Zum Inhalt springen

Dr. House

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Mai 2007 um 21:08 Uhr durch 87.184.210.164 (Diskussion) (Österreich). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Infobox Fernsehserie

Dr. House (Originaltitel: House, auch House, M.D.) ist eine US-amerikanische Fernsehserie über einen Arzt, der sich auf die Diagnose von seltenen Erkrankungen spezialisiert hat.

Die Serie, die in den USA seit 2004 gesendet wird und bereits mit dem Emmy und dem Golden Globe Award ausgezeichnet wurde, wird in Deutschland seit dem 9. Mai 2006 von RTL sowie in der Schweiz von SF zwei seit dem 1. Mai 2006 im Zweikanalton ausgestrahlt. Die dritte Staffel wird zurzeit in den USA ausgestrahlt. Die vierte Staffel wird in den USA ab Herbst 2007 zu sehen sein.

Charaktere

Hauptcharaktere:

Nebencharaktere:

  • Stacy Warner (Sela Ann Ward) – Rechtsanwältin und Ex-Freundin von Dr. House (Staffel 1 und 2)
  • Mark Warner (Currie Graham) – Stacys Ehemann (Staffel 1 und 2)
  • Edward Vogler (Chi McBride) – Milliardär, Besitzer eines Pharmakonzerns und ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender des Krankenhauses (Staffel 1)

Dr. Gregory House

Die Titelfigur, Dr. Gregory House, dargestellt durch den britischen Schauspieler Hugh Laurie, praktiziert als Arzt am fiktiven Princeton-Plainsboro Teaching Hospital, einem Lehrkrankenhaus in New Jersey. Er ist Spezialist auf den Gebieten der Nephrologie sowie der Infektionskrankheiten und ist Leiter der Abteilung Diagnostische Medizin. House trägt äußerst selten Arztkleidung und benötigt wegen eines schlecht behandelten Blutgerinnsels und eines herausgenommenen Muskels in seinem Bein eine Gehhilfe und ist auf Grund der damit zusammenhängenden Schmerzen stark abhängig von dem Schmerzmittel Vicodin. Wie es zu seinen Gebrechen kommt, wird in der Episode Drei Beine beschrieben. Er selbst sagt, dass er die Tabletten nur schlucke, weil er ein Schmerzproblem hätte und nicht, wie einige seiner Kollegen meinen, ein Schmerzmittelproblem. Allerdings gibt er in der späteren Episode Tod aus der Wand zu, dass er süchtig sei, dies aber kein Problem darstelle, da er „funktioniere“.

House hat sich auf die Diagnose von seltenen Krankheiten spezialisiert. Seine Vorgesetzte, Dr. Lisa Cuddy (Lisa Edelstein), zwingt ihn häufig dazu, seinen Pflichten als Allgemeinmediziner nachzugehen, was er mit allen Mitteln zu umgehen versucht. Dazu stellt er sich beispielsweise vor das gefüllte Wartezimmer und klärt seine Patienten darüber auf, wer er ist und dass er wahrscheinlich der einzige Arzt in diesem Krankenhaus sei, der nicht freiwillig dort arbeite. In Sprechstunden kommt es hin und wieder vor, dass er den Patienten einfach sitzen lässt und stattdessen mit einer seiner Handheld-Konsolen spielt. Seinen Patienten gegenüber verhält er sich respektlos und zynisch. Seiner Ansicht nach lügt jeder Mensch, so dass er es vermeidet, überhaupt mit den Erkrankten zu sprechen. Sein mürrischer Charakter steht jedoch in Verbindung mit einer emotionalen Verletzlichkeit, die in der Serie immer wieder angedeutet wird.

Seinen schlechten Umgangsformen stehen außergewöhnliche medizinische Fähigkeiten und Fachkenntnisse gegenüber, was neben seinem Arbeitsvertrag auf Lebenszeit letztlich das einzige ist, das ihn vor der Kündigung bewahrt. Zudem zeigt er in seinem Handeln ein hohes Maß an Moral, die allerdings häufig im Widerspruch zu den üblichen medizinischen Moralvorstellungen steht bzw. zu dem, was er über seine Patienten sagt – dass ihm deren Wohl egal sei.

