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Universität Paderborn

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UNIVERSITÄT PADERBORN
Datei:Kralle.png
Daten
Motto Die Universität der
Informationsgesellschaft
Gründungsjahr 1972
Ort Paderborn (NRW)
Studierende 14.141
- davon: Frauen: 44,1% / Männer: 55,9%
- Ausländeranteil: 9,7%
Studiengänge 113
Fakultäten 5
Institute 22
Mitarbeitende 1.764
- Professuren (mit Juniorprofessuren): 239
- Wissenschaftliche Mitarbeiterstellen: 333,5
Promotionen 120 (2006)
Habilitationen ...
Haushalt 119,975 Mio Euro (2003)
- Drittmittel: 27,76 Mio. Euro (2006)
Studiengebühren 500 Euro pro Semester
- für Erstsemester ab dem Wintersemester 2006/2007
- ansonsten ab dem Sommersemester 2007
Hochschultyp staatlich
Rektor Nikolaus Risch
Postadresse Universität Paderborn
Warburger Straße 100
33098 Paderborn
Homepage http://www.uni-paderborn.de
Universität Paderborn

Die Universität Paderborn in Paderborn, Deutschland, ist eine 1972 gegründete Universität in Nordrhein-Westfalen.

Überblick

Die Universität Paderborn ist eine Campusuniversität mit 14.141 Studenten (Stand: Wintersemester 2006/07) und gehört damit zu den mittelgroßen Universitäten in Deutschland. Es bestehen über 130 Kooperationen mit Hochschulen in aller Welt. Die Universität Paderborn hat 239 Professuren, 379,5 Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter und bietet ein breites Feld von 113 Studiengängen.

Im Jahre ihrer Gründung studierten an der Universität Paderborn 4.000 Studierende. Diese Zahl ist bis heute auf über 14.000 angestiegen.

Der Leitidee „Die Universität der Informationsgesellschaft“ folgend, liegt der Forschungsschwerpunkt auf der einen Seite in den Bereichen Informatik, Wirtschaft, Technik und Mathematik und auf der anderen Seite in den Geistes- und Sozialwissenschaften (hier vor allem in Anglistik, Mittelalterlicher Geschichte und Germanistik).

Von besonderer Bedeutung ist das Fach Informatik, das im Hochschulranking 2006 des CHE/Die Zeit in der Gesamtbewertung zu den ersten drei Fakultäten in Deutschland gehört. Die Wirtschaftsinformatik der Universität Paderborn zählt laut CHE-Ranking 2005 ebenfalls zur vordersten Gruppe. Im gleichen Ranking von 2005 liegt auch das Fach Anglistik/Englisch auf einem der ersten Plätze. Ebenso belegte die Universität im Förder-Ranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) 2006 im Bereich Elektrotechnik, Informatik, Systemtechnik eine Platzierung im Spitzenfeld. Die Universität Paderborn konnte im Jahr 2003 ca. 30 Mio. Euro an Forschungsdrittmitteln einwerben. Wegen der großen Nachfrage nach Studienplätzen aus ganz Deutschland und Europa wurden seit dem Wintersemester 2006/2007 an der Universität Paderborn 43 Studiengänge mit einem z. T. sehr hohen Numerus clausus (NC) belegt, der z. B. in Germanistik bei 1,3 liegt. Die Geistes- und Kulturwissenschaften sind mit über 5.100 Studierenden (WS 2005/06) und 70 Professuren die größte Fakultät. Etwa zwei Drittel aller Neuimmatrikulierten (64,5 %) sind im Sommersemester 2006 in den Geisteswissenschaften eingeschrieben.

Neben den vielen Angeboten durch die Universität selbst und die Lehrstühle bieten auch die studentischen Gruppen oft umfangreiche Zusatzangebote.

Geschichte

Die am 1. August 1972 als Gesamthochschule wiedergegründete Universität Paderborn, die neben der Universität mehrere Fachhochschulabteilungen umfasste, wurde 2002 ausschließliche Universität. Diese kann über ihre Vorgängereinrichtungen in Paderborn auf eine lange akademische Tradition zurückblicken.

