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Ehrstädt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen von Ehrstädt
Wappen von Ehrstädt
Wappen von Sinsheim
Wappen von Sinsheim
Ehrstädt
Stadtteil von Sinsheim
Einwohner 638 ( 2004)
Postleitzahl 74889
Vorwahl 07266
Politik
Ortsvorsteher Thomas Czemmel

Ehrstädt ist ein Dorf im Süden des Rhein-Neckar-Kreises in Baden-Württemberg, das seit 1. Dezember 1971 nach Sinsheim eingemeindet ist.

Geschichte

Hügelgräber aus der früheren Eisenzeit (im Eichwald), die durch Karl Wilhelmi entdeckt wurden, lassen auf eine frühe Besiedlung der Gegend um Ehrstädt schließen. Der Ort wird im Lorscher Codex in einer Schenkungsurkunde vom 28. Dezember 774 als „herstater marca“ erstmals erwähnt. Auf der Marienhöhe oberhalb des Ortes befand sich einst die Alte Burg. Mit einem Kaufbrief vom 7. Juli 1329 bekamen die Ritter von Massenbach die Burg zum Lehen, errichteten einen Neubau und nannten sich danach „von Neuenhaus“. Im 15. Jahrhundert traten weitere Besitzer auf. Im Jahr 1580 ging das Anwesen in den Besitz von Christoph von Degenfeld über. 1594 wurde die Burg abgerissen und 1596/97 an der gleichen Stelle durch Johann Christoph von Degenfeld das Schloss Neuhaus erbaut. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichteten die Degenfeld außerdem das Schloss Ehrstädt und den Eulenhof. Ehrstädt gehörte bis 1806 der Familie von Degenfeld im Ritterkanton Kraichgau, kam anschließend als selbstständige Gemeinde zum Land Baden und wurde 1971 nach Sinsheim eingemeindet.

In Ehrstädt bestand einst auch eine jüdische Gemeinde, die ab dem 16. Jahrhundert nachgewiesen ist und 1836 dort eine Synagoge errichtet hat. Die Gemeinde wurde nach Mitgliederschwund 1912 aufgelöst.

Wappen

Die Blasonierung lautet: in rot eine gestürzte goldene Pflugschar, oben beseitet von zwei silbernen Sternen. Dieses Wappenbild ist in Gemeindesiegeln seit 1809 nachweisbar und wurde 1895 vom badischen Innenministerium farbig ausgestaltet und bestätigt.

Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Schloss Neuhaus, eine renaissancezeitliche zweiflügelige Schlossanlage mit zugehörigem Gutshof, erbaut 1596/97. Im Park befindet sich eine Schlosskapelle aus dem Jahre 1602. In ihr befindet sich das Epitaph des Johann Christoph von Degenfeld († 1603) und dessen Ehefrau Barbara. Das Schloss ist heute im Besitz der Freiherren von Gemmingen-Neuhaus und kann für Veranstaltungen gemietet werden.
  • Schloss Ehrstädt wurde 1769 durch Christoph Ferdinand II. von Degenfeld gebaut. Der schlichte zweiflügelige Bau ist von einem Schlosspark umgeben.
  • Der Eulenhof ist ein 1793 von Ferdinand Friedrich von Degenfeld errichteter, zweistöckiger Gutshof. Der Hof wird heute noch landwirtschaftlich genutzt.
  • Die evangelische Kirche weist am Kirchturm romanische Doppelfenster aus dem 12. Jahrhundert auf. Das Kirchenschiff wurde 1793 erneuert und 1894 saniert.
  • Die Synagoge wurde 1836 durch die jüdische Gemeinde des Ortes fertig gestellt. Nach Auflösung der Gemeinde 1912 wurde sie verkauft und als Viehstall mit Scheune genutzt. Nach Renovierung 2004/05 dient das gebäude als örtliche Begegnungsstätte. In die Außenfassae sind historische hebräische Schriftzeichen und ein Hochzeitsstein eingelassen.
  • Die Alte Mühle wurde bereits 1329 erwähnt und war die Bannmühle der Einwohner von Ehrstädt und Adersbach. Das Mühlengebäude stammt aus dem Jahre 1762. Von der originalen Mühlenasstattung sind das laufende Wasserrad und alte Holzzahnräder erhalten.