bilden die Malediven.

Das nördlichste Atoll ist das Kure-Atoll nordwestlich Hawaiis auf 28° 24' n. Br., am südlichsten gelegen ist das Atoll Ducie der Pitcairninseln bei 24° 41' s. Br. Atollähnliche Strukturen weiter südlich finden sich beim meist unterseeischen Elizabeth-Riff in der Tasmanischen See bei 29° 58' s. Br.

Die größte Gesamtfläche (Lagune und Riff) hat mit 3.850 km² das maldivische Atoll Thiladhunmathi-Miladhunmadulu (zwei Namen, jedoch geografisch ein Atoll sind). Davon sind 51 km² Landfläche. Die größte zusammenhängende Atoll-Struktur bildet, die Great Chagos Bank im Chagos-Archipel mit einer Gesamtfläche von 12.642 km², bei nur 4,5 km² Landfläche. Die unterseeische Saya-de-Malha-Bank, ein ringförmiges Korallenriff, das vollständig unter dem Meeresspiegel liegt und daher nicht als Atoll klassifiziert wird, hat eine Gesamtfläche von rund 35.000 km² (ohne die separate nördliche Ritchie-Bank).

Das Atoll mit der größten Landfläche ist Kiritimati im pazifischen Inselstaat Kiribati mit 388 km², gefolgt von Aldabra mit 155 km².

Folgen der globalen Klimaveränderung

Die Bewohner vieler Atolle sind aufgrund des befürchteten Anstiegs des Meeresspiegels infolge der globalen Erwärmung um ihre Lebensgrundlage besorgt. Auch die wegen der dünner werdenden Ozonschicht zunehmende UV-Strahlung steht im Verdacht, das Wachstum der Korallen zu stören. Die stetig ansteigende CO2-Konzentration in der Atmosphäre bewirkt darüber hinaus eine Übersäuerung des oberflächennahen Meerwassers. Das Kohlendioxid löst sich im Meerwasser zu Hydrogencarbonat, welches den Kalk angreift, der dem Riff die Stabilität verleiht.


Siehe auch

Beispiele