Einige Folgen zeigen House als Pianisten. Am Ende der Weihnachtsfolge spielt er auf seinem eigenen Flügel das Weihnachtslied „Stille Nacht“, in mehreren Folgen (zuerst in Staffel 1, Folge 14) spielt er auf einem „Luftsynthesizer“ in seinem Büro „Baba O'Riley“ von The Who. Hugh Laurie ist privat passionierter Klavierspieler und beginnt in der dritten Staffel auch mit dem Gitarrespielen. Bereits in der zweiten Staffel sind eine Stratocaster und eine Resonatorgitarre zu sehen, die in seiner Wohnung an der Wand hängen.

Sein Team

Dr. House ist der Leiter eines dreiköpfigen Teams, bestehend aus dem Neurologen Dr. Eric Foreman (Omar Epps), der Immunologin Dr. Allison Cameron (Jennifer Morrison), sowie dem Intensivmediziner Dr. Robert Chase (Jesse Spencer). Oft zieht er auch seinen besten Freund, den Onkologen Dr. James Wilson (Robert Sean Leonard), bei Besprechungen zu den scheinbar unlösbaren diagnostischen Rätseln hinzu.

Serienstil

Fast jede Folge beginnt mit dem zukünftigen Patienten, der gerade die ersten Anzeichen der Erkrankung zeigt. In der nächsten Szene sieht man Dr. House, der von der bevorstehenden Aufgabe erfährt, woraufhin er mit seinem Team mittels Differentialdiagnose die Krankheitssymptome analysiert. Dieses und andere Handlungselemente erinnern stark an die weniger erfolgreiche Vorläuferserie Medical Investigation. Im weiteren Verlauf erschweren häufig Lügen der Patienten die Diagnose. Dabei greift die Serie fast regelmäßig auf das Stilmittel zurück, dass die zuerst gewählte Behandlung zu einer scheinbaren Besserung des Gesundheitszustand führt, der Patient jedoch einen Rückschlag in Form drastischer Symptome wie z. B. einem epileptischen Anfall erleidet.

Neben seiner Tätigkeit als Experte für seltene Krankheiten wird House von seiner Chefin gezwungen, auch einfachere Fälle zu behandeln, wobei er manchmal auf die Lösung seines aktuellen Problems kommt.

Häufig sind seine Therapievorschläge provokativ, so verschreibt er beispielsweise einem als Weihnachtsmann verkleideten Mann mit Darmproblemen Zigaretten, einem anderen Patienten gibt er Zuckerbonbons, da dieser darauf besteht, Viagra zu bekommen.

Bei vielen operativen Eingriffen oder der Umschreibung der Krankheit werden Computergrafiken und Latexmodelle verwendet, die das Innere des Kranken und Krankheitserreger bildschirmfüllend darstellen, ähnlich wie bei den CSI-Fernsehserien.

Parallelen zu Sherlock Holmes

Die ursprüngliche Idee war es, einen Krimi in ein medizinisches Umfeld zu versetzen. „Durch die Lügen und Geheimnisse der Patienten sollte man auf die Diagnose kommen“, so David Shore, der Erfinder von „House“. Der Charakter des Gregory House soll an den Detektiv Sherlock Holmes erinnern, und in der Tat gibt es erstaunliche Gemeinsamkeiten zwischen beiden Charakteren, die Probleme lösen, die andere nicht lösen können. Sowohl Holmes als auch House versuchen sich nach Möglichkeit die Fälle auszusuchen, die sie interessieren. Beide gehen zwar verschiedenen Berufen nach, aber benutzen auch ungewöhnliche Methoden, um der Lösung ihres Falles näher zu kommen. Außerdem sind beide süchtig nach Drogen: Holmes ist süchtig nach Kokain und Morphin, House nach Vicodin. Eine weitere Parallele liegt in der jeweiligen phonetischen Ähnlichkeit der Nachnamen der eigenwilligen Hauptfigur („House“ verglichen mit „Holmes“) sowie der vollständigen Namen ihres jeweiligen einzigen richtigen Freundes („Dr. James Wilson“ bei Dr. House verglichen mit Dr. John Watson bei Sherlock Holmes). Darüber hinaus wird House in der letzten Folge der zweiten Staffel von einem Mann namens Moriarty angeschossen (Sherlock Holmes' Erzfeind heißt Prof. Moriarty). Des Weiteren haben beide Figuren die Haus- bzw. Appartmentnummer 221b (siehe Staffel 2, Episode 7).[1][2] Zudem beobachtet Dr. House bei seinen Patienten jede Kleinigkeit wie Kleidung, Gang usw. und kann so wie Sherlock Holmes daraus seine Schlussfolgerungen ziehen, was ihm bei der Krankendiagnose zu Hilfe kommt.

