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Benutzer Diskussion:Stephan Deichstetter

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Einlinien- Mehrliniensystem

Eine Organisation besteht aus verschiedenen Stellen, welche unterschiedliche Funktionen wahrnehmen. Es gibt solche, die Weisungen geben und solche, die Weisungen ausführen. Um innerhalb einer Organisation Aufgaben übertragen zu können ist auch eine Übertragung von Weisungsrechten unbedingt notwendig. Mit dem Ziel Abstimmungsprobleme zu vermeiden wird ein Instanzenzug errichtet. Es existieren zwei Grundformen von Weisungssystemen: Das Einliniensystem und das Mehrliniensystem

1. Das Einliniensystem


Zu Grunde liegt das von [Henry Fayol] 1929 geprägte Prinzip der Einheit der Auftragserteilung ("one man, one boss"). Das bedeutet, dass jede untergeordnete Stelle nur von einer Übergeordneten Weisungen erhalten kann. Die Verbindungslinie zwischen den Stellen ist sowohl Dienstweg als auch Kommunikationsweg. Weisungs und Kommunikationsbeziehungen entstehen somit ausschließlich zwischen zwei aufeinanderfolgenden Stellen. Um dieses starre Prinzip etwas aufzulockern entstanden sog. Fayol'sche Brücken: Man versteht darunter eine auf den spezifischen Einzelfall begrenzte Kommunikationsmöglichkeit zwischen Abteilungen der selben Stufen

Vorteile

  • wenig Kompetenzkonflikte durch klare Regelungen von Unterstellungsverhältnissen
  • gute Kontrollmöglichkeiten
  • überschaubare und einfache Leistungsstrukturen

Nachteile

  • Starke Belastung übergeordneter Instanzen mit Koordinationsaufgaben
  • lange Weisungs-/Informationswege

=> Gefahr der Informationsfilterung und -verfälschung

  • starke personale Abhängigkeit zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern
  • Betonung hierarchischer Stellung

"Nachteile fallen umso stärker ins Gewicht je größer die Zahl der Hierarchiestufen ist und je vielfältiger und komplexer die Aufgaben der nachgeordneten Stelleninhaber sind"(Laux, Liermann S.183)

Anwendungsgebiete: Kleinunternehmen


2. Das Mehrliniensystem

Dieses Weisungssystem basiert auf dem von Frederick Winslow Taylor geprägtem "Funktionsmeistersystem". Hierbei wird ein Universalmeister von sog. Funktionsmeistern ersetzt. Diese sind Spezialisten auf ihrem Gebiet und geben nur ihren Fachbereich betreffende Anweisungen. Wichtig ist dabei das System der Mehrfachunterstellung: eine untergeodnete Stelle kann nun von mehreren Übergeordneten Weisungen erhalten. Dadurch wird das Prinzip des kürzesten Weges realisiert, da sich nun ein Mitarbeiter direkt an den betroffenen Spezialisten wenden kann. Die Spezialisierung der Vorgesetzten soll auch qualifizierte Entscheidungen und Weisungen ermöglichen (Laux, Niermann S.185)

Vorteile

  • Spezialisierung der Leitung durch Funktionsverteilung
  • Hohe Problemlösungskapazität
  • Direkte Weisungs- und Informationswege
  • Betonung der Fachautorität
  • Übungsvorteile und kürzere Anlernzeiten

Nachteile

  • Problem der Abgrenzung v. Zuständigkeiten

=> Gefahr von Kompetenzkonflikten

  • Großer Bedarf an Leistungskräften
  • Großer Abstimmungs- und Kommunikationsbedarf
  • Schwierige Zurechenbarkeit von Fehlerm

Anweundungsgebiete: Zumeiste Klein- und Personenunternehmen



Quellen

Laux, Helmut, Liermann, Felix 'Grundlagen der Organisation', 5.Auflage Springer Berlin - New York, 2003 ISBN 3-540-43875-0


Schreyögg, Georg 'Organisation', 3. Auflage, Gabler Verlag Wiesbaden,1991 ISBN 3-409-37729-8


Schulte- Zurhausen, Manfred 'Organisation', 3. Auflage, Verlag Franz Vahlen München, 2002 ISBN 3-800-62825-2