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FC Schalke 04

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FC Schalke 04 e.V.
Vereinsemblem des FC Schalke 04
Vereinsdaten
Gründung 4. Mai 1904
Adresse/
Kontakt
Ernst-Kuzorra-Weg 1
45891 Gelsenkirchen
Tel.: (0209) 36 180
Fax: (0209) 63 18 10
Vorstand Gerhard Rehberg
Manager Rudi Assauer
Mitglieder 37.034 (15.06.2004)
Vereinsfarben Blau-Weiß
Fußball-Abteilung
Spielklasse Fußball-Bundesliga
Spielstätte Arena AufSchalke (61.524 Plätze)
Abteilungsleiter Andreas Müller (f. d. Lizenzspieler)
Chef-Trainer Ralf Rangnick
Spielkleidung
Datei:Trikot linker Arm.png Datei:Trikot Brust.png Datei:Trikot rechter Arm.png
Datei:Trikot Hose.png
Datei:Trikot Stutzen.png
 
Erste Wahl
Datei:Trikot linker Arm.png Datei:Trikot Brust.png Datei:Trikot rechter Arm.png
Datei:Trikot Hose.png
Datei:Trikot Stutzen.png
 
Zweite Wahl
Vereinserfolge Deutscher Meister
DFB-Pokal
UEFA-Pokal
Saison 2003/04 7. Platz (1. Bundesliga)
Internet
Homepage www.schalke04.de
E-Mail post@schalke04.de

Der FC Schalke 04 (S04) ist einer der erfolgreichsten deutschen Fußballclubs. Er spielt in Gelsenkirchen. Mit über 37.000 Mitgliedern ist er der zweitgrößte Verein Deutschlands und hat Abteilungen für Fußball, Basketball, Tischtennis, Handball und Leichtathletik. Seit August 2001 trägt der Verein seine Heimspiele in der Arena AufSchalke aus, einem der modernsten Stadien der Welt. Im Wappen ist ein weißes G zu erkennen, es steht für die Heimatstadt Gelsenkirchen.

Titel

Geschichte

Gegründet wurde der Verein am 4. Mai 1904 als "Westfalia Schalke" mit den Vereinsfarben rot und gelb. Die Umgebung des Vereins war stark vom Bergbau geprägt (Bergwerk Consolidation), und viele seiner Fußballer entstammten diesem Milieu; dies brachte den Schalkern den Spitznamen die Knappen ein (ein Knappe ist ein Bergmann nach abgeschlossener Lehre). Seine Vereinsfarben Blau und Weiß und seinen jetzigen Namen FC Schalke 04 erhielt der Verein am 5. Januar 1924, als sich die Turn- von der Fußball-Abteilung abspaltete.

In den späten zwanziger Jahren wurden die Fußballer um Ernst Kuzorra und seinen Schwager Fritz Szepan allmählich überregional erfolgreich. Beeinflusst vom schottischen Kombinationsfußball, eingeführt durch die Ballmann-Brüder, hatten sie den Schalker Kreisel entwickelt, der sich durch kurze und flache Pässe auszeichnete. Heute trägt die Schalker Vereins- und Stadionzeitung diesen Namen. Im August 1928 wurde eine neue Spielstätte eingeweiht, die "Glückauf"-Kampfbahn, benannt nach dem Gruß der Bergleute.

Die dreißiger und frühen vierziger Jahre sollten das große Jahrzehnt für die Elf werden. Zwischen 1934 und 1942 standen sie jedes Jahr mindestens im Meisterschafts- oder Pokalfinale. Sechsmal gewannen sie die Meisterschaft, einmal (1937) zusätzlich den Tschammerpokal. Unvermeidlich war dabei, dass die Erfolge der Mannschaft von den Nazis ideologisch ausgeschlachtet wurden. Die Meisterschaftsfinals wurden ab 1937 im Berliner Olympiastadion ausgetragen, und der Kampf- und Teamgeist der Spieler propagandistisch in den Vordergrund gestellt. Pikant war daran insbesondere, dass damals die Mannschaftsaufstellungen dank vieler masurischer, Posener und schlesischer Einwanderer gar nicht "arisch", sondern eher polnisch klangen (Szepan, Kuzorra, Zajonz, Urban usw.).