Bereits für das 8. Jahrhundert lässt sich eine karolingische Domschule nachweisen. Im Jahr 1614 gründete Dietrich IV. von Fürstenberg eine Universität in Paderborn, die älteste in Westfalen. Hier lehrte einige Jahre Friedrich Spee von Langenfeld, der mit seiner Cautio criminalis für seinen Einsatz gegen die Hexenverfolgung berühmt wurde. Die Hochschule besteht heute in Form der Theologischen Fakultät weiter. 1803 entdeckte der Paderborner Apotheker Friedrich Wilhelm Adam Sertürner das Morphin. Er gewann es aus Opium, dem eingedickten Milchsaft unreifer Kapseln des Schlafmohns.

1972 wurde in Paderborn eine moderne Universität gegründet, die bewusst an die alte akademische Tradition anknüpfen wollte. Die Gründung als Universität-Gesamthochschule war ein Zusammenschluss aus der Pädagogischen Hochschule (PH), der Ingenieurschule, der Wirtschaftsfachhochschule sowie des Landesforschungszentrums, und kam auf Initiative der Ratsherrin Ellen Rost, des PH-Institutsdirektors Prof. Dr. Helmar Frank und des Paderborner Computerpioniers Heinz Nixdorf zustande. Nixdorf verhalf dabei der Universität zu einem internationalen Forschungsschwerpunkt in Informatik. Zugleich bietet die Universität ein großes Spektrum von Fächern, das von der Informatik, der Mathematik, den Ingenieurs­wissenschaften sowie der Physik und der Chemie über die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bis hin zur Philosophie, Theologie, Geschichte, Romanistik, Anglistik und Germanistik reicht und ebenso die Fächer Sport, Kunst und Musik umfasst.

Träger des Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preises an der Universität Paderborn
Jahr Preisträger Lehrstuhl
1992 Prof. Dr. Burkhard Monien und
Prof. Dr. Friedhelm Meyer auf der Heide
Theoretische Informatik
2002 Prof. Dr.-Ing. Frank Vollertsen Umformende und spanende Fertigungstechnik

Die Universität hat in den letzten Jahren mehrere Träger des Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preises der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hervorgebracht. Weltweites Aufsehen erregte der von dem rumänischen Mathematiker Preda Mihailescu an der Universität Paderborn im April 2002 vorgelegte Beweis der Catalanschen Vermutung, die auf den belgischen Mathematiker Eugene Charles Catalan (1814-1894) zurückgeht. Letzterer formulierte im Jahr 1844 die Annahme, dass sich ausschließlich die beiden Potenzen und um den Wert 1 unterscheiden.

Von wissenschaftlicher Bedeutung ist auch das an die Germanistik der Universität Paderborn angeschlossene Institut zur Erforschung der berühmten Fürstlichen Bibliothek Corvey in Höxter, in der August Heinrich Hoffmann von Fallersleben gearbeitet hat.

Von internationaler Bedeutung ist ebenso die an der Universität Paderborn angesiedelte Koordinierungsstelle (einschließ­lich einer Forschungsprofessur) für das UNESCO-Weltkulturerbe.

Im Oktober 2004 erhielt sie die regionale Ausführung des Negativpreises Big Brother Award für ihre Kameraüberwachung in Hörsaalen und Rechnerpools.

Fakultäten

Kunstsilo

Zentrale Betriebseinheiten

Universitätsbibliothek

Gebäude der Universitätsbibliothek

Die Universitätsbibliothek (UB) hat die Aufgabe, die Forschung, Lehre und Studium der Universität Paderborn mit wissenschaftlicher Literatur und Information zu versorgen. Zu diesem Zweck baut sie lokale Informationsbestände auf, bietet Zugriff auf weltweit vorhandene für die Hochschule relevante Information, sorgt für rasche Zugänglichkeit und Lieferung benötigter Dokumente und fördert durch Beratung und Schulung die Kompetenz zur Informationsnutzung und zum elektronischen Publizieren.

