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Nestelband

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Ein Nestelband (auch Nestelschnur, Nestel, Flechtschlingen-Kordel) ist eine Schnur, welche mit einer speziellen Flechttechnik hergestellt wird. Diese Flechttechnik ist unter den Namen Fingerschingen-Flechttechnik, Fingerschlaufenweben und Fingerloop bekannt.

Geschichte

Die Fingerschlingen-Flechttechnik erreichte ihren Höhepunkt im mittelalterlichen Europa und England zwischen 1200 und 1600 n. Ch. Diese Flechttechnik überlebte bis heute in vereinzelten Teilen Europas, dem mittleren Osten, Südamerika und Japan.

Verwendung

Nestelbänder sind vielfältig einsetzbar. Verwendet wurden Nestelbänder im Mittelalter hauptsächlich zum zusammennesteln von Gewandteilen, wie z.B. die Beinlinge an der Brouche oder Schnürungen an Kleidern. Die Nestelbänder wurden aber auch verwendet um Almosen-Beutel zu schließen und Haarnetze einzufassen. Die Enden des Nestelbands steckten oftmals in spitz zulaufenden Metallhülsen – den Nestelhülsen, bzw. Nestelspitzen. Im modernen Gebrauch dienen Nestelbänder als Haarbänder, Freundschaftsbänder und Borten.

Herstellung

Nestelbänder werden üblicherweise in Handarbeit hergestellt.

Literatur

  • Wolf Zerkowski, Rolf Furmann (2005): Kleidung des Mittelalters selbst anfertigen, Grundausstattung für die Frau. Zauberfeder Verlag, Braunschweig, ISBN 3-938922-04-4