Episodenliste und Diagnosen

Eine 4. Staffel wurde bereits in Auftrag gegeben und wird in den USA ab Herbst 2007 ausgestrahlt.

Ausstrahlung

USA

In den USA wird Dr. House auf Fox Network ausgestrahlt und gehört mittlerweile zu den Serien mit den höchsten Einschaltquoten. Das Finale der zweiten Staffel erreichte 25,5 Mio. Zuschauer, wobei die Staffel damit durchschnittlich mehr als 17 Mio. Zuschauer pro Episode begeistern konnte. Im Vergleich zur ersten Staffel (durchschnittlich 13 Mio. Zuschauer) konnte Dr. House somit mehr als 30 % an Zuschauern gewinnen. Dies dürfte vor allem an dem sehr guten Sendeplatz liegen, dienstags 21 Uhr nach American Idol. Der so genannte Lead-In von American Idol beträgt regelmäßig mehr als 30 Mio. Zuschauer.

Deutschland

In Deutschland wird Dr. House auf RTL ausgestrahlt. Auf ihrem Sendeplatz, dienstags 21:15 Uhr, konnte die Serie bisher jeweils über 5 Mio. Zuschauer und einen Marktanteil von bis zu 30 % in der werberelevanten Zielgruppe 14–49 Jahre erreichen. Es wurden bei einzelnen Folgen sogar Rekordwerte von über 6 Mio. Zuschauer gemessen. Damit liegt die Serie deutlich über dem Senderschnitt. Seit dem 11. Juli 2006 wird Dr. House um eine Stunde vorgezogen (vorher 22:15 Uhr) und steht damit in direkter Konkurrenz sowohl mit Desperate Housewives auf ProSieben um 21:10 Uhr als auch mit In aller Freundschaft im Ersten um 21:05 Uhr. Aber die Quoten wurden nach der Verlegung keinesfalls schlechter. Im Gegenteil: Erst nach dieser Verlegung gingen die Marktanteile deutlich in die Höhe. Momentan gehört Dr. House zu den erfolgreichsten US-Serien im deutschen Fernsehen.

Mit dem Staffelfinale der 2. Staffel am 1. Mai 2007 lief die vorerst letzte neue Folge von Dr. House auf RTL. Im Herbst 2007 soll die 3. Staffel ausgestrahlt werden, so RTL. In der Zwischenzeit werden 16 Folgen der 1. Staffel beginnend mit der Folge Schmerzensgrenzen wiederholt. Demnach wäre ein wahrscheinlicher Beginn der 3. Staffel der 4. September 2007.

Schweiz

In der Schweiz wird Dr. House auf SF zwei ausgestrahlt. Im November 2006 wurde aufgrund der schleppend vorangehenden Synchronisation eine Sendepause eingelegt. Die Pause sollte bis zum 19. Februar 2007 dauern, danach sollten neue Folgen gesendet werden. Da die Synchronisation doch schneller voranging als geplant, wurden seit dem 15. Januar 2007 neue Folgen ausgestrahlt. Zudem wurde der Sendeplatz mehrmals geändert. Momentan findet auf SF zwei keine Ausstrahlung statt, da alle verfügbaren Folgen bereits ausgestrahlt wurden. Voraussichtlich im September 2007 soll die Ausstrahlung mit der 3. Staffel fortgeführt werden, so SF2.

