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Benutzer:Mravinszky/Műhelyem

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Finlandia

Finlandia op. 26 ist eine Sinfonische Dichtung des finnischen Komponisten Jean Sibelius aus den Jahren 1899/1900. Die Geschichte ihrer Entstehung und ihrer Wirkung in Finnland beleuchtet sehr deutlich die politische Situation im Finnland der Jahrhundertwende.

Entstehung und zeitgenössische Rezeption

Historischer Hintergrund

Nachdem Finnland jahrhundertelang ein Teil Schwedens gewesen war, entstand im Jahre 1809 infolge des Russisch-Schwedischen Krieges das Großfürstentum Finnland als Teil des Russischen Reiches.

Seit 1809 war Finnland als Folge des Russisch-Schwedischen Krieges Teil des Russischen Reiches, nachdem es vorher jahrhundertelang zu Schweden gehört hatte. Die russische Politik in den ersten Jahren des "Anschlusses" versuchte, die Finnen auf die russische Seite zu ziehen. Man gestand den Finnen relativ große Freiheiten zu und unterstützte eher die finnische Nationwerdung, damit die starken Bindungen zu Schweden sich lockerten.

Das im 19. Jahrhundert einsetzende nationale „Erwachen“ der Finnen wurde von russischer Seite zunächst durchaus begrüßt und gefördert und hatte schließlich sogar zur Anerkennung des Finnischen als zweiter Amtssprache in Finnland (neben dem Schwedischen) geführt. Gegen Ende des Jahrhundert allerdings, zur Zeit der Zaren Alexander III. und Nikolaus II., setzten sich in Rußland nationalistische Kreise immer stärker in Szene, die - entsprechend den Tendenzen im übrigen Europa - aus dem russischen Vielvölkerreich einen Nationalstaat machen wollten. Zu diesem Zweck mußten die finnischen Privilegien beschnitten werden.

„Februarerlaß“, „Pressetage“ und historische „Tableaux“

In den 1890er Jahren hatten sich die Finnen gegen die zunehmende Russifizierung zu wehren. Insbesondere der „Februarerlaß“ Zar Nikolais II. vom Februar 1899 sorgte für Unruhe.

Der Protest gegen die Schikanierung der Presse stand dabei besonders im Mittelpunkt.

In diesem Zusammenhang wurden sogenannte „Pressefeiern“ zur Unterstützung der Pensionskasse der Journalisten veranstaltet, bei denen auch gerne theatralische Darbietungen mit nationaler Aussage aufgeführt wurden.

„Karelia“

Bereits im jahre 1893 hatte Sibelius zu Tableaux der karelischen Studentenverbindung eine Suite geschrieben.

„Finlandia“

Zu einer solchen Aufführung „lebender Bilder aus der finnischen Vergangenheit und Mythologie“ im Schwedischen Theater (Svenska Teatern) von Helsinki im Jahre 1899 steuerte Sibelius eine Begleitmusik bei. Sie bestand aus einer Ouvertüre und Begleitmusiken zu folgenden Bildern:

  1. Väinämöinens Gesang / Das Lied des VäinämöinenVäinämöisen laulu
  2. Die Finnen werden getauft - Suomalaiset kastetaan
  3. Herzog Johann III. in der Burg Turku - Juhana herttua Turun linnassa
  4. Die Finnen im Dreißigjährigen KriegSuomalaiset 30-vuotisessa sodassa
  5. Der große Unfriede (d.i. die russische Besetzung 1713–1721 während des Großen Nordischen Krieges) – Isoviha
  6. Finnland erwacht - Suomi herää

Das letzte dieser Stücke war die erste Fassung der Sinfonischen Dichtung „Finlandia“, die zu einem Sturm der Begeisterung führte. Sibelius sie kurz nach der Uraufführung zu ihrer heute bekannten Form umarbeitete.

Der Name stammt von Robert Cajanus, der von Sibelius eigentlich eine Komposition für die Weltausstellung in Paris bat, die mit einer "Rossija" genannten Ouvertüre von Rubinstein mithalten sollte.

Wirkung und Nachwirkung

Die Programmatik des Stücks erschloss sich damals dem Publikum unmittelbar, und auch heute fällt bei Kenntnis der historischen Situation die Zuweisung entsprechender außermusikalischer Inhalte zu den verschiedenen Teilen nicht schwer. So kam es, dass „Finlandia“ schnell ins finnische Nationalbewusstsein einging. Die Tondichtung galt geradezu als „geheime Nationalhymne“ Finnlands und war so populär, dass die russischen Behörden sie mit einem Aufführungsverbot belegten.

Die Aufführung der „Finlandia“ bei der Weltausstellung 1900 in Paris trug dazu bei, die finnische Frage in die Aufmerksamkeit des restlichen Europa zu rücken

Die Beliebtheit und patriotisch-emotionale Bedeutung des Stücks in Finnland ist auch heute noch ungebrochen.

