Medizintourismus
Lemma ist wohl relevant aber Inhalt ist absolut unenzyklopädisch - Komplettbearnbeitung nötig --WolfgangS 20:23, 18. Mai 2007 (CEST)
Der Begriff „Medizintourismus“ bezeichnet eine der neuesten Varianten des Tourismus. Die medizinische Globalisierung brachte einen mehr als florierenden Medizintourismus-Markt hervor. Im Fin de Cièrcle waren Kuraufenthalte der letzte Schrei. Im 21. Jahrhundert sind Herztransplantationen und embryonale Stammzellentherapien en vogue. Augenlasern in der Türkei, IVF in Thailand und Stammzelltherpie in der Ukraine - das medizinische Outsourcing ist voll im Trend und gehört mittlerweile zum Lifestyle des Menschen im dritten Jahrtausend. Nicht mehr die Schönheitsoperationen allein sind der Grund für eine Reise, sondern mehr und mehr medizinische Hightechbehandlungen wie Hüftoperationen oder Bypasschirurgie.
Deviseneinnahmen
Für die Medizintouristen besitzt der Preis hohe Anziehungskraft. Beispielsweise kostet eine Bypassoperation in der EU etwa €25.000. In Thailand hingegen €13.750 (inkl. Flug u. Hotel). Die Chirurgiekosten sind in den Medizintourismusstaaten extrem billig. Eine Herzventiloperation würde in den USA $200.000 kosten, während sie in Indien für $10.000 möglich ist. Die Schwellen- und Entwicklungsländer setzen voll auf den Hoffnungsmarkt „Medizintourismus“ und seinen lukrativen Deviseneinnahmen. In Staaten wie der Ukraine, Thailand, Costa Rica, Indien oder Südafrika ist er zur Staatsangelegenheit geworden. Das philippinische Tourismusministerium wirbt auf seiner Homepage mit dem Slogan: „Ever thought of doing them both... on the same trip?" Die Deviseneinnahmen sind in diesen Ländern mittlerweile ein wichtiger Faktor für das nationale BIP. Im Jahr 2004 besuchten etwas mehr als eine Million medizinischer Touristen aus Australien, Europa oder den Vereinigten Staaten thailändische Kliniken. Am offensivsten holt sich Indien Deviseneinnahmen durch die Medizintouristen. Derzeit reisen ca. eine halbe Million Gesundheitstouristen für medizinische Behandlungen nach Indien, während es 2002 nur 150.000 waren. Laut Prognosen steigern sich die Einnahmen aus dem Medizintourismus in Indien bis zum Jahr 2012 stetig auf ca. $2.2 Mrd. pro Jahr. US-amerikanische Bürger geben bereits mehr als 6 Mrd. $ für medizinische Behandlungen in asiatischen oder lateinamerikanischen Staaten aus.
Hightechstandards
Doch lässt es sich keinesfalls von einer „dritten Welt Chirurgie“ in den asiatischen Staaten sprechen: Das Krankenhaus Bumrungrad in Bangkok hat beispielsweise mehr als 200 Chirurgen angestellt, die in den Vereinigten Staaten ausgebildet wurden. Eines von Singapurs Hauptkrankenhäusern ist eine Niederlassung der prestigeträchtigen John Hopkins Universität aus Baltimore (USA). Indien führt jährlich an die 15.000 Herzoperationen durch. Die Sterblichkeitsrate während der Chirurgie liegt unter 0.8%. Sie ist kleiner als die der meisten Hauptkrankenhäuser in den USA. Indische Kliniken werben nicht nur damit, dass sie weit billiger wie westliche Kliniken sind, sondern auch, dass sie um 25-30% billiger als die thailändische Konkurrenz sind. Die Zusatzleistungen werden im heißumkämpften Markt der Gesundheit immer wichtiger: Viele Länder fördern den Medizintourismus ausgesprochen kreativ. Wesentlich ist dabei immer die Mehrwertleistung für die Patienten. So spezialisiert sich Südafrika auf medizinische Safaribesuche. Bei der Safari wird ein Zwischenstop für eine neue Nase eingelegt. Während die Nase heilt beobachtet man Löwen und Elefanten . Diese Staaten werben mit Niedrigpreisen und exotischem Flair sowie perfektem Service wärend des Klinikaufenthalts.
Stammzellentheraphien
In den letzten zwei, drei Jahren entwickelte sich eine Stammzellentherapiewelle. Auch Indien mischt hier mit einem internationalen Star mit. Die Wirkungsstätte von Dr. Geeta Shroff, das NuTech-Mediworld-Hospital erlangte mit ihren Aufsehen erregenden Stammzelltherapien Weltruhm. Die Medizinerin aus New Dheli verwendete menschliche embryonale Stammzellen zur Behandlung unterschiedlichster Leiden. Die Ärztin wurde aber international eine Außenseiterin, weil sie die Stammzelltherapiemethode anwendet, obwohl über mögliche Nebenwirkungen (Krebs) noch nichts bekannt ist. Auch Anti-Aging-Stammzellentherapien sind im Kommen.
Quellen
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/einewelt/624426/
http://www.tribuneindia.com/2006/20060408/saturday/main1.htm
http://www.udel.edu/PR/Udaily/2005/mar/tourism072505.html
http://www.cbc.ca/news/background/healthcare/medicaltourism.html
http://www.atimes.com/atimes/South_Asia/GL02Df02.html
Literatur
Marvin J. Cetron, Fredrick J. DeMicco, und Owen Davies, Hospitality 2010. The Future of Hospitality and Travel, Prentice Hall, 2005, ISBN-13: 978-0131475793[1]