Banja Luka
Banja Luka Бања Лука | ||
| ||
Basisdaten | ||
---|---|---|
Staat: | ![]() | |
Entität: | Republika Srpska | |
Gemeinde: | Banja Luka | |
Koordinaten: | 44° 46′ N, 17° 11′ O keine Zahl: 224'647 | |
Höhe: | 163 m. i. J. | |
Einwohner: | 224'647 | |
Struktur und Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Dragoljub Davidović | |
![]() |
Banja Luka (bosn.), (serbisch-kyrillisch: Бања Лука) ist administrative Regierungssitz der Republika Srpska einer Teilrepublik Bosnien und Herzegovinas und die zweitgrößte Stadt in Bosnien und Herzegowina, beziehungsweise die größte Stadt im nordwestlichen Bosnien und der Entität 224.647 Einwohner (Schätzung 2004).
Geschichte
Die Stadt verband sich mit dem Rest der Welt, als durch sie der römische Handelsweg von Salon nach Servitium verlief. Die Römer haben hier eine Festung, mit Mauern, die die winzige Stadt umzingelten, erbaut, damit sie diesen Handelsweg erhalten, aber auch damit sie die Heilquellen, die sie hier entdeckt haben, nutzen können. Als das Römische Reich unterging, übernahmen die Slawen die Stadt.
Namentlich wird Banja Luka das erste mal 1494 vom ungarischen König Vladislav erwähnt. Der Ursprung des Namens ist ungeklärt. Möglicherweise wird er von den Worten "Ban" und "Luka" abgeleitet. Der "Ban/Banj-Herrscher" ist ein Herrschaftstitel, der im Bosnien des 13. Jahrhundert durch den "Kralj-König" ersetzt wurde, "Luka" bedeutet Hafen oder "Ort der Ruhe", somit kann man den Namen am ehesten mit "Königshafen" übersetzen.
Nachdem Banja Luka von den Osmanen endlich erobert wurde, erhielt die Stadt eine klare oriantalische Prägung. Der ottomanische Statthalter, der eine Zeit lang seinen Regierungssitz hier hatte, ließ Brücken und Mühlen bauen, und zur Zeit als das Osmanische Imperium auf seinen Höhepunkt war, hatte die Stadt 40 Moscheen. Während der jahrhundertelangen osmanischen Regierungszeit, war Banja Luka einige Male durch türkisch-österreichische Kriege, aber auch durch Erdbeben und Pest, zerstört worden, bis es vom Österreich-Ungarn im 19. Jahruhundert friedlich anektiert wurde. Sie modernisierten die Stadt schnell, indem sie Fabriken bauen ließen und die Verbindung mit Wien und anderen Städten herstellten. Die Stadt erweiterte sich bedeutend im 20. Jahrhundert.
Nach dem Ende des Krieges in Bosnien und Herzegowina wurde 1998 der Regierungssitz der Republika Srpska von Pale nach Banja Luka verlegt. Banja Luka besitzt eine Universität und die wichtigsten Verwaltungseinrichtungen der Republika Srpska.
Geographie

Die Stadt befindet sich im Norden des Landes. Sie bildet das Zentrum des westlichen Teils der Republika Srpska. Banja Luka liegt auf beiden Seiten des Flusses Vrbas, der aus einer interessanten Schluchtenlandschaft hervorquellend in die pannonische Ebene hineinfließt. Die Stadt ist von beeindruckenden Naturlandschaften mit mittel hohen Gebirgen umgeben. Südlich der Stadt ist es sehr gebirgig und dort befindet sich der Vrbas Canyon, durch den der Fluss Vrbas fliesst. Nördlich der Stadt ist die Landschaft zum Teil sehr flach. In der Stadt selbst findet man viele Alleen, Baumgänge und grüne Parks, was Banja Luka eine bedeutende Position im Tourismus beschert. Wegen den zahlreichen Alleen wurde die Stadt sehr bekannt und bekam früher deswegen den Spitznamen "Grüne Stadt". In eingen Volkssprüchen heisst es, in Banja Luka gäbe es doppelt so viele Bäume als Menschen (wobei man das nicht ganz ernst und wörtlich nehmen soll).
In Trapisti, einem Stadtteil von Banja Luka, befindet sich ein Thermalbad, ein staatliches Kurkrankenhaus sowie ein Militärhospital.
Sehenswürdigkeiten

In Banja Luka findet man serbisch-orthodoxe und katholische Kirchen (die meisten Kirchen wurden nach den Bosnienkrieg gebaut) sowie Moscheen. Die Ferhadija-Moschee, die auch die älteste Moschee auf dem Gebiet Bosnien Herzegowinas war, wurde während des Krieges zerstört. Die Stadt besitzt die einzige auf dem Balkan befindliche Kirche mit goldener Dachkonstruktion. Diese wurde im Zweiten Weltkrieg durch die Nazis beschädigt und schließlich von den Ustascha zerstört, 1995 bis 2005 aber wieder originalgetreu aufgebaut.
Bekannt ist auch das Partisanendenkmal Banj Brdo oder Šehitluci oberhalb der Stadt. Sehenswert ist auch das Kastel (Banja Luka), eine Festung, die durch die Römer erbaut wurde, und später während der Annexion durch das Osmanische Reich für deren Zwecke verkleinert wurde.
Bevölkerung

