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Adobe InDesign

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Adobe InDesign

Basisdaten

Entwickler Adobe Systems
Aktuelle Version (CS3)
(Mai 2007)
Betriebssystem Windows, Mac OS
Programmier­sprache C++
Kategorie Desktop-Publishing
Lizenz proprietär
deutschsprachig ja
Adobe InDesign

InDesign ist ein Desktop-Publishing-Programm von Adobe Systems und zählt mit QuarkXPress von Quark zu den marktführenden DTP-Layoutprogrammen. Es könnte auf den ersten Blick für einen Nachfolger von PageMaker gehalten werden, hat jedoch einen völlig neuen technischen Unterbau (Plugins). Die Benutzeroberfläche entspricht den anderen Produkten von Adobe Systems, wie z. B. Photoshop oder Illustrator. Gerade auch durch das Bündeln mit der Adobe Creative Suite erhöhten sich auch die Verkaufszahlen von InDesign.

Funktionsweise

Mit InDesign ist es möglich, visuell ein- oder mehrseitige Layouts zu erstellen, sowohl in Standardgrößen wie DIN A4 als auch in benutzerdefinierten Formaten. Das Programm unterstützt den Layouter bei der Aufteilung und Verwaltung der Seiten und Bögen.

Elemente – genannt Objekte – werden auf den Seiten in Form von Rahmen angebracht, die anschließend mit Inhalten wie Text, Bildern, Grafiken, Filmen, Flash, Tondateien oder Tabellen oder auch mit anderen Objekten, verschachtelten Objekten und Objektgruppen gefüllt werden. InDesign ermöglicht eine beliebig tiefe Verschachtelung von Objekten. Rahmen- und Inhaltsfarbe, Zeichen- und Formatvorlagen sowie Konturstil, Transparenz und viele andere Parameter können dabei frei und flexibel definiert werden. InDesign beherrscht in Grundzügen das XML-Format beim Im- und Export, das sich gerade im Umfeld von Database Publishing mehr und mehr etabliert.

Weiterhin unterstützt InDesign die Ausgabe im verbreiteten hauseigenen PDF-Format, einem Quasi-Standard für Druck und Druckvorstufe, sowie viele für professionelle Benutzer relevante Funktionen wie Farbseparation, Preflight, Farbprofile etc. Aus InDesign können sowohl über die Exportfunktion als auch über das Drucken und mit Hilfe des Distillers druckfähige PDFs erstellt werden. Interaktive Bildschirmpräsentationen und Transparenzen können nur über die programminterne Exportfunktion an das zu erstellende PDF weitergereicht werden.

InDesign erlaubt eine direkte Zusammenarbeit mit den anderen Produkten von Adobe, z. B. Photoshop und Illustrator, die beide im Standardrepertoire vieler Grafiker zu finden sind. Auch ist das Öffnen und Konvertieren von QuarkXPress-Dateien bis Version 4.x sowie PageMaker-Dateien bis hinunter zu Version 6 möglich. Mittels 3rd-Party-Plugins ist auch das Öffnen von Quark-Dateien bis zur Version 7 möglich, wenn auch wie bei jeder Konvertierung die Qualität der Resultate stark von der Komplexität der Layouts abhängt.

InDesign wird vor allem in Werbeagenturen und von freien Grafikern, bei Prepress-Dienstleistern sowie in Druckereien und Verlagen eingesetzt. Zusammen mit Redaktionssystemen ist es häufig in Kombination mit dem Redakteurswerkzeug Adobe InCopy in der professionellen Zeitungs- und Zeitschriftenproduktion anzutreffen. Weitere Einsatzbereiche mit oder ohne Redaktionssystem sind Prospekte, Broschüren, Kataloge, Faltblätter, Plakate, Geschäftsdrucksachen, PDF-Bildschirmpräsentationen mit eingebundenen Filmen, Flash und Interaktivität, und auch Database-Publishing-Anwendungen.

InDesign erlaubt – abhängig vom Zeichensatz – den Zugriff auf Unicode-Zeichen, und es bietet auch für die lateinische Schrift eine sehr gute OpenType-Unterstützung sowohl unter Windows wie auch unter Mac OS X.