Obwohl in den ersten Kriegsjahren die Spieler noch vom Kriegsdienst für Spiele freigestellt wurden, konnte nach 1942 nicht mehr von einem normalen Spielbetrieb die Rede sein. Ab Juli 1946 war die von Bomben zerstörte Glückauf-Kampfbahn wieder bespielbar. Die Elf konnte jedoch zunächst nicht an ihre alten Erfolge anknüpfen. 1950 wurde das letzte Jahr für den inzwischen fünfundvierzigjährigen Kuzorra und Szepan. 1958 gewann Schalke seinen (vorerst) letzten Meisterschaftstitel, 2001 und 2002 den Pokal.

In der 1963 gegründeten Bundesliga spielte Schalke durchgängig bis 1981. 1973 zogen die Fußballer in das Parkstadion im Gelsenkirchener Stadtteil Buer um, das in Hinblick auf die Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland errichtet wurde, aber auch für Leichtathletikveranstaltungen genutzt werden konnte. Das Parkstadion wurde im Laufe der Zeit ein beliebter Veranstaltungsort für Großkonzerte.

1977 wurde Schalke immerhin noch Vizemeister. Danach stürzte der Verein in eine schwere Krise. In den achtziger Jahren stieg er dreimal ab und musste wegen finanzieller Probleme um seine Lizenz bangen. Geistlicher Beistand wird den Schalkern insbesondere seit dem 2.5.1988 zuteil, als Papst Johannes Paul II. eine Messe im Parkstadion mit 100.000 Teilnehmern feierte und zum Ehrenmitglied der "Knappen" ernannt wurde. Hierin mag man auch eine Anknüpfung an die erwähnten, teils polnischen Ursprünge des Clubs sehen.

Mit dem Aufstieg 1991 begannen sich die sportlichen Erfolge wieder einzustellen, gekrönt vom Gewinn des UEFA-Pokals gegen Inter Mailand im Jahr 1997. Auch der Geschäftsbetrieb wurde professionalisiert. Seit 1994 wird der Vorstand nicht mehr direkt von den Vereinsmitgliedern gewählt, sondern vom gewählten Aufsichtsrat bestellt. 2000 wurde die "FC Schalke 04 AG" und mehrere Tochtergesellschaften unter anderem für den Stadionbetrieb gegründet.

Im August 2001 zogen die Knappen abermals um, diesmal in die Arena AufSchalke mit verschließbarem Dach, herausfahrbarem Rasen und Videowürfel. Die durch den Verzicht auf die Leichtathletik-Bahnen und die steilen Ränge entstehende aufgeladene Atmosphäre ist inzwischen bei auswärtigen Vereinen berüchtigt. Wie das Parkstadion wird auch die Arena alternativ genutzt. Im Dezember 2003 wurde dort zum zweiten Mal ein Biathlon-Wettbewerb ausgetragen.

Infolge der enormen Investitionen in "Steine und Beine" hat sich der Verein inzwischen jedoch erheblich verschuldet. Da die großen sportlichen Erfolge zuletzt ausblieben, steht die Vereinsleitung unter enormem Zugzwang - sportliche Erfolge auf europäischer Ebene sind zur Bedienung der Schulden inzwischen fast unerlässlich.

Erfolge

Deutscher Meister (7 mal)

  • 24. Juni 1934: 2:1 gegen 1. FC Nürnberg
    • Tore: Ernst Kuzorra und Fritz Szepan
    • Spielort: Berlin
    • Zuschauer: 80.000
  • 23. Juni 1935: 6:4 gegen den VfB Stuttgart
    • Tore: Ernst Pörtgen(3), Ernst Kalwitzki, Ala Urban und Rudi Gellesch
    • Spielort: Köln
    • Zuschauer: 74.000
  • 20. Juni 1937: 2:0 gegen 1. FC Nürnberg
    • Tore: Ernst Kalwitzki und Ernst Pörtgen
    • Spielort: Berlin
    • Zuschauer: 100.000
  • 18. Juni 1939: 9:0 gegen Admira Wien
    • Tore: Ernst Kalwitzki (5),Fritz Szepan,Ala Urban und Ernst Kuzorra
    • Spielort: Berlin
    • Zuschauer: 100.000
  • 21. Juli 1940: 1:0 gegen SC Dresden
    • Tor: Ernst Kalwitzki
    • Spielort: Berlin
    • Zuschauer: 100.000
  • 5. Juli 1942: 2:0 gegen Vienna Wien
    • Tore: Ernst Kalwitzki und Fritz Szepan
    • Spielort: Berlin
    • Zuschauer: 100.000
  • 18. Mai 1958: 3:0 gegen den Hamburger SV
    • Tore:Berni Klodt (2) und Manni Kreuz
    • Spielort: Hannover
    • Zuschauer: 80.000