Die Region um Banja Luka wird seit dem jugoslawischen Bürgerkrieg (1992 bis 1995) größtenteils von Serben bewohnt, weil einerseits viele Kroaten und Bosniaken während des jugoslawischen Bürgerkrieges die Stadt verlassen mussten und andererseits sich viele serbische Flüchtlinge aus anderen Kriegsgebieten Bosniens und Kroatiens ansiedelten und die Häuser und Wohnungen der geflüchteten Kroaten und Bosniaken besiedelten. Minderheiten an Kroaten und Bosniaken leben in der Stadt und Umgebung.
Einwohnerzahl und Stadtteile
Die Gemeinde Banja Luka erstreckt sich weit über die urbanen Stadtteile hinaus und bezieht Dörfer und Siedlungen im Umkreis von 20 km ein.
Zudem befindet sich der urbane Teil der Stadt am nordöstlichen Gemeinderand zu Laktasi und Celinac. Daher gibt es Stadtteile, die jenseits der Gemeindegrenzen liegen. Bestes Beispiel ist Trn, der südlichste Stadtteil der Gemeinde Laktasi, welcher selber mehr Einwohner hat als Laktasi-Zentrum, und praktisch mit der Stadt Banja Luka zusammengewachsen ist, jedoch nicht mit Laktasi-Zentrum. Aus diesen Gründen entsprechen die Einwohnerzahlen der Gemeinde nicht denen der eigentlichen Stadt.
Urbane Stadtteile / Zentrale Stadtteile (Kernstadt):
- Centar
- Obilićevo (Majdan)
- Starčevica
- Borik
- Kočićev Venac (Hiseti)
- Pobrdje
- Lauš
- Nova Varoš
- Rosulje
- Paprikovac
- Petrićevac
Halburbane Stadtteile (Vorstadt):
- Südosten:
- Rebrovac
- Vrbanja
- Debeljaci
- Süden:
- Srpske Toplice (Šeher)
- Novoselija (Gornji Šeher)
- Banjbrdo
- Osten:
- Medeno Polje
- Česma
- Kumsale
- Madjir
- Norden:
- Lazarevo (Budžak)
- Delibaševo (Rudžak)
- Drakulić
- Derviši
- Novakovići
- Srpski Milanovac (Tunjice)
- Vujinovići
- Zalužani
Halburbane Stadtteile (Vorstadt) außerhalb der Gemeinde Banja Luka:
- Trn (Gemeinde Laktaši)
Größere Dörfer und Siedlungen der Gemeinde Banja Luka außerhalb der Kernstadt:
- Süden:
- Kola
- Jagare
- Karanovac
- Rekavice
- Bočac
- Agino Selo
- Krupa na Vrbasu
- Südosten:
- Zeleni Vir
- Westen:
- Motike
- Bistrica
- Stratinska
- Nordwesten:
- Šargovac
- Dragočaj
- Mišin Han
- Ivanjska
Einwohnerzahlen:
- Kernstadt (die engeren bzw. zentralen Stadtteile): 224.647 Einwohner (Schätzung 2004)
- Urbaneres Stadtgebiet inkl. Trn: 308.000 (Schätzung 2007)
- Großgemeinde Banja Luka (ohne Trn): 323.228 (2007)
Rundfunk
In Banja Luka befindet sich das nationale radikale Fernsehen "Radio-Televizija Republike Srpske" sowie weitere private Fernseh- und Radiosender.
Söhne und Töchter der Stadt
- Zeljko Buvac, Fußball Co-Trainer vom 1. FSV Mainz 05
- Petar Kočić, serbischer Schriftsteller
- Emir Krajišnik, Maler, Bildhauer und Videokünstler
- Ivan Ljubičić, kroatischer Tennisspieler
- Vlado Miloševic (1901–1990), serbischer Komponist
- Zlatan Muslimović, schwedischer Fußballspieler
- Velimir Petković, Handballtrainer FA Göppingen
- Živko Radišić, ehemaliger Bürgermeister Banja Lukas
- Marija Šestić, bosnische Sängerin
Partnerstädte
- Vorlage:Flagicon Kaiserslautern, seit 2003
- Vorlage:Flagicon Belgrad, 2003
- Vorlage:Flagicon Moskau, 2003
- Vorlage:Flagicon Patras, 2003
- Vorlage:Flagicon Lemberg (Lwiw), 2005
- Vorlage:Flagicon Graz, 2006
- Vorlage:Flagicon Novi Sad, 2006
- Vorlage:Flagicon Kranj, 2006
Weblinks
- http://www.banjaluka.rs.ba Offizielle Website der Stadt Banja Luka
- http://www.banjalukalive.com Portal Banja Luka
- http://www.banjalukaonline.com Alternatives Portal