Ost- und südosteuropäische Sprachen, die in lateinischer Schrift geschrieben werden (z.B. Tschechisch und Ungarisch), können mit den westeuropäischen Versionen ab InDesign CS2 gut verarbeitet werden; zuvor gab es dafür eine eigene Version InDesign CE (Central Europe). InDesign unterstützt in der von Adobe in der westlichen Welt ausgelieferten Version auch keine Rechts-nach-Links-Sprachen wie Arabisch oder Hebräisch; dafür existiert eine eigene Version für den Nahen Osten: InDesign ME (Middle East). Auch für die ostasiatischen Sprachen Chinesisch, Japanisch und Koreanisch gibt es eigene Versionen mit den nötigen typografischen Sonderfunktionen (Kontrolle über Zeichensetzung, Satzspiegel, Furigana etc.). Allerdings bleiben Dokumente die in fremden InDesign-Versionen erstellt wurden beim Öffnen in der Version für europäische Sprachen vollständig erhalten.

Die Sprache ist in InDesign ein Zeichenattribut. Dadurch ist es möglich – im Gegensatz zu Quark Xpress – mehrere Sprachen korrekt in einem Absatz anzuwenden und der automatischen Silbentrennung und Rechtschreibprüfung zu unterziehen.

Adobe InDesign CS3 bietet das Programm viele neue Funktionen, darunter neue Transparenzeffekte, die von nun an getrennt für Texte und deren Rahmenkonturen und -flächen angewandt werden können. Neu sind auch etliche FrameMaker-like Funktionen dazugekommen, u.a. Textvariablen, Listen, etc.

InDesign erlaubt das Platzieren fast aller gängigen Grafikformate, zu bevorzugen sind jedoch die Adobe-nativen Formate AI, PSD, PDF und INDD. Letzteres kann erst ab InDesign CS3 als Grafikformat platziert werden, dabei ist es möglich InDesign-Dateien mit platzierten InDesign-Dateien mit beliebiger Verschachtelungstiefe in ein InDesign-Dokument zu platzieren. Dabei werden alle verwendeten Verknüpfungen direkt an das Originaldokument weitergegeben. Dadurch entfällt der bisherige Weg mit seiner Fehleranfälligkeit, dass zuerst PDFs aus InDesign-Dokumenten erstellt werden müssen, damit diese in anderen Dokumenten als platzierte Grafiken verwendet werden können.

Bereits 2005 kündigte Adobe die Umstellung auf die neuen Intel-Prozessoren an. Aufgrund der Fusion mit Macromedia im Jahre 2006 verzögerte sich dies. Mit der im Mai 2007 erschienenen Version CS3 (Version 5.0) unterstützt das Programm nun auch nativ die neuen Intel-Prozessoren, dadurch hat sich auf diesen Geräten die Verarbeitungsgeschwindigkeit erheblich gesteigert. Zusätzlich wurden in InDesign, gemeinsam mit Adobe Flash CS3, Adobe Photoshop CS3, Adobe Illustrator CS3, Adobe InCopy CS3 und Adobe GoLive 9 (die beiden letzteren sind nicht in der Creative Suite enthalten) die neue Pannels-Oberfläche von Adobe eingeführt, die ein effizienteres Arbeiten ermöglicht. Des Weiteren wird Adobe InDesign seit der Creative Suite 3 Design Premium mit Adobe Dreamweaver und Adobe Bridge gebündelt.

Neu ist in Adobe InDesign CS3 auch die Unterstützung der neuen deutschen Rechtschreibreform 2006, so bietet es neue Wörterbücher für die Regeln Deutsch 2006 und 1996 separat an.

Durch die Aquisition von Macromedia durch Adobe hat sich mit ID CS3 die Interoperabilität mit Flash und Dreamweaver erhöht. Adobe InDesign CS3 wird mit der Adobe Creative Suite 3 Design Premium und Standard ausgeliefert und wird auch in der im Sommer 2007 enthaltenen Master Collection der Creative Suite enthalten sein.

Skripte

Oftmals fallen beim Durcharbeiten eines Textes oder eines ganzen Buchs verschiedene, sich wiederholende Arbeiten an: z. B. die Formatierung von Überschriften oder die Durchnummerierung von Seiten. Adobe InDesign bietet für solche Fälle eine Schnittstelle an, um sich wiederholende Arbeitsroutinen zu automatisieren.

