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Gars am Inn

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Gars am Inn (amtlich: Gars a.Inn) ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Gars am Inn.

Geografie

Gars am Inn liegt in der Region Südostoberbayern.

Es existieren folgende Gemarkungen: Au am Inn, Gars am Inn, Klostergars, Lengmoos, Mittergars

Ortsteile

  • Au am Inn
  • Gars-Bahnhof
  • Gars am Inn
  • Lengmoos
  • Mittergars
  • Klostergars

Geschichte

Michael Wening: Kloster Gars, Anfang 18. Jh.

Der Markt Gars am Inn gehörte dem Erzstift Salzburg. Die Landesherrschaft lag beim Kurfürstentum Bayern. Der Ort war eine geschlossene Hofmark innerhalb Etters, die 1803 aufgehoben wurde. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Rosenheim–Mühldorf erhielt Gars am 1. Mai 1876 Anschluss an das Eisenbahnnetz. Während der Ort Gars nördlich des Inns liegt, entstanden Bahnstrecke und Bahnhof südlich des Inns. Um den somit südöstlich außerhalb des Ortes Gars gelegenen Bahnhof entstand der Ortsteil "Gars Bahnhof".

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 3.835, 1987 dann 3.585 und im Jahr 2000 3.761 Einwohner gezählt.

Sehenswürdigkeiten

katholische Kirche

Redemptoristenkloster

Kurze Biographie des ersten Seminardirektors P. Kaspar Stanggassinger:

Kaspar Stanggassingers Leben war ebenso kurz wie unauffällig. Es dauerte nur 28 Jahre und verlief ohne äußere Sensation. Er war wirklich einer wie wir, ein Seliger, der uns Mut machen kann, treu im Kleinen. Dieser stille Heilige ging unseren gewöhnlichen Weg, den der täglichen Pflichterfüllung in der Arbeit und im Gebet.

Kaspar Stanggassinger wurde 1871 in Berchtesgaden geboren. Er war das zweite von insgesamt 16 Geschwistern. Der Vater, ein angesehener Mann, arbeitete als Landwirt und besaß einen Steinbruch. Kaspar hegte schon früh den Wunsch, Priester zu werden. Mit zehn Jahren ging er nach Freising an das Gymnasium. Anfangs tat er sich sehr schwer in der Schule. Sein Vater drohte, er werde ihn wieder heimholen, falls er die Examen nicht bestehe. Mit eisernem Willen und im Vertrauen auf das Gebet schaffte er das Klassenziel. In späteren Jahren sammelte er die jüngeren Studenten um sich. Sie wollten unter sich echte Freundschaft pflegen und ihre Freizeit sinnvoll gestalten. Die Gruppe besuchte gemeinsam die heilige Messe. Sie unternahmen miteinander Ausflüge und Wallfahrten. Als sich bei einer Bergtour auf den Untersberg ein Schüler im Fels verstieg, rettete ihn Kaspar unter Einsatz seines Lebens.

Nach der Reifeprüfung 1890 trat er ins Priesterseminar zu Freising ein und begann sein Theologiestudium. Sein geistliches Tagebuch aus jener Zeit verrät uns, wie ernst er schon damals das geistliche Leben nahm. Er hatte sich eine feste Ordnung für Gebet und Betrachtung auferlegt. Anlässlich eines Besuches bei den Redemptoristen erkannte er deutlich: Gott ruft mich in diese Ordensgemeinschaft. Gegen den heftigen Widerstand seines Vaters trat er in das Noviziat ein.1895 wurde er in Regensburg als Redemptorist zum Priester geweiht. Der junge Ordensmann hatte den Wunsch, Missionar zu werden. Seine Obern jedoch hatten andere Pläne: Kaspar soll als Erzieher im Internat die künftigen Missionare heranbilden. Als Ordensmann hatte er Gehorsam versprochen. So entsprach er bedingungslos dem Willen seiner Vorgesetzten. Als Präfekt im Ordensseminar in Dürrnberg bei Hallein oblag ihm die Aufsicht über die Studenten. Er musste den ganzen Tag für die Buben da sein, zudem musste er 28 Wochenstunden Unterricht in verschiedenen Fächern erteilen. Auch übernahm er gern in verschiedenen Pfarreien die Sonntags-Aushilfen. Obwohl die Arbeitsbelastung groß war, blieb der junge Pater stets freundlich und strahlte gottverbundene Freude aus. In seiner Aufgabe als Erzieher wuchs P. Stanggassinger bald über sich selber hinaus. Und hier sein Geheimnis: Er war von seinem Arbeitsbereich begeistert: ,,Welch hohe Aufgabe, Priester und Redemptoristen heranzubilden!" Kaspar liebte die ihm anvertrauten jungen Menschen so, dass er sagen konnte: ,,Ich mag die Buben. Für die Studenten mache ich alles. Ich würde mein Leben für sie hingeben".

1899 eröffneten die Redemptoristen in Gars a. lnn ein Ordensgymnasium. P. Stanggassinger wurde - erst 28-jährig - zum Seminardirektor ernannt. Doch er konnte den Schülern nur noch zum Schulbeginn die Exerzitien halten. Wenige Tage später starb er an einer Blinddarmentzündung. Am 24. April 1988 wurde er von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Jetzt wird dieser Freund der Jugend weltweit verehrt und als Fürsprecher bei Gott angerufen. In der Klosterkirche von Gars befindet sich der kunstvolle Schrein mit den Reliquien des seligen Kaspar.

Politik

Bürgermeister ist Georg Otter (Freie Wählergemeinschaft).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.955.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 667.000 €.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 17, im produzierenden Gewerbe 305 und im Bereich Handel und Verkehr 63 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 283 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1.233. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe zwölf Betriebe.

Zudem bestanden im Jahr 1999 139 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2.357 ha. Davon waren 1.312 ha Ackerfläche und 1.043 ha Dauergrünfläche.

Bildung

Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 90 Kindergartenplätze mit 100 Kindern
  • Volksschulen: 1 mit 26 Lehrern und 528 Schülern
  • Gymnasien: Gymnasium Gars mit 57 Lehrern und 911 Schülern

Siehe auch

Kloster Au am Inn