Die „Finlandia-Hymne“

Sibleius war eigentlich gegen eine gesangliche Verwendung der Finlandia. Ihm, der immer noch um Anerkennung als seriöser Komponist kämpfte, war der große Erfolg seiner „vaterländischen“ Stücke sogar zuwider. Schließlich jedoch fügte er sich in das anscheinend unvermeidliche Schicksal und gab seine Zustimmung zur Textierung der Kantabile-Themas. Der erste und von Sibelius eigentlich bevorzugte Text stammt von Wäinö Sola.

Im Jahre 1941 schrieb Veikko Antero Koskenniemi einen Text zu dem gesanglichen Mittelteil. In der bedrohlichen Situation Finnlands nach dem Angriff der Sowjetunion 1939 brachte dieser Text die Hoffnungen der Finnen zum Ausdruck und fand dementsprechend großen Anklang. Dieser Text ist heute der allgemein bekannte.

Text von Koskenniemi

Oi, Suomi, katso, sinun päiväs' koittaa,
Yön uhka karkoitettu on jo pois,
Ja aamun kiuru kirkkaudessa soittaa,
Kuin itse taivahan kansi sois'.
Yön vallat aamun valkeus jo voittaa,
Sun päiväs' koittaa, oi synnyinmaa.

Oi, nouse, Suomi, nosta korkealle,
Pääs' seppelöimä suurten muistojen.
Oi, nouse, Suomi, näytit maailmalle,
Sa että karkoitit orjuuden,
Ja ettet taipunut sa sorron alle,
On aamus' alkanut, oi synnyinmaa.

Deutsche Nachdichtung von H. von Hase

O Heimat, sieh des Morgens helle Schwingen,
der siegreich Nacht und Trübsal überwand.
Die Lerche hör ich voller Jubel singen,
da Schmach und Kerkersnot endlich schwand.
Ein neuer Tag will neue Freiheit bringen
frei wirst du wieder, mein Vaterland!

Geliebte Heimat, deiner Freiheit Stunde,
dein Volk hat sie erkämpft mit starker Hand!
In alle Welt drang froh die stolze Kunde:
Frei ist nun Wald und See, frei dein Strand!
Der Zwingherr fiel, der einst dir schlug die Wunde,
In Freiheit lebe, mein Vaterland!

Verwendung als Lied außerhalb Finnlands

Die Melodie der „Finlandia-Hymne“ ist sehr bald auch außerhalb Finnlands verwendet worden:

So wurde sie mehreren Kirchenliedern unterlegt. Am bekanntesten wurde vielleicht „Be still, my soul“ von Jane Laurie Borthwick (1813-1897) unterlegt, welches seinerseits eine Übersetzung eines Liedes von Katharina Amalia Dorothea von Schlegel (1697-1768) ist.[1]

In der international kaum anerkannten Republik Biafra, die von 1967 bis 1970 existierte, war die Finlandia mit dem Text „Land of the Rising Sun“ Nationalhymne.


  1. „Be still, my soul“


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Jiří Kout

(*26. 12. 1937 Nové Dvory u Kutné Hory) je český dirigent.

Studoval varhany a dirigování na pražské konzervatoři a na Akademii múzických umění u Bohumíra Lišky. Vítěz dirigentských soutěží v Besançonu (1965) a Bruselu (1969). V letech 1965–70 dirigent plzeňské opery (mj. v r. 1970 Wagnerův Tannhäuser). Od r. 1972 v Národním divadle v Praze, nejprve jako korepetitor, později dirigent (v r. 1973 dirigovalVerdiho Rigoletta, 1975 Mozartovu Figarovovu svatbu, 1977 Straussovu Ariadnu na Naxu, 1978 Verdiho Macbeth ad.). Od r. 1978 působil v zahraničí, nejprve jako hlavní dirigent Deutsche Oper am Rhein v Düsseldorfu, v letech 1985–90 Generalmusikdirektor v Saarbrückenu, od r. 1990 byl prvním dirigentem Deutsche Oper v Berlíně. V letech 1993–99 byl současně hlavním hudebním ředitelem v Lipsku. Je ceněn zvl. jako interpret oper Wagnerových, Straussových a Janáčkových. Hostoval ve většině významných evropských a zámořských hudebních divadlech, od r. 1991 v Metropolitan Opera v New Yorku (debutoval se Straussovým Růžovým kavalírem). Od r. 1995 opět diriguje v Národním divadle v Praze, kde nastudoval Straussovy opery Elektra (1995, konc.), Růžový kavalír (1996) a Wagnerovo dílo Tristan a Isolda (2000). Věnuje se koncertní činnosti. Od r. 1998 je šéfdirigentem symfonického orchestru v St. Gallen ve Švýcarsku. V r. 2003 absolvoval koncertní turné se symfonickým orchestrem NHK Tokyo. Spolupracoval též s Českou filharmonií. Od r. 2005 je šéfem Symfonického orchestru hl. m. Prahy FOK. Cílevědomou prací rozšiřuje umělecké možnosti souborů, u nichž působí.