Helene in Bayern

Helene Caroline Therese, genannt Néné, Herzogin in Bayern (* 4. April 1834 in München; † 16. Mai 1890 in Regensburg) war eine bayrische Prinzessin und wurde durch Heirat zeitweilig Familienoberhaupt der Familie Thurn und Taxis.

Leben

Helene

Helene wurde als älteste Tochter von Herzog Max Joseph in Bayern und Ludovika Wilhelmine von Bayern geboren.

1853 reiste sie mit ihrer Mutter Ludovika und ihrer Schwester Elisabeth nach Bad Ischl, um auf Wunsch der Mutter die Braut von Franz Joseph, Kaiser von Österreich, zu werden. Doch dieser entschied sich für ihre jüngere Schwester Elisabeth.

Sie hatte sich beinahe damit abgefunden, ledig zu bleiben. Mit 22 Jahren galt sie damals bereits als "alte Jungfer", doch lernte sie durch Vermittlung ihrer Mutter den Erbprinzen Maximilian Anton Lamoral von Thurn und Taxis kennen. Herzog Max in Bayern, Helenes Vater, lud die Familie Thurn und Taxis nach Possenhofen auf die Jagd ein. Erbprinz Maximilian war sofort von Helene beeindruckt.

Als der Erbprinz von Possenhofen abreiste, brachte er seine Heiratspläne mit der bayrischen Prinzessin seinen Eltern vor, welche sofort einverstanden waren. Die einzige Schwierigkeit, die es gab, war, dass die Familie Thurn und Taxis zwar zu den reichsten des Landes zählte, jedoch waren sie nicht ebenbürtig für die Angehörigen des Hauses Wittelsbach. König Maximilian von Bayern war daher mit einer Heirat nicht einverstanden, aber durch Elisabeths Einfluss auf den König konnte die Hochzeit trotzdem stattfinden. Am 24. August 1858 war die Trauung in Possenhofen. Helene führte die einzige glückliche Ehe der bayerischen Geschwister.

1859 brachte sie Louisa zur Welt und 1860 Elisabeth Marie.

Kurz nach der Geburt ihres zweiten Kindes reiste sie zu ihrer schwerkranken Schwester Elisabeth nach Korfu. Nach ihrer Rückkehr berichtete sie in Wien Kaiser Franz Joseph von der schlechten Verfassung seiner Gemahlin.

1862 schenkte sie ihrem Mann den ersehnten Thronfolger Maximilian Maria Karl Joseph Gabriel Lamoral und 1867 Albert I. von Thurn und Taxis.

Doch die glückliche Ehe wurde von der schweren Krankheit ihres Mannes Maximilian überschattet. Er hatte ein schweres Nierenleiden. Weder eine Kur in Karlsbad, noch die besten Ärzte konnten ihn retten. Er starb 1867 im Alter von erst sechsunddreißig Jahren. Helene lenkte sich mit karitativen Tätigkeiten ab. Zudem war sie bis zur Volljährigkeit ihres ersten Sohnes das Familienoberhaupt der Familie Thurn und Taxis.

1877 heiratete ihre jüngere Tochter Elisabeth den Prinzen Miguel von Braganza, doch nach der Geburt ihres ersten Kindes (1878) verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand und sie starb 1881.

1879 heiratete ihre ältere Tochter Louisa den jungen Prinzen Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen.

1883 übernahm ihr Sohn Maximilian Maria die Regierungsgeschäfte, doch auch er erkrankte und starb 1885 an einem Lungeninfarkt.

Wiederum wurde Helene das Familienoberhaupt, bis 1888 Albert I. von Thurn und Taxis volljährig wurde und die Regierungsgeschäfte übernahm. Daraufhin zog sich Helene ganz in ihren Glauben zurück.

1890 erkrankte sie schwer. Ihre Schwester Elisabeth eilte sofort zu ihr. Sie war die letzte, die noch mit Néné gesprochen hat. Helene starb an einem Unterleibsleiden.

Literatur

• Brigitte Hamann: Kaiserin wider Willen, 1981. ISBN-10: 3492229905
• Conte Corti: Elisabeth. Die seltsame Frau, 1934. ISBN-10: 3222108978
• Erika Bestenreiter: Sisi und ihre Geschwister, München 2004. ISBN 3-492-24006-2
• Sigrid-Maria Größing: Sisi und ihre Familie, Wien 2005. ISBN 3-8000-3857-9