Kohlendioxidnarkose
Die Kohlendioxidnarkose gilt als eine durch CO2 verursachte Bewusstlosigkeit. Sie soll bei einem Anstieg des arteriellen CO2 auf unphysiologische Werte, d.h. auf über 70 mmHG auftreten.
Die Kohlendioxidnarkose ist das Resultat der Beobachtung an bewusstlosen, atembehinderten Patienten und von Patienten mit COPD (Chronic obstructive Pulmonological Desease).
Hier muss unterschieden werden. COPD-Patienten haben aufgrund ihrer eingeschränkten Lungenfunktion ständig zu hohe Kohlendioxid-Partialdrücke im Blut, welche zu einer Verstellung der Kohlendioxidrezeptoren führen, die somit erst bei hohen Kohlendioxidspiegeln einen Atemreiz anregen. Kommt es vor Eintritt des Atemreizes zu einer verstärkten Anhäufung von Bikarbonat in der Medulla oblangata, in der sich das Atemzentrum befindet, kann ein Schlaf eintreten.
In allen anderen Fällen ist die Kohlendioxidnarkose nicht ursächlich. Somit handelt es sich nicht um eine Narkose durch Kohlendioxid, sondern um eine kaschierte Kohlenmonoxidnarkose. Kann Kohlendioxid nicht abgeatmet werden, wird Sauerstoff durch Kohlendioxid und Kohlenmonoxid aus seiner Bindung verdrängt. Dabei entsteht das typische Bild einer zentralen Zyanose mit blauen Lippen und Akren.
Kohlendioxidnarkosen wurden von Mackensen beschrieben ("Effect of carbon dioxide on initial oviposition of artificially inseminated and virgin queen bees. Journal of Economic Entomology. 1947;40:344–349."). Nach Schneider et al gilt auch heute noch: "It is impossible for a man to hold his breath on sea leavel until he is unsconscious" (Schneider EC, Observations on holding the breath, 1930 Am J App. Physiol, 94, 464-470)