Deutscher Vizemeister (6 mal)

  • 1933 ­ 0:3 in Köln gegen Fortuna Düsseldorf
  • 1938 ­ 3:3 und 3:4 in Berlin gegen Hannover 96
  • 1941 ­ 3:4 in Berlin gegen Rapid Wien
  • 1972 ­ in der Bundesliga hinter Bayern München
  • 1977 ­ in der Bundesliga hinter Borussia Mönchengladbach
  • 2001 ­ in der Bundesliga hinter Bayern München

Deutscher Pokalfinalist (10 mal)

  • 1935 ­ 0:2 in Düsseldorf gegen 1. FC Nürnberg
  • 1936 ­ 1:2 in Berlin gegen VfB Leipzig
  • 1937 2:1 in Berlin gegen Fortuna Düsseldorf
  • 1941 ­ 1:2 in Berlin gegen Dresdner SC
  • 1942 ­ 0:2 in Berlin gegen TSV München 1860
  • 1955 ­ 2:3 in Braunschweig gegen den Karlsruher SC
  • 1969 ­ 1:2 in Frankfurt gegen Bayern München
  • 1972 5:0 in Hannover gegen 1.FC Kaiserslautern
  • 2001 2:0 in Berlin gegen Union Berlin
  • 2002 4:2 in Berlin gegen Bayer Leverkusen

Deutscher Pokalsieger (4 mal)

UEFA-Cup-Sieger (1 mal)

Meister der 2. Liga (2 mal)

1982, 1991

Westdeutscher Meister (4 mal)

1929, 1930, 1932, 1933

Meister der Oberliga West (2 mal)

1951, 1958

Westdeutscher Pokalsieger (1 mal)

1955

Westfalenmeister (11 mal)

1934, 1935, 1936, 1937, 1938, 1939, 1940, 1941, 1942, 1943, 1944

Ruhrbezirksmeister (6 mal)

1927, 1928, 1929, 1930, 1932, 1933

Erfolge Amateure

Erfolge A-Jugend

2001 DFB-Junioren-Kicker-Pokalsieger

Erfolge B-Jugend

Präsidenten

Trainer

Spieler

Stadien

  • "Glückauf-Kampfbahn" (Fassungsvermögen: 34.000 Zuschauer)
    • Einweihung am 29. August 1928
    • Geburtsstätte des Schalker Kreisels
    • Zuschauerrekord: 70.000
    • letztes Bundesligaspiel am 6. Juni 1973 (gegen den Hamburger SV, 2:0 für Schalke)
    • Die Glückauf-Kampfbahn ist noch die Spielstätte der Schalker Jungend und Amateure (Oberliga Westfalen).
  • Parkstadion
    • Einweihung am 4. August 1973 (gegen Feyenoord Rotterdam)
    • Fassungsvermögen: 70.600 Zuschauer (nach dem Umbau 1998: 62.004 Zuschauer)
    • Geburtsstätte der "Euro Fighter" und der "Meister der Herzen"
    • Anfang 2004 wurde mit dem Teilabriss des Stadions begonnen. Auf dem Gelände der Südkurve entstehen ein Rehazentrum und ein Hotel.
  • Arena AufSchalke (Fassungsvermögen: exakt 61.266 Zuschauer (bei internationalen Spielen: 53.334 Zuschauer), eines der modernsten und größten Stadien Europas)

Vereinslied

Blau und Weiß, wie lieb ich Dich
(Text und Musik: Hans J. König / 1924) [1]
Blau und Weiß, wie lieb ich Dich
Blau und Weiß, verlass mich nicht
Blau und Weiß ist ja der Himmel nur
Blau und Weiß ist unsere Fußballgarnitur
Hätten wir ein Königreich
Machten wir es den Schalkern gleich
Alle Mädchen, die so jung und schön
Müssten alle Blau und Weiß spazieren gehn
Mohammed war ein Prophet
Der vom Fußballspielen nichts versteht
Doch aus all der schönen Farbenpracht
Hat er sich das Blau und Weiße ausgedacht
Tausend Feuer in der Nacht
Haben uns das große Glück gebracht
Tausend Freunde, die zusammenstehn
Dann wird der FC Schalke niemals untergehn.


