Pflügen

Das Ackern bzw. Pflügen ist eine der wichtigsten Tätigkeiten des Landwirts. Durch die Pflugscharen wird der Oberboden umgeschichtet und durchlüftet.
Das Ackern verbessert die Bodenstruktur, weil durch die aufgelockerte, rauhere Oberfläche die Bodenbakterien und -Lebewesen angeregt und wasserspeichernde Poren erzeugt werden. Die Wurzeln der vorhergehenden Feldfrüchte werden zerkleinert und allfällige Pflanzenreste eingearbeitet (auch als sog. Gründüngung). Auch das Einackern von organischem Dünger (bzw. Kunstdünger) ist bis in eine gewisse Tiefe vorteilhaft.
Normalerweise wird im Herbst gepflügt - auch damit große Erdschollen über den Winter durch Frostsprengung zerfallen. Doch soll wegen der Bodenorganismen und der Humusschicht nicht zu tief gepflügt werden. Teilweise werden Felder auch "geeggt" (mit der Egge geglättet).
Die früheste Methode, den Boden aufzulockern, war vermutlich der Grabstock, der noch heute in Teilen Afrikas verwendet wird. Später folgte für kleine Flächen das Umgraben (wie noch heute im Garten) und der von Ochsen gezogene [[Hakenpflug], sowie 1-2scharige Pflüge. Ein moderner Pflug hat 3 oder mehr Scharen und benötigt daher einen kräftigen Traktor. Damit dieser den Boden nicht zusehr verdichtet, sollte er nicht schwerer als nötig sein und möglichst breite Reifen haben.
Im Regelfall wird viereckig geackert, mit dem Wendepflug oder bei einem genügend breiten Rain (Feldrand) auch streifenförmig. Sogar Weltmeisterschaften im Pflügen gibt es, bei denen vor allem die Schnelligkeit, Genauigkeit und konstante Tiefe beurteilt werden. Viele der Weltmeister kommen aus dem Marchfeld in Niederösterreich, wo ihnen sogar ein eigenes Denkmal gewidmet wurde.