Die Automatisierung solcher Arbeiten wird bei Adobe über „Skripte“ realisiert. Ein Skript ist eine Reihe von Befehlen, durch die InDesign angewiesen wird, eine oder mehrere Aktionen auszuführen. Dies können einfache Aktionen sein, die sich nur auf ein einziges ausgewähltes Objekt in der aktuellen Satzdatei auswirken, oder komplexe Aktionen, die alle Objekte in allen InDesign-Satzdateien auf der Festplatte betreffen. Die Aktionen können nur InDesign oder auch andere Anwendungen wie Textverarbeitungs-, Tabellenkalkulations- und Datenbankverwaltungs-Programme einbeziehen. Praktisch jede Aufgabe, die Sie durch Bearbeiten der Werkzeuge, Menüs, Paletten und Dialogfelder von InDesign ausführen, kann durch ein Skript ausgeführt werden.

Mögliche Programmiersprachen dafür sind JavaScript (.jsx), VB-Script (.vbs) oder Applescript (.as). Unter Windows kann mit JavaScript oder VBScript entwickelt werden und unter MacOS mit AppleScript.

Für die Erstellung von Skripten bietet Adobe InDesign das mitgelieferte „ExtendScript-Toolkit“ an, das einen Editor und einen Debugger beinhaltet. Da die Version 1.0.1, die standardmäßig auf der CD mitgeliefert wird, keine deutsche Tastaturbelegung unterstützt, empfiehlt es sich, die aktuelle Version 1.0.3 von der Adobe Support Website herunterzuladen. ExtendScript-Toolkit 1.0.3

Die InDesign Skriptsprachen basieren auf einem objektorientierten Klassenmodell, wobei alle Objekte von der Basisklasse „Application“ oder kurz „app“ abgeleitet sind. Das folgende JavaScript Beispiel zeigt wie ein neues Dokument mit einem Textframe angelegt wird: (siehe InDesign Scripting Reference )

app.documents.add();
app.documents.item(0).pages.item(0).textFrames.add();

Unterstützte Sprachen

InDesign CS2 für europäische Sprachen unterstützt folgende Sprachen:

Bulgarisch, Deutsch Alte Rechtschreibung, Deutsch Neue Rechtschreibung, Deutsch Schweiz, Dänisch, Englisch GB, Englisch Kanada, Englisch USA, Englisch USA Medizin, Englisch USA Recht, Estnisch, Finnisch, Französisch, Französisch Kanada, Griechisch, Italienisch, Katalanisch, Kroatisch, Lettisch, Litauisch, Niederländisch, Norwegisch Bokmål, Norwegisch Nynorsk, Polnisch, Portugisisch, Portugisisch Brasilien, Rumänisch, Russisch, Schwedisch, Slowakisch, Spanisch Standard, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch


Neu in InDesign CS3:

Niederländisch Reform 2005, Deutsch Reform 1996 (ersetzt die alte neue RS, verbessert, einige Fehler behoben), Deutsch Reform 2006, Deutsch Schweiz Reform 2006, Ukrainisch, Slowenisch

Native Dateiformate

indd Normales Dokument

indt InDesign Template, Vorlagenformat

indb Buchdatei, ermöglicht das Zusammenfassen mehrer Dokumente zu einer Sammelmappe

indl Bibliotheksdatei, ermöglicht das Ablegen häufig gebrauchter Elemente

inds InDesign-Snippets, Teile einer Seite können zur späteren Wiederverwendung exportiert (und wieder importiert) werden.

inx InDesign-Austauschformat, ermöglicht das Öffnen von indd aus CS2 in CS bzw. von CS3 in CS2; Dieses Format ist auch ein Reparaturformat, beschädigte Dateien, die in dieses Format exportiert werden und von der selben InDesign-Version wieder geöffnet werde, werden (so weit es möglich ist) repariert.

incd InCopy-Dockument, nur zum Austausch mit ICCS sinnvoll

incx InCopy-Austauschformat ab CS2

Versionsgeschichte

  • InDesign 1.0: Ende 1999, Versionen für Windows und Macintosh
  • InDesign 1.5: Anfang 2001
  • InDesign 2.0: Anfang 2002, erste Version mit Mac OS X-Unterstützung
  • InDesign CS (3.0): Ende 2003, ab Mitte 2004 als InDesign CS PM-Edition mit erweiterten Plugins
  • InDesign CS2 (4.0): Mai 2005
  • InDesign CS3 (5.0): 16. April 2007 (US-Version), 14. Mai 2007 (Deutsche Version steht zum Download im Internet)