Österreich-Ungarn

Der ORF hat sich von Universal die Ausstrahlungsrechte gesichert.[3] Die Serie wird ab 4. Juni 2007 in Zweikanaltontechnik auf ORF1 ausgestrahlt. Sie läuft dann um 21:05 Uhr. In Österreich wird die Serie durchgehend bis zur dritten Staffel aus dem Jahr 2007 gezeigt.

Soundtrack

Die Titelmusik des Vorspanns in der amerikanischen Originalversion der Serie stammt von der britischen Gruppe Massive Attack. Es handelt sich dabei um den Titel Teardrop aus dem Album Mezzanine aus dem Jahr 1998. Da aber in einigen (v. a. europäischen) Ländern die Rechte für die Verwendung des Liedes im Fernsehen nicht bestanden, wurde extra für die Serie ein anderes Stück namens House komponiert. Es stammt aus der Feder von Scott Donaldson und Richard Nolan und hat im Gegensatz zu Teardrop keinen Text. Für die zweite Staffel wurde von Jason Derlatka und John Ehrlich erneut eine neue, einheitliche Intromelodie komponiert.

DVD-Veröffentlichung

Nachdem bereits in den USA die ersten beiden Staffeln der Serie auf DVD veröffentlicht wurden, erschien in Deutschland die erste Staffel am 14. Dezember 2006. Die zweite Staffel soll am 26. Juli 2007 erscheinen. Zusätzlich wurde hierzulande die erste Folge der ersten Staffel (Schmerzensgrenzen) auf einer MiniDVD veröffentlicht.

Es gab Kritik über die DVD-Veröffentlichung der ersten Staffel, weil die Ausstrahlung im TV im Seitenverhältnis 16:9 erfolgte, jedoch in der DVD das Seitenverhältnis 4:3 verwendet wird. Um das Seitenverhältnis umzuwandeln muss ein Teil des Bildes „abgeschnitten“ werden.

Beide Staffeln sind von der FSK ab 16 Jahren freigegeben worden. Beide Veröffentlichung enthalten die Sprachen Deutsch (Dolby Digital 2.0) und Englisch (Dolby Digital 5.1), sowie Untertitel in beiden Sprachen.

Awards

2005

  • Emmy Awards – Outstanding Writing for a Drama Series – David Shore, für die Episode „Drei Beine“
  • Satellite Awards – Bester Darsteller in einer Serie, Drama – Hugh Laurie
  • Satellite Awards – Beste Nebendarstellerin in einer Serie, Miniserie oder in einem Fernsehfilm – Lisa Edelstein
  • Satellite Awards – Beste Fernsehserie, Drama
  • Television Critics Association Awards – Outstanding Individual Achievement in Drama – Hugh Laurie

2006

  • Peabody Awards – Achievement in electronic media
  • AFI Awards – TV Program of the Year – Official Selection
  • Golden Globe – Bester Hauptdarsteller – Hugh Laurie
  • Motion Picture Sound Editors – Best Sound Editing in Television Short Form – Dialogue and Automated Dialogue Replacement: Barbara Issak, Bradley L. North, Jackie Oster für die Episode „Autopsie“
  • Writers Guild of America – Episodic Drama – für die Episode „Autopsie“, geschrieben von Lawrence Kaplow
  • Television Critics Association Awards – Outstanding Individual Achievement in Drama – Hugh Laurie
  • BMI Film & TV awards – BMI TV Music Awards
  • Satellite Awards – Bester Darsteller in eine Serie, Drama – Hugh Laurie
  • Satellite Awards – Beste Fernsehserie, Drama

2007

Quellen

  1. Connections Between House and Holmes House M.D. – Guide to the TV Show (englisch)
  2. Brüder im Geiste: Dr. House und Sherlock Holmes
  3. ORF-Kundendienst/Neue Serien