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Patanjali

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Ein indischer Gelehrter, der um ca. 400 v. Chr. die heute noch vollständig erhaltenen Yoga-Sûtras verfasste. Wörtlich übersetzt bedeutet Sûtra "Faden". Das Yoga-Sûtra ist also gewissermaßen ein Leitfaden für Yoga. Das Yoga-Sûtra von Patañjali besteht aus 195 Sanskrit-Versen, in denen in hochkonzentrierter Form die Essenz des Yoga-Weges gebündelt ist. Es ist bis heute das maßgebende Werk über den Yoga.

Yoga wird von Patañjali als ein achtgliedriger Weg dargestellt. Die acht Aspekte sind:

  • Yama (Moral, Ethik - das Verhalten anderen gegenüber, gesellschaftliche Disziplin)
  • Niyama (Selbstdisziplin - das Verhalten sich selber gegenüber)
  • Asana (die Übungen der Yogastellungen, körperliche Disziplin)
  • Pranayama (die Beherrschung des Atems, mentale Disziplin)
  • Pratyahara (das Sich-nach-Innen-Ausrichten, Disziplin der Sinne)
  • Dharana (Konzentration)
  • Dhyana (Meditation)
  • Samadhi (Instase, Versenkung, All-Einheit, Verwirklichung des höheren Selbst)

Hierbei ist zu betonen, dass alle acht Glieder des Yoga Teil des einen Yoga sind und eine untrennbare Einheit bilden. Es handelt sich also nicht um Stufen, die nacheinander beschritten werden. Die acht Aspekte sind also Glieder einen Wesens.

Literatur

Swami Prabhavananda und Christopher Isherwood: Gotterkenntnis - Die Yoga-Sutras des Patanjali, Ullstein Verlag, Berlin 1998

T.K.V. Desikachar: Über Freiheit und Meditation - Das Yoga Sûtra des Patañjali, Verlag Via Nova, Petersberg 1997

Mircea Eliade: Der Yoga des Patanjali, Herder Spektrum Verlag, Freiburg 1999

Patanjali/P. Y. Deshpande/B. Bäumler: Die Wurzeln des Yoga, Otto Wilhelm Barth Verlag, 1976 (Rezension)