Sulfite

Sulfite sind die Salze und Ester der schwefligen Säure . Die Salze enthalten als Anion das Sulfit-Ion (SO32-). Die Ester der schwefligen Säure mit der allgemeinen Formel R-O-S(=O)-O-R' (mit R und R' als organische Reste) werden ebenfalls Sulfite genannt. Sie werden häufig als Konservierungsmittel in Wein, Trockenobst und Kartoffelprodukten eingesetzt. Sulfites treten allerdings auch natürlich in nahezu allen Weinen auf.
Die schweflige Säure ist eine zweiprotonige Säure. Daher existieren unter den Salzen die
- Sulfite , die auch normale, neutrale oder sekundäre Sulfite genannt werden und
- Hydrogensulfite , die auch primäre oder saure Sulfite genannt werden.
Hydrogensulfite sind als feste Salze nicht existent und liegen nur in wässrigen Lösungen vor. Beim Einengen einer Lösung reagieren Hydrogensulfite unter Wasserabspaltung und Bildung einer Schwefel-Schwefel-Bindung zu Disulfiten :
Unter sauren Bedingungen setzen Sulfite und Hydrogensulfite Schwefeldioxid frei:
Verwendung
Sulfite werden als Reduktionsmittel eingesetzt. Das Hydrogensulfit-Anion reagiert in chemischen Reaktionen als Nukleophil (z.B.: mit Aldehyden unter Bildung gut kristallisierender Salze). Wichtige Verfahren zur Herstellung von Zellstoff und Papier aus Holz arbeiten mit Sulfiten (vor allem Calciumhydrogensulfit, nach Mitscherlich).
Sulfite im Wein
Sulfites entstehen auf natürliche Weise bei der Weinherstellung, sie werden manchmal aber auch bewusst zugesetzt. Bei Bio-Wein (ebenso bei den meisten Spitzenweinen), wird kein Sulfit zugesetzt, ist aber natürlicherweise vorhanden. In den USA müssen Weine, die nach Mitte 1987 abgefüllt wurden, einen Hinweis auf Sulfite dem Ettikett enthalten. In der EU gilt seit 2005 eine entsprechende Regulierung.
Beispiele
Salze der schwefligen Säure sind
- Kaliumsulfit
- Natriumsulfit
- Magnesiumsulfit
- Natriumhydrogensulfit
- Calciumhydrogensulfit (Calciumbisulfit).

Ester der schwefligen Säure sind
- Dimethylsulfit, das einfachste Sulfit, verantwortlich für den typischen Geruch des Meeres