Bahnstrecke Rendsburg–Husum
Husum–Kiel | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer: | 1011 Jübek-Husum 1022 Kiel-Osterrönfeld | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 134 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Husum–Rendsburg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 113e | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 50,1 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Husum-Kiel ist eine Bahnstrecke in Schleswig-Holstein und verbindet die Stadt Husum über Rendsburg mit der Landeshauptstadt Kiel. Sie dient als wichtige West-Ost-Achse der Relation Kiel (an der Ostküste) zur Marschbahn an der Westküste.
Historisch gesehen verlief die Verbindung von Husum über Erfde und Rendsburg nach Kiel. Die heutige Strecke (KBS 134) Husum-Kiel verläuft via Jübek–Schleswig–Rendsburg nach Kiel, wobei im Abschnitt Jübek–Rendsburg die Bahnstrecke Flensburg–Neumünster mitgenutzt wird.
Geographie

Die Bahnstrecke beginnt im 1910 fertiggestellten Husumer Bahnhof. Dieser Bahnhof ist der wichtigste Knotenpunkt an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins. Neben der Strecke nach Kiel wird er von der Marschbahn und der Eiderstedter Bahn bedient. Die Strecke nach Kiel führt in flacher Geestlandschaft nordostwärts und erreicht am Mühlenbach den Ort Ohrstedt. Bis Jübek gibt es keine Verkehrshalte. Mehrere Bahnhöfe entlang der Strecke wurden in den frühen 1980er Jahren aufgegeben oder nur noch im Güterverkehr bedient. In Jübek geht die Strecke auf die Bahnstrecke Neumünster–Flensburg über. Über flaches, meist landwirtschaftlich genutztes Land geht es dann nach Schleswig und durch leicht hügelige Endmoränenlandschaft weiter Richtung Rendsburg. Der Zug hält nicht in Büdelsdorf. Dort mündete bis 1974 die ursprüngliche, am 1. September 1910 eröffnete Strecke von Husum nach Rendsburg über Erfde in die Bahnstrecke Flensburg–Neumünster. Der Rendsburger Bahnhof wurde beim Bau des Nord-Ostsee-Kanals nicht verlegt. Die Strecke führt anschließend über die große Rendsburger Schleife um einen Teil der Stadt, um auf der Rendsburger Hochbrücke den Kanal zu überqueren. Im ehemaligen Keilbahnhof Osterrönfeld zweigt die Strecke nach Kiel Richtung Osten ab. Dieser Abschnitt wurde am 15. Oktober 1904 eröffnet. Bei Felde überquert die Bahnstrecke die Eider, die wenig unterhalb der Brücke in den Nord-Ostsee-Kanal mündet. Kurz vor dem Kieler Hauptbahnhof werden die Bahnstrecke Kiel–Flensburg und dann die Bahnstrecke Hamburg-Altona–Kiel erreicht, auf der die Einfahrt in den Zielbahnhof erfolgt.
Geschichte
Husum–Erfde–Rendsburg
Ursprünglich gab es eine direkte, 50 km lange Verbindung von Husum durch die Treeneniederung über Norderstapel und Erfde nach Rendsburg und wie hier beschrieben weiter nach Kiel. Die Strecke Husum–Erfde–Rendsburg wurde am 1. September 1910 eröffnet. In Norderstapel kreuzte bis 1934 die Strecke Friedrichstadt–Schleswig der Schleswiger Kreisbahn.
Ende der 1920er Jahre gab es durchgehende Personenzüge der Relation Husum–Erfde–Rendsburg–Kiel. Die Fahrzeit betrug über drei Stunden. Ein schnelleres Zugpaar mit wenigen Unterwegshalten benötigte nur etwa zwei Stunden und 20 Minuten. 1959 befuhren Triebwagen die Strecke nach Rendsburg in rund 70 Minuten. Nahverkehrszüge der Relation Husum–Kiel wurden weiterhin über Erfde geführt, während Eilzüge bereits über Jübek fuhren.
Am 25. Mai 1974 wurde der Gesamt-Personenverkehr sowie der Güterverkehr zwischen Erfde und Hohn wegen mangelnder Tragfähigkeit des moorigen Bodens eingestellt. Seit der Stilllegung dieser Verbindung 1974 fahren alle Züge von Husum nach Kiel über Jübek, Schleswig und Rendsburg, was einen Umweg von etwa 12 km bedeutet. Die Kilometrierung war durchgehend von Kiel (0,0 km) bis Husum (90,0 km) geführt.