Ährwin - Schalke 04, Liebe in Revier

(im typischen Ruhrdeutsch)

Refrain:
Schalke 04, Liebe in Revier - Junge da fällt mich nix mehr ein,
Schalke 04 ist die Seele vom Revier - sach mich, watt kann schöner sein.
Blau und weiß sind uns're Fußballfarben,
königsblau und weiß wie der Schnee,
blau und weiß werd' ich für immer tragen,
weil ich echt auf FC Schalke steh'.
Refrain:
Schalke 04, Liebe in Revier ...
Ich tu' für meine Kumpels ehrlich schwitzen,
muß als Freund ihn'n auch treu zur Seite steh'n,
ich sah Stan Libuda auf'm Flügel flitzen
und Ernst Kuzorra sich im Kreisel dreh'n.
Refrain:
Schalke 04, Liebe in Revier ...
Ich hab mich manchmal ehrlich schon gewundert,
dat da unten auf'm Rasen nix mehr klappt,
sei Du mal erst dreiviertel Jahrhundert
dann macht die Pumpe von Dich auch so'n bissken schlapp.
Refrain:
Schalke 04, Liebe in Revier ...

Florians - Königsblauer S04

In der Stadt der tausend Feuer, lebt seit vielen Jahren schon,
der Traum vom FC Schalke, hier hat der Fußball Tradition.
Wir die Fans S04 steh'n für unsere Mannschaft ein
blau und weiß - mitten im Revier, Deutscher Meister kann nur Schalke sein.
Königsblauer S04, königsblau ist Schalke,
König bist Du im Revier, königsblauer S04.
Auf dem Weg zum Stadion, Flagge zeigen blau und weiß.
Ein Sieg ist unser Ziel, faier Kampf um jeden Preis.
Wenn das Fieber in uns erwacht die Arena vor Begeisterung kocht,
werden wir dem Sieg ins Auge seh'n, für immer an der Spitze steh'n.

Der UEFA-Cup Song

Wir schlugen Roda
Wir schlugen Trabzon
Wir schlugen Brügge sowieso
Valencia, Teneriffa,
Inter Mailand, das war 'ne Show

Fan-Freundschaft und das Gegenteil

Es besteht schon sehr lange eine Freundschaft mit den Fans des 1. FC Nürnberg. Einige Fans des S04 pflegen auch Freundschaften mit Fans vom FC Twente Enschede (seit den 90er Jahren) und Fans des 1. FC Union Berlin (seit dem DFB-Pokalfinale 2001).

Eine starke Rivalität besteht zwischen Schalke und dem Lokalrivalen Borussia Dortmund; eine starke Abneigung besteht auch gegenüber dem FC Bayern München. Auf Grund des grossen Zuschauerinteresses sind Eintrittskarten zu Heimspielen gegen diese beiden Vereine teurer als bei anderen Spielen.

Anekdoten

  • Carmen Thomas, damals Moderatorin des Aktuellen Sportstudios (ZDF), bezeichnete 1973 den Verein irrtümlich als "Schalke 05". In einer massiven Kampagne insbesondere der Bild-Zeitung wurde ihre Entlassung gefordert, aber das ZDF ließ sie dennoch weitere zwei Jahre das Sportstudio moderieren. Beim diesjährigen Heimspiel gegen Hansa-Rostock entschuldigte sie sich in der Arena dafür offiziell bei allen anwesenden Schalker Fans.
  • Auf die Frage des schwedischen Königs "Wo liegt denn Gelsenkirchen?" antwortete Ernst Kuzorra: "Bei Schalke!"
  • Original Ernst Kuzorra: "Wenn ich nicht wusste, wohin mit dem Ball, habe ich ihn einfach hineingewichst!"

Siehe auch

Literatur

  • Burkh, Jenrich, "Planet Königsblau", Die Werkstatt, Göttingen 2004, ISBN: 3-89533-446-4