Hinsichtlich des Bestands an elektronischen Medien belegt die Universitätsbibliothek Paderborn einen der vordersten Plätze aller Universitätsbibliotheken Deutschlands. Die Universitätsbibliothek ist zudem für ihre langen Öffnungs- und Ausleihzeiten bekannt: Mo–Fr 7.30–24 Uhr, Sa 9–18 Uhr, So 10–18 Uhr.

Zentrum für Informations- und Medientechnologien

Das Zentrum für Informations- und Medientechnologien (IMT) hat die Aufgabe, den Einsatz von Medien und Mediensystemen einschließlich der zentralen Kommunikations- und Datenverarbeitungsinfrastruktur in Forschung, Lehre, Studium, wissenschaftlicher Weiterbildung und Verwaltung an der Hochschule technisch und organisatorisch zu ermöglichen und zu betreuen.

Gebäude und Architektur

Die ältesten Gebäude stammen noch aus der Zeit der Staatlichen Ingenieursschule und sind mit den Buchstaben P (P1–P7) bezeichnet. Kern der neuen Gebäude ist ein Quadrat, das im Uhrzeigersinn mit A bis D bezeicht ist. An den Eckpunkten schließen sich weitere, nach außen zeigende Gebäude an, E, H und J. Das Gebäude E kam erst später als Verbindungsgebäude zum Gebäude N (das frühere FEoLL) hinzu. Relativ neu ist das Gebäude W, an das sich das RailCab-Versuchsgelände anschließt. Im Januar 2006 wurde ein neues Gebäude P8 fertiggestellt. Das Gebäude F (Heinz-Nixdorf-Institut) befindet sich nicht auf dem Campus.

Hinzukommen verschiedene spezielle Gebäude, wie die Bibliothek (BI), die Mensa (ME) und das AudiMax (AM).

Die Paderborner Universität wurde zusammen mit anderen Universitäten in NRW geplant, so dass sich ein ähnlicher Baustil und zum Teil gleiche Gebäude-Module auch bei den Universitäten Duisburg-Essen, Siegen und Wuppertal wiederfinden.


Ranking

Die Universität Paderborn belegt in Umfragen und Rankings im Bereich Wirtschaftsinformatik und Informatik ebenso wie in Englisch (Lehramt) immer wieder gute bis sehr gute Plätze. Im CHE-Hochschulranking von 2006, das im ZEIT-Studienführer erschienen ist, erreichten die Bereiche Informatik und Englisch (Lehramt) erneut Spitzenplätze. Der Bereich Wirtschaftsinformatik konnte zum dritten Mal in Folge die Spitzengruppe erreichen und dies in allen Kategorien. Auch in den Rankings des Spiegel und des Stern erzielte die Universität Paderborn in diesen Bereichen sehr gute Plätze. Ebenso belegte die Universität im Förder-Ranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) 2006 im Bereich Elektrotechnik, Informatik, Systemtechnik eine Platzierung im Spitzenfeld. Dies gilt ebenfalls für die Zahl der DFG-Bewilligungen pro Wissenschaftler in den Ingenieurswissenschaften.


Schülerstudium

Deutschlandweit einmalig bietet die Universität Paderborn im Fach Chemie den besten 45 Schülerinnen und Schülern in einem mehrwöchigen und kostenlosen Intensivsommerkurs an, in Experimenten und Vorlesungen chemisches Wissen zu erwerben. Ein entprechendes Zertifikat wird bei einem späteren Chemiestudium an der Universität Paderborn als erstes Semester anerkannt, so dass dann sofort ab dem zweiten Semester Chemie in Paderborn studiert werden kann.

Literatur

  • Elisabeth Fisch, Hartmut Vollmer (Hrsg.): Einblicke – Ausblicke. 25 Jahre Universität–Gesamthochschule Paderborn. Paderborn 1998.
  • Paderborner Universitäts-Zeitschrift (PUZ). Nachrichten und Berichte aus der Universität Paderborn. Hrsg. vom Rektor der Universität Paderborn. Paderborn, Jg. 1 (1987)ff.

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