Heute wird nur noch auf dem 2,5 Kilometer langen Teilstück Abzweig Büdelsdorf–Rendsburg Gewerbegebiet Nord Güterverkehr durchgeführt.
Husum-Jübek
Diese 26 Kilometer lange Strecke entstand nach dem Preußisch-Dänischen Krieg aus der seit dem 25. Oktober 1854 betriebenen Strecke Flensburg–Tönning, die unter anderem dem Transport von Vieh nach Großbritannien diente. Nach der Annexion des Herzogtums Schleswig durch Preußen wurde der nordöstliche Teil dieser Strecke ab Eggebek über Schleswig nach Neumünster umgeleitet. Von Sollbrück, von wo aus die alte Strecke bis Ohrstedt und Husum umgewidmet wurde, ging am 29. Dezember 1869 zum Bahnhof Jübek an der kürzeren Umleitungsstrecke die Verbindung in Betrieb. Auf dieser Strecke wurde Husum bereits 32 Jahre vor dem Anschluss an die Marschbahn erreicht.
Bereits lange vor der Stilllegung der Strecke Husum–Erfde–Rendsburg wurden Eilzüge über Husum–Jübek geführt. So wurde die Strecke schon 1959 von zwei lokbespannten Eilzugpaaren der Relation Husum–Kiel benutzt. Daneben gab es Personenzüge, die jede Unterwegsstation bedienten. Deren Fahrzeit betrug etwa 37 Minuten. Der Haltepunkt Rosendahl wurde vor 1975 als erster Unterwegsbahnhof der Strecke stillgelegt. Heute halten die Züge nicht mehr zwischen Husum und Jübek. Als letzter Güterkunde an der Strecke wurde die Bundeswehr in Ohrstedt bis Ende 2001 im Güterverkehr bedient. Dafür gab es eine morgendliche Taktlücke im Personenfahrplan. Seit 2006 kann der Bundeswehranschluss erneut bedient werden.
Jübek–Rendsburg
Hauptartikel: Bahnstrecke Neumünster–Flensburg
Rendsburg–Kiel
Dieser Abschnitt wurde am 15. Oktober 1904 durch die Preußischen Staatseisenbahnen eröffnet. Der Personenverkehr wurde zumeist mit Nahverkehrszügen betrieben. Bereits in den späten 1920er Jahren gab es durchgehende Züge nach Husum, die teilweise nur wenige Unterwegshalte hatten. Später befuhren regelmäßig drei bis vier Eilzugpaare die Strecke, darunter ein Zugpaar Husum–Lübeck. Nach Stilllegung der Bahnstrecke Niebüll–Flensburg 1980 wurde das saisonal verkehrende Zugpaar Sylter Welle (Kiel–Westerland (Sylt), zeitweise auch ab Lübeck) über Rendsburg statt über die Ostküstenbahn geführt. Dieser Zug verkehrte 2005 zum letzten Mal. Er war der letzte lokbespannte Personenzug auf dieser Strecke.
Jüngster Haltepunkt zwischen Rendsburg und Kiel war Mettenhof. Damit wurde ab den frühen 1970er Jahren eine nahe gelegene Kieler Trabantensiedlung bedient. Nachdem 1987 mit der Einführung von Regionalschnellbahnen (RSB) alle Unterwegshalte gestrichen wurden, wurde der Bahnhof Felde (früher: Brandsbek) mit der Betriebsaufnahme der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) 2000 wieder in Betrieb genommen.
Aktueller Betrieb
Im Personenverkehr wird die Gesamtstrecke Husum–Kiel seit November 2000 von Triebwagen des Typs LINT 41 und Triebfahrzeugen des Typs Bombardier Talent der NOB im Stundentakt befahren. Insbesonders während der Kieler Woche wird auf dieser Relation das Zugangebot deutlich verstärkt, sodass teilweise auch lokbespannte Züge zum Einsatz kommen.
Für die 102 Kilometer lange Strecke benötigen sie planmäßig 81 beziehungsweise 83 Minuten. Zwischenhalte sind Jübek, Schleswig, Owschlag, Rendsburg und Felde.