Zum Inhalt springen

Metrorapid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Oktober 2003 um 10:20 Uhr durch 195.145.160.197 (Diskussion) (Link zum neuen MetroExpress-Artikel eingefügt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Metrorapid heißt die Transrapid-Strecke, die im Ruhrgebiet geplant war und 2006 starten sollte. Ende Juni 2003 wurde dieses Projekt durch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) aufgegeben.

Diese Nahverkehrsstrecke wurde im Jahr 2000 von einigen Politikern und den Systemherstellern des Transrapid, der Thyssen-Krupp AG (Firmensitz ist Düsseldorf) und der Siemens AG, ins Gespräch gebracht. Anlass war das Scheitern der Transrapid-Strecke von Hamburg nach Berlin an wirtschaftlichen Bedenken der als Betreiber vorgesehenen DB. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Transrapid primär für den Einsatz als Langstrecken-Transportmittel, als Ersatz für Flugstrecken, geplant gewesen.

Bei einer Streckenlänge von 78,9 km sollte eine Spitzengeschwindigkeit von 300 km/h erreicht werden. Die Strecke, die in 37 Minuten bewältigt werden sollte, führte von Dortmund über Bochum, Essen, Mülheim, Duisburg nach Düsseldorf. Metrorapid sollte bei einer Taktfrequenz von 10 Minuten tagsüber jährlich 34,5 Millionen Fahrgäste befördern. Erste Hochrechnungen schätzten die Kosten auf 3,2 Mrd. Euro, die sich wie folgt verteilen sollten (in Mrd. Euro):

2,0 - Bund
0,2 - ThyssenKrupp und Siemens (Kredit)
0,7 - Land (Kredit)
0,3 - Bundesschienenwegeausbaugesetz

Neuere Berechnungen veranschlagten 1,5 Mrd. Euro Mehrkosten.

Diese Strecke wurde stark kritisiert, da der Transrapid auf relativ kurzen Strecken seinen Geschwindigkeitsvorteil nicht ausnutzen könne (ein normaler ICE braucht 2003 nur 10 Minuten länger) und mit bestehenden Verkehrsverbindungen in Konkurrenz treten würde. Des weiteren wurden die Planzahlen wie Verkehrsaufkommen und Kosten, wie oft bei Großprojekten, angezweifelt.

Aus Kostengründen wurde das Projekt Metrorapid am 27. Juni 2003 von der NRW-Landesregierung unter Peer Steinbrück eingestellt. Man müsse sich, so Steinbrück "gegen das Wünschenswerte, und für das Mögliche" entscheiden. Nachfolge-Projekt für den Metrorapid soll der MetroExpress, ein Zug basierend auf herkömmlicher Rad-/Schiene-Technik, werden.

Es entstanden Kosten in Höhe von ca. 46,5 Mio. € (Quelle: NRZ-Kleve vom 28.Juli 2003)